Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
imstande, sich früher mit jemandem in Verbindung zu setzen. Obwohl es ziemlich hoffnungslos aussah. Pudge war ausnehmend gründlich gewesen. Dennoch, sieh damit zu beschäftigen, war immer noch besser, als einfach dazusitzen und sich all die schrecklichen Dinge vorzustellen, die Rachel zustoßen konnten.
Er nahm sich einen weiteren Blutbeutel aus dem Kühlschrank und stellte zerstreut fest, dass das Blut anfing, warm zu werden. Offenbar hatte Pudge auch die Stromversorgung des Kühlschranks getroffen. Doch das war vermutlich nicht so schlimm. Er hatte bereits genug zu sich genommen, und es störte ihn nicht, wenn es ein wenig warm war.
„Ich werde Muffin ganz bestimmt nicht beißen.” Rachel starrte Pudge wütend an, als er den kleinen Terrier vor ihr baumeln ließ. Sie konnte es nicht fassen, dass er ihr so etwas auch nur vorschlug. Der Kerl war wirklich pervers. Er hatte ihr diplomatisches Schweigen offenbar als Ermutigung aufgefasst und noch einmal betont, wie gerne er ein Vampir sein würde.
Er hielt es für „cool”, ewig leben zu können und nachts mit aufreizenden Vampirinnen am Arm unterwegs zu sein. Und er schien sich bereits als Hauptdarsteller eines eigenen Films über Vampire zu sehen, in dem er nicht mehr ein dünner, ungepflegter junger Mann war, sondern ein eleganter Dämon der Nacht. Als würde die Wandlung auch sein Aussehen und seine Persönlichkeit vollkommen umkrempeln.
Als Rachel etwas zur Antwort gemurmelt hatte, von dem sie hoffte, er würde es eher als Ermunterung und nicht als Spott betrachten, der er war, war Pudge mit einem Mal sehr lebhaft geworden und hatte ihr von seinen vielen Fantasien erzählt, seit er erkannt hatte, dass Etienne ein Vampir war. Eine seiner Fantasien hatte darin bestanden, Etienne umzubringen und dann bei der Beisetzung dabei zu sein, um sich unter den „Vampi-Girls” einmal umzusehen - „Weil nämlich viele von denen zur Beisetzung kommen würden” - und dann die, die ihm am besten gefiel, in seine Wohnung mitzunehmen. Dann würde sie sich vor ihn knien und ihn wandeln, indem sie in seinen -
An dieser Stelle hatte Rachel ihm zu verstehen gegeben, wenn er auch nur im Traum daran dächte, dass sie ihn beißen würde oder er sie dazu zwingen könnte, hätte er sich sehr getäuscht. Er hatte den Kopf schief gelegt und geantwortet: „Aber ich habe den Pflock. Und ich habe die Macht. Sie müssen tun, was ich sage.”
Da hatte Rachel die kleine Küchenschabe aus zusammengekniffenen Augen angesehen und ruhig und bestimmt gesagt: „Ja. Sie haben den Pflock und damit die Macht - im Augenblick. Aber wenn Sie mich zwingen sollten, Sie an jener Stelle zu beißen, zermalme ich ihn einfach. Wie Blutkaugummi.” Dann zwang sie sich zu einem bösen und erbarmungslosen Lächeln und hoffte inständig, dass er ihr nicht ansah, wie übel ihr war.
Wenn Pudges Reaktion ein Zeichen seiner Angst war, war Rachels Warnung wohl deutlich genug gewesen, denn er erbleichte und presste die Beine zusammen. Auch wiederholte er seine Beiß- und Wandlungswünsche nicht mehr, doch hatte er sie aufgefordert, ihn ins Souterrain hinunterzubegleiten.
Rachel hatte anfangs befürchtet, sie sei zu weit gegangen und habe ihr eigenes Todesurteil unterzeichnet. Aber er hatte sie gar nicht umbringen wollen, er hatte sie lediglich an eine Wand gekettet. Er schien sich wirklich gut darauf vorbereitet zu haben, eines Tages ein „Vampi-Girl” in sein Haus bringen zu können, und hatte dabei offenbar nicht unbedingt erwartet, dass sie sofort kooperativ sein würde. Wahrscheinlich war er davon ausgegangen, sie nach einiger Zeit umstimmen zu können, oder er rechnete mit dem Stockholm-Syndrom oder irgendetwas anderem, das ihm dabei helfen würde.
Wie auch immer, er hatte Rachel befohlen, sich die an einer Wand befestigten Eisen um Fußgelenke, Oberschenkel, Taille und Hals zu legen. Nachdem sie damit fertig gewesen war, war er vorsichtig näher gekommen, hatte dabei weiterhin die Armbrust auf ihre Brust gerichtet und die Fesseln an ihren Schultern und Handgelenken selbst angelegt. Dann war er wieder ins Erdgeschoss hochgegangen. Rachel hatte sofort angefangen, ihre eisernen Fesseln zu bearbeiten, aber diese hier waren noch dicker und stärker als die im Lieferwagen, und Pudge hatte sie so an die Wand geschmiedet, dass ihre Arme und Beine gespreizt waren, was es ihr schwer machte, ihre ganze Kraft einzusetzen.
Sie hatte immer noch fluchend mit ihren Fesseln gekämpft, als die Tür oben wieder
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