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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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schloss.
    Stille.
    Endlich.
    Sie ließ sich in einen der gemütlichen Ohrensessel fallen und atmete ein.
    Nein, ganz falsch. Sie war viel zu unruhig, um hier zu sitzen und ihre Gedanken kreisen zu lassen, also stand sie auf, lief über den dicken roten Teppich in das kleine Badezimmer, schaltete das Licht ein und drehte die altmodischen Wasserhähne der Badewanne auf.
    Abtauchen. Prima Idee.
    Sie brauchte ein paar Sekunden, um aus dem kalten und heißen Strahl die richtige Mischung zu finden, doch schließlich gelang es ihr. Das Wasser dampfte, und Emily hielt ihr Gesicht in die Wolke aus Wärme und Feuchtigkeit. Seit sie in Hollyhill angekommen war, hatte sie kaum eine Verschnaufpause gehabt, weder für ihren Kopf noch für ihre überstrapazierten Muskeln. Nun würde sie sich ins Wasser gleiten lassen, die Augen schließen und falsche Songtexte vor sich hinbeten, wenn es sein musste – sie wollte nur nicht mehr nachdenken müssen.
    Emily wird nächste Woche wieder zu ihrer Großmutter nach München fahren. Es war nie geplant, dass sie länger als ein paar Tage in Hollyhill bleibt.
    Himmel, Matt!
    Mit einer Hand zerrte Emily an den Bändern ihrer Turnschuhe und zog sie dabei irrtümlich nur fester. Also beugte sie sich nach vorn, um den Knoten zu lösen, ungeduldig und gereizt. Ja, sie würde zu ihrer Großmutter nach München zurückkehren, und nein, es war nie geplant gewesen, dass sie länger in Hollyhill blieb. Und natürlich hatte es überhaupt keinen Sinn, so zu tun, als habe Matts kleine Ansprache sie nicht mitten ins Herz getroffen. Denn – verflixt noch mal – es war immer noch ihre Entscheidung, oder etwa nicht? Sie allein bestimmte, wann sie das Dorf verlassen würde und ob überhaupt. Und Matt hätte zumindest so tun können, als täte es ihm leid, dass sie ging. Falls sie ging.
    Ungehalten trat Emily auf die Fersen ihrer Sneakers und schleuderte die Schuhe von ihren Füßen. Sie war sich selbst nicht sicher, was ihre Gefühle für Matt betraf, immerhin kannten sie sich kaum. Und sie war ehrlich nicht die Art Mädchen, die sich hopplahopp einem Typen an den Hals warf, den sie vor ein paar Tagen das erste Mal gesehen hatte. Aber sie hatte gedacht, gehofft , nach all dem, was sie in der vergangenen Woche gemeinsam erlebt hatten … Da hatte sie – ja, was?
    Emily seufzte. Sie drehte die Wasserhähne zu und ließ sich auf den Wannenrand sinken.
    Ja, was.
    Hatte sie sich gewünscht, Matt würde sie bitten zu bleiben? Und dann? Was wäre dann?
    »Emily? Liebes?«
    Nachdem das Rauschen des Wassers verstummt war, drang die Stimme ihrer Großmutter ins Bad, und Emily beeilte sich, das Zimmer zu durchqueren und ihr die Tür zu öffnen.
    »Entschuldige«, sagte sie sofort. »Das Wasser … Wartest du schon lange?«
    Rose schüttelte lächelnd den Kopf. »Der Kakao ist noch heiß«, sagte sie, während sie Emily eine dampfende Tasse entgegenstreckte. »Er soll beim Einschlafen helfen, zumindest hat deine Mutter das immer behauptet.«
    Emily starrte einen Augenblick auf die Tasse, dann in das Gesicht ihrer Großmutter. Kakao. Ihre Oma in München machte Emily Kakao, zum Trost, zur Beruhigung, zum Einschlafen. Um sie davon abzuhalten, allein nach England zu fliegen. Die beiden Frauen schienen auf den ersten Blick kaum etwas gemeinsam zu haben, doch Emily wurde in diesem Moment klar, dass sie durchaus etwas verband. Sie war Enkelin, hier wie dort, und wie auch immer ihre Entscheidung ausfallen würde – mal angenommen, sie hätte eine Wahl –, es würde jemand verletzt zurückbleiben.
    Emily blinzelte, dann nahm sie Rose die Tasse aus der Hand, stellte sie auf der Kommode neben der Tür ab und umarmte ihre Großmutter.
    Rose holte Luft, während sie Emily durchs Haar strich. Eine ganze Weile sagte sie gar nichts, und dann: »Josh hat mir erzählt, was passiert ist.«
    Emily hielt still.
    »Ich bin so froh, dass du uns gefunden hast«, fuhr Rose fort. »All die Jahre, die Jahrzehnte, habe ich mich gefragt, warum sie einfach fortgegangen ist, ohne sich zu verabschieden, ohne sich zu erklären. Das war so ganz und gar nicht sie. Es hat mich zermürbt, mich andauernd zu fragen, warum .«
    Das Wort summte um Emilys Kopf herum, während sie darauf wartete, dass ihre Großmutter noch etwas hinzufügen würde, doch sie schwieg. Also flüsterte sie an ihre Schulter: »Ich glaube, sie hatte Angst, dass sich ihr jemand in den Weg stellen würde.« Sie schluckte. »Hättet ihr gewusst, was sie vorhat, ihr hättet sie sicher

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