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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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vorherbestimmt, eine Entscheidung zu treffen, Hollyhill zu verlassen, dich zu finden. Es war dir vorherbestimmt, diese Entscheidung nicht infrage zu stellen.« Rose betrachtete Emily.
    Vorherbestimmt. Nicht infrage zu stellen. Huh?
    »Es ist so eine Freude, dass es dich gibt«, sagte Rose. Und dann, lauter: »Es ist so eine Freude, dich hier zu haben. Bleib, so lange du möchtest. Und … dann komm wieder.«
    Emily sah ihre Großmutter an, die in Jeans und Baumwollhemd eine so jugendliche Figur abgab, wären da nicht die kurzen, grauen Haare und der Hauch von Schwermut, der in ihren hellblauen Augen lag. Sie wusste, ihre Großmutter wollte sie nicht fortschicken, doch tief in ihrem Inneren, das konnte Emily in ihrem Gesicht lesen, hatte auch sie sich bereits entschieden. Dafür, dass Emily dies eben nicht konnte. Sich entscheiden. Emily hatte ganz offensichtlich keine Wahl. Offensichtlich war es vorherbestimmt , dass sie ging.
    »Gute Nacht, Liebes«, sagte Rose und drückte Emily einen Kuss auf die Wange. Sie trat einen Schritt zurück, und es raschelte unter ihren klobigen Stiefeln. »Oh«, machte sie, während sie sich bückte und ein gefaltetes Blatt Papier aufhob, das sie Emily sogleich entgegenstreckte. Sie zwinkerte ihr zu. »Er mag dich sehr, weißt du«, sagte sie, und Emily konnte nicht anders, sie verdrehte die Augen. Woher wollte sie wissen, dass dieser Zettel von Matt kam? Und würdet ihr bitte aufhören, mir zu erklären, dass er mich mag?
    »Gute Nacht, Großmutter«, sagte Emily eine Spur zu laut, und Rose lachte, während sie sich ins Erdgeschoss ihres B&Bs zurückzog. Emily schloss die Tür ihres Zimmers hinter sich. Sie nahm einen Schluck Kakao, der noch warm war und der sie schrecklich melancholisch stimmte.
    Sie faltete das Papier auseinander.
    Ich möchte dir etwas zeigen. Triff mich um 4:30 Uhr vor dem Haus.
    Matt
    PS.: Es tut mir leid
    PPS.: Zieh Schuhe an
    Mit einem Schnauben faltete Emily den Zettel zu einem winzigen Viereck zusammen, das sie in den Taschen ihrer Jeans verschwinden ließ.
    Auf Wiedersehen, Melancholie.
    4:30 Uhr, hallo?
    Zieh Schuhe an?
    Sie seufzte, griff nach ihrem Kakao und zog sich damit ins Badezimmer zurück. Sie ließ das heiße Wasser noch eine Weile laufen, gab etwas von ihrem Duschgel in den Strahl, schlüpfte aus den Kleidern, ließ sich in die Wanne gleiten und tauchte unter. Die Stille, die sie umhüllte, war eine Wohltat.
    Emily konzentrierte sich auf den dumpfen Druck auf ihren Ohren und dachte an nichts. Sie blieb so lange in der Wanne, bis das Wasser zu kühl wurde, dann stieg sie heraus, trocknete sich ab und ließ sich in ihr Bett fallen.
    Zieh Schuhe an war womöglich das Letzte, was sie dachte, bevor sie in einen schwarzen, unruhigen Schlaf sank.

3
    U m 4:34 Uhr zog Emily die Eingangstür des Crooked Chimney hinter sich zu, leise, um ihre Großmutter nicht zu wecken, und zitternd, vor Kälte, aus Schlafmangel und ein bisschen vor Wut. Wieso hatte sie einfach hingenommen, dass Matt sie mitten in der Nacht aus dem Bett und in die Kälte trieb? Sie musste verrückt geworden sein, sich darauf einzulassen. Als der Wecker ihres Handys sie zehn Minuten zuvor aus dem Tiefschlaf gepiept hatte, hatte sie für einen Augenblick nicht einmal mehr ihren Namen gewusst. Oder seinen.
    Mit einem Ruck zog Emily den Reißverschluss ihrer Regenjacke zu. Ja, ihr war sein Name wieder eingefallen. Und ja, ihr Herz klopfte bei dem Gedanken daran, ihn gleich zu sehen. Aber trotzdem, Himmel noch mal. Erst bestimmte er vor allen anderen, wie lange sie in Hollyhill bleiben und wann sie das Dorf verlassen würde, dann scheuchte er sie mitten in der Nacht aus dem Haus, um – keine Ahnung! Sie in der Kälte stehen zu lassen?
    Sie hatte so ein fürchterliches Durcheinander geträumt. Erst von Josh an einem Krankenbett, vornübergebeugt, die braunen Locken nass geschwitzt. Dann von Cullum, die Zügel eines Pferds um sein Handgelenk geschlungen – er zwinkerte ihr zu. Zuletzt hatte sie sich selbst gesehen, wie sie aus dem Fenster eines Hauses nach unten blickte auf eine Gestalt, die in einen schwarzen Kapuzenmantel gehüllt war. Sie schlich eng an einer schmutzigen Mauer entlang, geduckt und ängstlich, und als sie dann doch nach oben sah und ihr Blick den von Emily traf, da waren ihre Augen so voller Entsetzen und Panik gewesen, dass es Emily die Kehle zuschnürte.
    Hier, in der Kälte der Nacht, bekam sie allein beim Gedanken daran eine Gänsehaut.
    Sie schüttelte sich, als könne

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