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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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erinnert euch vielleicht, dass ich es war, der seinerzeit dafür gesorgt hat, dass wir neben all unseren anderen Verpflichtungen …«
    »… nicht zu spät zur Krönung von Queen Elizabeth II. kamen«, stimmten Cullum und Chloe in den Satz mit ein. »Klar.«
    »Dafür mussten wir allerdings auch einige – äh, Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen«, bemerkte Josh lächelnd.
    Adam schüttelte den Kopf. »Nicht zu fassen, dass sie Joe beinahe verhaftet hätten wegen seiner Kommentare.«
    »Ich hätte ihn ebenfalls verhaftet«, sagte Cullum. »Als Nächstes schwört sie auf die Bibel«, äffte er Joes Stimme nach. » Und dann hängt man ihr den goldenen Mantel um. Schauen Sie mal, sehen Sie? Hach, das war so wundervoll!« Cullum schüttelte den Kopf. »Kein Wunder, dass ihn alle Umstehenden vor diesem Fernsehladen für verrückt hielten.«
    »Sie hätten ihn abgeführt«, sagte Adam, »hätte Eve die Wachposten nicht verwirrt.«
    »Und hätten Joshs und Matts Eltern nicht so getan, als wollten sie einem der Gardeoffiziere die Mütze stehlen«, ergänzte Cullum. Er lachte, aber am Tisch war es still geworden. »Was?«, fragte er. »Dürfen wir sie jetzt nicht einmal mehr erwähnen?«
    »Cullum«, warnte Josh.
    Matt bewegte sich in seinem Stuhl.
    »Sie war eine so schöne junge Frau«, beeilte sich Eve zu sagen. »Elizabeth, meine ich. Und genauso sympathisch wie ihr Vater.«
    »Dessen Krönung uns ebenfalls nicht entgangen ist«, informierte Pfarrer Harry die Runde. »Kann das ein Zufall sein?« Er zwinkerte Emily zu.
    »Ich nenne es Fügung«, bemerkte Joe.
    Cullum schnaubte. »Ach, komm schon, Joe«, sagte er. »Du weißt so gut wie ich und alle anderen auch, dass weder du noch sonst jemand hier am Tisch beeinflussen kann, wohin die Reise geht.«
    »Umso bemerkenswerter«, Joes Stimme war eine Spur lauter geworden, »dass es uns trotzdem vergönnt war, an so manch historischem Ereignis teilzunehmen.«
    »Der Titanic nachzuwinken, würde ich in diesem Zusammenhang nicht romantisieren wollen«, erklärte Chloe trocken.
    Emily sah Joe Luft holen, doch Silly sprang für ihn ein: »Wir haben das schon tausendmal besprochen«, erklärte sie empört. »Das war ein Abschiedsgruß an ein Schicksal, das wir tragischerweise nicht ändern konnten.«
    Chloe verdrehte die Augen, Cullum lachte wieder, Emily verschränkte die Arme vor dem Körper. Sie fröstelte. Und sie hatte plötzlich das Bedürfnis, sich an jemandem festzuhalten, zur Not an sich selbst.
    Die Titanic? Lieber Himmel!
    »Mach dir nichts daraus, Liebes«, hörte sie Pfarrer Harry mit vollem Mund rufen, »das geht seit Jahrzehnten so, aber im Grunde verstehen sich alle prächtig.«
    Emily schloss für einen Moment die Augen. Seit Jahrzehnten. Natürlich. Sie sah Matt an, der wiederum Cullum einen tödlichen Blick zuwarf.
    Würde sie das alles jemals begreifen können? Wirklich begreifen?
    »Geht es dir nicht gut?« Josh war von seinem Platz aufgestanden und neben Emily in die Hocke gegangen. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und sagte leise: »Du siehst aus, als würdest du frieren. Sollen wir das Feuer anzünden?«
    Wie alt ist Silly? Und Joe? Was ist mit Matts Eltern geschehen? Die Gedanken schienen von innen gegen Emilys Stirn zu hämmern und sie zu zermürben. Also nickte sie, dankbar für die Ablenkung, und folgte Josh zu der Feuerschale.
    Sie spürte Matts Blicke in ihrem Rücken. Emily war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob die Kälte nicht von ihm ausgegangen war.
    »Eigentlich müssen wir sie nur noch anzünden«, erklärte Josh, als sie neben der Schale stehen blieben. »Silly ist sehr gut im Einschlichten.« Er lächelte Emily zu. »Allerdings hatte ich den Eindruck, du könntest eine Pause vertragen.« Er nickte in Richtung der anderen. »Von all diesen Geschichten über Könige und Schiffe und … du weißt schon.«
    Emily nickte. »Danke«, sagte sie. Sie verschränkte die Arme wieder vor dem Körper, während Josh mit einem langen Streichholz einen Anzünder am Boden der Feuerschale entflammte. Er wartete, bis die Funken auf die unteren Holzscheite übergesprungen waren, beugte sich vor und blies ihnen sanft Luft zu. Die Späne knackten und knisterten, und Josh schwieg. Emilys Herzschlag wurde ruhiger und ruhiger.
    Vom ersten Augenblick an hatte sie Josh gemocht, seine besonnene, freundliche Art, seine Ausgeglichenheit und Güte, sein ganzes Wesen, das so vollkommen anders schien als das von Matt. Konnten Brüder unterschiedlicher sein? Emily

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