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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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zu.
    »Eine Kutsche ist vor allem eins«, sagte Cullum, »unglaublich teuer. Nicht jeder kann sich eine leisten – erst recht keine Frau.« Er warf einen Seitenblick auf Emily, und deren Augen wurden schmal.
    »Vielleicht ist sie auf der Flucht vor einem gewalttätigen Ehemann«, schlug Chloe vor.
    »Vielleicht ist sie ein Dienstmädchen, das die Kleider ihrer Herrin geklaut und sich mit dem Familienvermögen aus dem Staub gemacht hat«, fuhr ihr Bruder fort.
    »Wir haben nichts bei ihr gefunden«, erklärte Adam.
    »Ganz abgesehen davon«, mischte sich Eve ins Gespräch. »Wie kommt die Wunde an ihren Kopf?«
    »Und wie das Würgemal an ihren Hals?«, fragte Rose.
    Martha-May sagte: »Seht euch ihre Hände an. Wie sehen sie aus?«
    Und Silly, die sich neben Josh ans Krankenbett gestellt hatte, antwortete: »Es sind Schwielen an ihren Händen. Sie können von Hausarbeit, aber genauso gut von den Zügeln stammen.«
    Einen Moment lang herrschte grüblerische Stille. Emily sah von einem zum anderen. »Was, wenn sie einfach nur jemanden besuchen wollte?«, fragte sie schließlich. »Heimlich vielleicht. Und dann hat sie ein Ast am Kopf getroffen? Und … und am Hals?«
    »O ja, natürlich!« Chloe prustete. »Und weshalb sind wir dann hier? Wegen dir? Weil wir unbedingt noch ein wenig mehr Zeit mit dir verbringen sollen?«
    »Chloe, Liebes«, sagte Pfarrer Harry schnell, noch bevor Emily rot werden konnte, dann stand Josh ihr bei. »Das sind eindeutig Würgemale an ihrem Hals«, erklärte er freundlich, »keine Kratzer von Ästen oder derlei. Bevor wir irgendjemandem verraten, dass wir sie gefunden haben, sollten wir zunächst herausfinden, wer ihr das angetan hat.«
    Harry wedelte mit dem Zettel in seiner Hand. »Und wir werden herausfinden, was passiert ist«, versprach er. »Also.« Er hob seine Brille ein Stück von der Nase, um besser lesen zu können, und erklärte währenddessen: »Folgendes hat die Maschine ausgespuckt.«
    Die Maschine?
    »Die Maschine?«, flüsterte Emily.
    »Im Keller«, flüsterte Matt zurück. »Ich erklär’s dir bei Gelegenheit.« Er betrachtete sie besorgt, so als könnten Harrys Schauergeschichten ihr Angst gemacht und Chloes scharfe Worte echte Schnitte hinterlassen haben. Dabei war es der Gedanke daran, er und Chloe könnten mehr sein als Freunde, mehr als sie beide, dieser Gedanke tat Emily weh, nichts sonst.
    Cullum beugte sich zu ihr. »Ich kann es dir auch erklären, wenn du möchtest.«
    Automatisch zog Emily den Schal ein bisschen fester um ihren Körper.
    »GW«, begann Harry erneut, »es gibt folgende Hinweise auf die Initialen GW, immer im Zusammenhang gesehen mit der Richtung, aus der die Kutsche kam, nämlich aus Norden.« Er beugte sich über den Tisch, um eine ziemlich zerlesene Karte aufzunehmen, und fuhr fort: »Zum einen wäre da ein Anwesen namens God’s Whistling etwa 23 Meilen nordwestlich von hier.«
    »Ist sie wirklich so weit gefahren?«, fragte Rose.
    »Das Pferd war in ziemlich schlechtem Zustand«, antwortete Matt an Harrys Stelle. »Es war ganz sicher schon etliche Stunden unterwegs. Wenn wir von fünf Meilen die Stunde ausgehen, die so eine Kutsche im Durchschnitt vorankommt, vier oder sogar nur drei, mit nur einem Pferd und abhängig von Wetter und Straße …« Er nickte, und Rose nickte ebenfalls.
    Harry fuhr fort: »Im Nordosten, etwa dreißig Meilen entfernt, gibt es das Anwesen Travestor House in dem ein gewisser Garnet Wakefield mit seiner Familie lebt. Und schließlich, 17 Meilen entfernt, Giddy Waters, ein winziger Weiler an einer Flussmündung.«
    »Das war’s?«, fragte Cullum fröhlich. »Nur drei? Dann macht es uns deine kleine Maschine ja diesmal richtiggehend einfach.«
    »Nicht ganz«, antwortete Harry, »wobei ich mit dieser Information hier nicht wirklich etwas anfangen kann.« Er fischte abermals in seinen Unterlagen nach einem bestimmten Papier und hielt es sich dann unter die Nase. »Es war ziemlich schwierig, den Andeutungen zu folgen«, murmelte er, »und jetzt kann ich meine eigene Schrift nicht mehr lesen.« Er seufzte. »Wakefields Frau … Ist sie verschwunden oder verstorben? Wenn ich das richtig interpretiere, sind die Umstände mysteriös, wie sie auch sein mögen.«
    »Für eine Ehefrau ist sie reichlich jung.« Silly betrachtete das Mädchen skeptisch.
    »Du weißt, wie früh die armen Dinger in diesen Zeiten verheiratet wurden«, warf Martha-May ein.
    »Ein Hinweis führt außerdem nach Exeter«, fuhr Harry fort. »Im

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