Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Zusammenhang mit God’s Whistling allerdings. Keine Ahnung, wie dies zu deuten ist – das Gut liegt in der Nähe von Launceston.« Er raschelte noch einmal mit seinen Papieren. »Ja, hier ist es – die Entfernung zwischen beiden beträgt in etwa vierzig Meilen.« Er blickte auf.
»Gut«, brummte Adam in seinem tiefen Bass. »Ich würde vermuten, Giddy Waters können wir hintanstellen. Welches Dorf hat schon eigene Kutschen, die die Initialen des Ortes spazieren fahren? Ganz abgesehen davon, dass Emily von einem Gut geträumt hat, mit Ställen und Ländereien.«
Pfarrer Harry lächelte Emily aufmunternd an. »Das sehe ich ganz genauso«, stimmte er zu. »Und überdies sagt mir mein Gefühl, wir sollten bei Wakefields Frau einhaken. Matt, möchtest du bei Travestor House mit der Suche beginnen?«
»Das will er«, antwortete Cullum, noch bevor Matt Luft holen konnte, »und ich werde ihn begleiten. Chloe?«
»Zu Diensten.« Chloe warf einen herablassenden Blick auf Emily, musterte sie und ihr in Mitleidenschaft gezogenes Kleid von oben bis unten, bevor sie sich neben Matt stellte, der wiederum sofort die Arme vor der Brust verschränkte.
Die Aussicht darauf, Matt die kommenden Tage nicht zu sehen, versetzte Emily einen Stich. Die Vorstellung, dass er die kommenden Tage mit ihr verbringen würde, machte alles noch schlimmer.
»Ist es unbedingt notwendig, dass wir zu dritt fahren?«, fragte Matt, und Emily konnte nicht verhindern, dass sich ihre Mundwinkel ein winziges Stück hoben.
So!
Harry sah von seinen Notizen auf. »Nun ja«, sagte er, »es wird vermutlich nicht schaden, in der umfassenden Recherche auch einen weiblichen Blickwinkel zu berücksichtigen.«
»Silly …«, begann Matt, doch die unterbrach ihn sogleich. »Ich bleibe hier«, erklärte sie, »und helfe Josh.« Sie hielt nun ebenfalls ein Tuch in der Hand und befeuchtete damit Ambers Unterarme. »Sie ist fürchterlich heiß«, fuhr sie fort, »womöglich hat sie sich bei dem nassen Wetter ein Fieber zugezogen. Es sieht nicht so aus, als würde es ihr bald besser gehen.«
Josh betrachtete das Mädchen stirnrunzelnd, widersprach Silly jedoch nicht.
»Okay«, begann Adam, »zählen wir durch. Rose, du bleibst hier im Coaching Inn, falls jemand im Dorf auftauchen sollte, Martha-May und Harry machen weiter mit ihren Recherchen. Vielleicht schaut ihr doch in Giddy Waters vorbei? Eve und ich machen uns auf den Weg nach God’s Whistling. Dann bliebe noch Joe für die Fahrt nach Exeter.«
»Exeter?« Es war das erste Wort, das Joe zu der Unterhaltung beitrug, und es klang in Emilys Ohren wie »Nutella« oder »Wir fahren in den Urlaub«, voller Enthusiasmus und Vorfreude. »Das ist ja großartig«, fuhr Joe fort, »ich meine, Exeter ist nicht gerade Bath, eine der elegantesten Städte dieser Tage und sicherlich viel mehr des Besuchs wert als Exeter, aber sicher kann man auch dort wunderbar einkaufen, Stoffe und Bänder und …«
»Joe!«, riefen Harry und Cullum und Matt gleichzeitig, und Joe verstummte. »Schon gut«, murmelte er. »Wer komm t mit?«
»Chloe«, antwortete Matt sofort, und diese holte empört Luft: »Ich dachte, wir seien uns einig gewesen, dass ich bei euch mitfahre!«
»Du warst dir einig – mit wem auch immer. Mit mir nicht«, erklärte Matt. »Joe kann nicht allein fahren. Du fährst mit Joe. Cullum und ich schaffen das.«
Oh. Er konnte also nach wie vor arrogant sein – arrogant und stur –, nur hatte Emily ihn schon länger nicht mehr so erlebt.
»Du weißt ganz genau«, erklärte Chloe jetzt so leise, dass es Emilys Nackenhärchen aufstellte, »dass es sinnvoller ist, wenn ich gemeinsam mit Cullum reise.«
»Fahr mit Joe nach Exeter«, erklärte Matt völlig unbeeindruckt, »wir wissen doch ohnehin noch nicht, wo dieses Mädchen hingehört. Am Ende treffen wir wieder zusammen.«
»Aber …«
»Alles klar«, fuhr Cullum dazwischen, »dann soll Emily mit uns kommen.«
Wie?
»Auf keinen Fall!« Matt klang jetzt richtig verärgert, aber Cullum lachte.
Ganz plötzlich kam Emily der Gedanke, Cullum könnte von Anfang an geplant haben, wie diese Unterhaltung ausgehen würde. Als habe er sie nur angezettelt, damit sie sich genau an diesem Punkt zuspitzen konnte, an dem sie nun standen: Matt mit funkelnden Augen vor Cullum, der sich köstlich zu amüsieren schien, neben Chloe, die Emily giftige Blicke zuwarf, und umringt von peinlich berührten Menschen, die lieber schwiegen angesichts des Ärgers, der sich zwischen den
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