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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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kompromittierende Situation dar.«
    »Was …« Emilys Mund stand offen, es kam jedoch kein weiterer Ton heraus. Ihr Blick huschte zu Matt, der für einen kurzen Moment die Augen schloss.
    »Die beiden … ähm … sie verweilten, Sir. In höchst … ähm … unschicklicher Weise. Wenn Sie … Sie können sich vorstellen …«
    Oh, mein Gott, dachte Emily in die bleierne Stille hinein, die den Worten Mrs. Pratts folgte.
    Dann brach das Getöse los.
    »Iiiiiiiihhhh«, rief Milly.
    »Also, das ist doch …« Mary rümpfte die Nase.
    »Auch das noch!«, rief Mr. Wakefield, und Cullum lachte los, und Emily kniff die Augen zusammen. Sie hörte, wie Eve ein »Ooooooh« hauchte, und als sie die Augen wieder öffnete, erfasste sie Adams warmes Lächeln.
    Sie sah Matt an. Er erwiderte ihren Blick mit gehobenen Brauen, dann schüttelte er langsam den Kopf, und dann br eitete sich ein riesiges, unerklärliches Grinsen auf seinem Gesicht aus.
    Und plötzlich musste auch Emily lachen. Sie prustete und verschluckte sich fast. War das der Höhepunkt an nicht zu überbietender Peinlichkeit? Vermutlich. Also konnte es viel schlimmer nicht werden. Also holte sie Luft.
    »Wir haben uns vielleicht geküsst«, erklärte sie über die Unruhe in der Halle hinweg, »aber wir sind sicher nicht die Diebe in diesem Haus.«
    Sie löste den Blick nicht von Matt. Sie strahlten einander an. Sie würden das hier gemeinsam durchstehen, und all die Verwicklungen um Amber, Anna, Emerald und wie sie alle hießen, würden sich aufklären, früher oder später, dessen war sie sich sicher.
    Das Wirrwarr in ihrem Herzen aber, das würde Emily ganz allein entschlüsseln müssen.

13
    D en Rest des Nachmittags verbrachte Emily in ihrer Kammer, auf dem Bett sitzend, die Tür anstarrend. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon in diesem Zimmer eingesperrt war, die Zeit zog sich wie Kaugummi. Sie wusste nur, es war schon beinahe Abend, denn die Schatten vor ihren Augen wurden länger und länger, und die Luft, die sie durch einen schmalen Fensterspalt ins Innere ließ, barg kein bisschen Wärme des Tages mehr.
    Mrs. Pratt hatte den Schrank durchsucht und nichts gefunden – nicht einmal die Briefe, denn die waren ja bei Matt, nicht einmal das Geheimfach, das Emily sorgfältig geschlossen hatte. Schließlich hatte sie den großen Schlüsselbund aus ihrer Rocktasche gekramt, die Tür hinter sich zugezogen und abgesperrt. Emily hatte versucht, mit einer ihrer Haarnadeln das Türschloss zu öffnen – unnötig zu sagen, dass ihr das nicht gelungen war.
    Sie lehnte den Kopf an die Wand und schloss die Augen. Das Problem war nur: Immer, wenn sie dies tat, schoben sich die Bilder der vergangenen Nacht in ihre Erinnerung und lenkten sie ab.
    Der See. Der Pavillon. Das Sofa. Matt.
    Und so öffnete sie ihre Augen wieder. Und drängte ihre Gedanken in eine andere Richtung.
    Also, was haben wir: Die Kette ist weg. Sie war in dem Geheimfach hinter dem Porträt, und Mary wusste davon. Und Margaret auch. Das bedeutet … was?
    Es kam ihr auf einmal so vor, als ginge es gar nicht mehr um die Wakefields oder Amber oder das verschwundene Collier – das alles hatte so sehr an Bedeutung verloren, seit ihre eigene Welt angefangen hatte, sich mit einem irrsinnigen Tempo um sich selbst zu drehen. Sie wusste, es stand eine Entscheidung bevor – eine, die sie längst getroffen hatte und die nun wackelte. Ziemlich. Sie schwankte geradezu wie eine dieser Holzpuppen, deren Schwingungen aus sich selbst heraus größer und schneller und weiter wurden, die kippten und sich dann doch aufrecht hielten, und die …
    Es klopfte. »Emily«, wisperte eine helle Kinderstimme viel zu laut durch die Tür. »Bist du da drin?«
    Emily hüpfte vom Bett. »Ja«, antwortete sie leise. Sie drehte am Türknauf, nur um sicherzugehen, dass immer noch abgeschlossen war. »Hast du einen Schlüssel?«, fragte sie.
    »Nein.« Milly rüttelte ebenfalls an der Tür.
    Emily setzte sich seufzend auf den Boden.
    »Was ist da draußen los?«, fragte sie durch das Holz. »Haben sie schon eine Ahnung, wer den Schmuck genommen haben könnte?«
    »Ja«, antwortete Milly und kicherte. »Du!«
    Emily stöhnte. »Na, großartig.«
    »Es könnte auch dein Freund gewesen sein«, erklärte Milly gönnerhaft, »bei ihm haben sie auch danach gesucht.«
    »Er ist nicht …«, begann Emily. Ach, was. »Und haben sie dort etwas gefunden?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    »Sie haben ihn auch eingesperrt, unten, in die

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