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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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Wakefield ist. Außerdem haben wir Briefe gefunden, die ein gewisser Emerald an Amber adressiert hat. Liebesbriefe. Wir nehmen an, dass George Forley sie geschrieben hat.« Sie warf dem Gefesselten einen unsicheren Blick zu, und der starrte sie an, erschrocken, entsetzt.
    »Hmmmm«, sagte Cullum, während er auf Forley zuging. »Scheint, als hätte irgendetwas, das du gerade erzählt hast, unserem Gast nicht gefallen.« Er hockte sich vor ihn und griff nach dem Knoten, mit dem das Tuch vor seinem Mund am Hinterkopf festgehalten wurde. »Sag, was du zu sagen hast«, erklärte er, »aber du kennst das Spielchen. Einen Mucks zu viel und …«
    »Himmel noch mal!« Emily beugte sich zu Forley hinunter, schlug Cullums Hände weg und löste den Knoten. »Wir sind hier nicht im Wilden Westen«, murmelte sie.
    Cullum lachte.
    George Forley schnappte nach Luft. »Wo ist Miss Margaret?«, fragte er atemlos. »Was meinen Sie mit bewusstlos? Was haben Sie mit ihr gemacht?«
    »Wir?«, fragte Emily perplex.
    »Hallo!«, sagte Cullum. »Da haben unsere zwei Turteltäubchen bei ihren nächtlichen Anstrengungen offenbar die richtigen Schlüsse gezogen.«
    »Was? Ich … was?«, setzte Emily an, doch Cullum überhörte sie einfach.
    »Also – was haben Sie als Verlobter von Mary Wakefield mit ihrer Schwester Margaret zu tun?«, fragte er, an George Forley gerichtet. »Und weshalb nennt sich diese wohl Amber?«
    Forley starrte Cullum an, er schien um eine Antwort zu ringen, schließlich antwortete er heiser: »Es ist so eine Art Code-Name. Es war … Wir … Woher wissen Sie davon?«
    »Sie nannte sich so, als sie uns quasi vor die Füße fiel«, begann Emily.
    »Blutend und völlig durchnässt …«, fügte Joe hinzu.
    »… mit Würgemalen am Hals«, schloss Chloe. »Als ich sie das letzte Mal sah, war sie nach wie vor ohne Bewusstsein. Plus: Das Fieber stieg immer weiter.«
    »Oh, Gott!« Wäre George Forley nicht ohnehin schon auf den Knien gewesen, wäre er sicherlich jetzt dorthin gesunken. Er ließ den Kopf hängen und berührte mit seiner Stirn den Boden.
    »Und Sie sind Emerald«, sagte Emily. Es klang mehr wie eine Feststellung.
    Forley rührte sich einige Sekunden nicht, dann nickte er unbeholfen, die Stirn immer noch auf dem Boden.
    »Und Sie schrieben sich Briefe mit Margaret Wakefield, unter falschem Namen?«
    Wieder eine kurze Pause, dann ein kurzes Nicken. »Wir hatten Angst, entdeckt zu werden«, hauchte er. »Es durfte doch niemand erfahren.«
    Forleys Schultern bebten.
    »Heult er etwa?«, fragte Chloe ungläubig, und Anna stupste Emily mit dem Ellbogen an. Mit dem Kopf deutete sie auf Forley und zappelte vor Emily herum.
    Chloe stöhnte genervt. »Wehe, du schreist«, warnte sie, während sie sich daranmachte, den Knoten von Annas Knebel zu lösen. »Dann muss ich dich leider den Schweinen zum Fraß vorwerfen.«
    Emily verdrehte die Augen.
    »Es war ein Unfall, Mr. Forley«, sagte Anna und kniete vor dem Unglücklichen nieder, der den Kopf hob. Er hatte geweint, definitiv.
    Wie unpassend, gerade jetzt an Fee zu denken, überlegte Emily. Und an die schnulzigen »Colin & Cake«-Nachmittage, aber es half nichts. Niemals hätte sie geglaubt, dass das wahre Leben um 1800 genauso kitschig sein könnte wie im Film. Und nun stand sie hier, in einer gegen alle Brandschutzbestimmungen verstoßenden, von flackernden Laternen beleuchteten Scheune, umringt von Gestalten in aufwändiger Kostümierung und vor einem heulenden Mann, der …
    Emily runzelte die Stirn. Sollte George Forley nicht eigentlich der Bösewicht in dieser Geschichte sein?
    »Sie kam mit der Kutsche«, erklärte Anna, »wie verabredet, um die Briefe zu bringen und um mich zu holen, aber dann, auf der Fahrt nach Plymouth, wurde der Sturm immer schlimmer. Wir saßen beide auf dem Kutschbock, allein waren die Zügel kaum zu halten, doch es half nichts. Das Pferd war nicht zu bändigen, und Äste und Zweige schlugen uns entgegen. Ein Ast verstrickte sich in …« Anna zögerte einen Augenblick, schließlich holte sie Luft. »Wir dachten, es sei am sichersten, sie würde das Collier tragen. Doch dann, auf der Fahrt, verfing sich ein Zweig in der Kette, und Miss Margarets Kopf wurde nach hinten gerissen.« Anna erschauerte und nahm einen weiteren zittrigen Atemzug. »Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, aber die Kette riss nicht gleich, und Miss Margaret versuchte, sich von dem Zweig zu befreien. Alles ging … so schnell, und dann wirbelte der Wind nur so,

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