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Verliebt in meinen griechischen Feind

Verliebt in meinen griechischen Feind

Titel: Verliebt in meinen griechischen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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es etwa nicht lächerlich, einem Lächeln so viel Bedeutung beizumessen? Nichts hatte sich geändert.
    Schließlich standen sie wieder inmitten des geschäftigen Lärms auf dem Eleftherias-Platz. Courtney fühlte sich merkwürdig verlegen und nickte nur verwirrt, als Lefteris vorschlug, vor ihrem Besuch in Knossos irgendwo zu Mittag zu essen.
    Er fuhr zu einer kleinen Taverne außerhalb der Stadt. Sie setzten sich auf die schattige, weinumrankte Terrasse, und Courtney fragte sich, wie es nur möglich war, sich Lefteris’ Nähe so bewusst zu sein, selbst wenn sie ihn nicht ansah.
    Die einfache, köstliche Mahlzeit in der ruhigen Taverne würde sie nie vergessen. Der Stadtlärm und die Touristenscharen schienen meilenweit weg zu sein. Als Vorspeise aßen sie “mizithra”, einen herben Weichkäse aus Ziegenmilch, selbst gebackenes Brot, Oliven, dann folgten Lammkoteletts gewürzt mit Thymian und Oregano und frischer Gurkensalat mit Zwiebeln und süßen Tomaten, angemacht in Olivenöl.
    Die ganze Zeit wünschte sie sich verzweifelt, Lefteris hätte sie nicht angelächelt. Mit diesem Lächeln hatte er ihre Abneigung ihm gegenüber einfach zunichte gemacht. Es war so viel leichter gewesen, mit ihm zu reden, als sie ihn noch verabscheute! Auch er schien die plötzlich aufgekommene seltsame Spannung zwischen ihnen wahrzunehmen. Und beide achteten, als sie nachmittags durch Knossos schlenderten, sehr darauf, sich nicht zu berühren.
    Schweigend spazierten sie zwischen den Ruinen des einstmals so mächtigen Palastes umher, betrachteten die restaurierten Fresken und kletterten breite Treppen hinauf. Courtney war enttäuscht. Sie hatte einen riesigen Gebäudekomplex erwartet, in dem man noch den Frohsinn und die Weltoffenheit seiner Bewohner spürte, einen Palast, der die Erinnerung sowohl an die Lebenslust der Minoer als auch an ihre dunklen, geheimnisvollen Rituale in sich vereinte. Doch die Scharen der lässig gekleideten Touristen, die in allen Sprachen schwatzend mit ihren Videokameras und Fotoapparaten über den Hauptplatz strömten, hatten die Geister der einzigartigen Stierspringer vertrieben und den Zauber dieses Ortes längst zerstört.

5. KAPITEL
    L efteris sah ihr die Enttäuschung an und führte sie weg von den Menschenmassen. Er zeigte ihr enge Korridore, die sich unerwartet zu fensterlosen Räumen erweiterten, steile Treppen und verwirrend viele Sackgassen. Courtney ließ die Hand über die alten Steine gleiten. Tiefste Schatten wechselten mit strahlendem Licht, gegen das Lefteris’ Gestalt sich dunkel abhob. In dieser Stille war die Vergangenheit viel deutlicher zu spüren.
    “Es ist beinahe unheimlich hier”, gestand sie Lefteris, als sie sich beim halb zerstörten Hallendach der Doppeläxte niederließen und auf die Ruinen der verwirrenden Gänge und Räume hinunterblickten. In der Ferne glitzerte das Meer, und Courtney überlegte mit einem ehrfurchtsvollen Schaudern, dass die Minoer vor Jahrtausenden von hier dieselbe Aussicht gehabt haben mussten. Sie ließ den Blick zu den halb zerstörten Mauern zurückschweifen. “Warum haben sie sich wohl solche Mühe gegeben, all diese Ebenen und Korridore anzulegen, die doch nirgendwohin führen?”
    “Wer weiß?”, sagte Lefteris. “Und als das Dach noch heil war, muss das Ganze noch verwirrender gewesen sein. Kein Wunder, dass hier der Mythos vom Labyrinth entstand.”
    Wie zum Beweis blieb fast direkt unter ihnen ein Tourist stehen, blätterte in seinem Reiseführer herum, um festzustellen, in welchem Teil des Palastes er sich eigentlich befand. Schließlich gab er es seufzend auf, klappte das Buch zu und ging weiter.
    Courtney und Lefteris sahen sich an. Beide lächelten unwillkürlich, und die Spannung zwischen ihnen wich einem neuen, viel beunruhigenderem Empfinden. Courtney hatte das Gefühl, als wäre plötzlich alles viel intensiver, der Himmel blauer, das Licht strahlender. Lefteris’ Lächeln wirkte auf sie warm und prickelnd. Die Luft duftete nach Pinien, und in den Ruinen ringsum zwitscherten die Spatzen.
    “Erzählen Sie mir vom Labyrinth”, bat sie ihn unvermittelt.
    “Kennen Sie die Geschichte denn nicht?”, fragte er überrascht.
    “Doch, aber ich würde sie gern hier hören, in Knossos.” Das blendende Sonnenlicht warf Schatten auf ihr feingeschnittenes Gesicht, und in ihren Augen spiegelte sich der kobaldblaue Himmel. “Macht es Ihnen etwas aus?”
    Es schien ihm schwerzufallen, den Blick von ihr abzuwenden. “Nein”, sagte er mit

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