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Verliebt in meinen griechischen Feind

Verliebt in meinen griechischen Feind

Titel: Verliebt in meinen griechischen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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wäre, wenn Lefteris nicht dieses dumme Vorurteil Engländerinnen gegenüber hätte, sondern sie, Courtney, um ihrer selbst willen bei sich haben wollte? Wenn er jetzt aus dem Haus kommen und ihr lächelnd verkünden würde, dass die anderen Gäste abgesagt und sie eine ganze Woche für sich allein hätten …?
    Unwillkürlich öffnete sie die Augen. Wie, um alles in der Welt, kam sie auf solche Gedanken? Eine Woche mit ihm allein war wirklich das Letzte, was sie wollte! Entschlossen eilte sie ins Haus zurück. Sie war hier, um zu kochen, sonst nichts.
    Als Lefteris spätabends zurückkam, saß Courtney am Küchentisch, vor sich ein Buch über minoische Religion. Das Kinn in die Hand gestützt, träumte sie, die Augen weit geöffnet, von längst vergangenen Zeiten, bis ihr bewusst wurde, dass Lefteris sie von der Tür her beobachtete.
    “Was tun Sie hier, mitten in der Nacht?”, fragte er schroff und trat auf sie zu, während er sich die Krawatte lockerte.
    Courtney richtete sich auf, wie immer beunruhigt darüber, wie nervös und erregt sie auf ihn reagierte. “Wo sonst sollte Ihre Köchin sein als in der Küche?”
    “Aber nicht außerhalb der Arbeitszeiten.”
    Gereizt schlug sie das Buch zu und ärgerte sich, dass ihr Herz bei seinem Anblick plötzlich so heftig klopfte. “Und ich dachte, ich solle meinen Aufenthalt gerade auf die Küche beschränken, damit Sie nicht durch mein Englischsein vergiftet werden!”
    “Übertreiben Sie doch nicht so maßlos”, erwiderte er barsch, zog dann aber zu Courtneys Erstaunen einen Stuhl heran und setzte sich. “Religion in der kretischen Bronzezeit”, las er laut den Titel ihres Buches. “Sie interessieren sich also wirklich für die Minoer!”
    “So etwas würde man sich wohl kaum ausdenken, oder?”
    “Nein, ich glaube nicht.” Es war das erste Mal, dass er zugab, im Unrecht gewesen zu sein. Courtney blickte ihn überrascht an. Er sah müde aus, und der Wunsch, die Hand auszustrecken und die Fältchen in seinem Gesicht einfach wegzustreicheln, überfiel sie mit solcher Macht, dass ihr der Atem stockte.
    Unvermittelt sah er von dem Buch auf, direkt in ihre großen, erstaunt blickenden Augen. “Was ist los?”
    “Nichts”, erwiderte Courtney heiser, entsetzt über die plötzliche Welle des Begehrens, das unwiderstehliche Bedürfnis, ihn zu berühren, das sie unvorbereitet traf wie ein Schlag. “Nichts”, wiederholte sie scharf, als er sie misstrauisch ansah.
    Er zögerte, fragte dann aber nur: “Ist alles bereit für die Ankunft der Gäste?”
    Sie nickte, erleichtert über den Themenwechsel. “Ich muss nur noch zum Einkaufen nach Chania. Leihen Sie mir Ihr Auto?”
    “Nicht, nachdem ich Ihre Fahrkünste gesehen habe”, sagte er, und das plötzliche, amüsierte Funkeln in seinen Augen beunruhigte sie mehr als ihre seltsame Reaktion auf ihn. “Ich fahre Sie selbst hin, aber erst am Freitag, damit Sie für die Ankunft meiner Gäste am Samstag alles frisch einkaufen können.” Unschlüssig betrachtete er die Autoschlüssel in seiner Hand, um dann wieder zu Courtney zu sehen, die seinen Blick trotzig, aber auch widerwillig erwiderte.
    “Ich habe morgen eine Besprechung in Iraklion”, sagte er schließlich schroff. “Wenn Sie nichts anderes vorhaben, nehme ich Sie mit, und nach der Konferenz fahren wir nach Knossos.”
    “Knossos? Morgen?” Courtney war so verblüfft über die unerwartete Einladung, dass sie einige Zeit brauchte, um zu begreifen, welche Chance er ihr bot: Sie würde die Palastruinen sehen, von denen sie seit Jahren geträumt hatte! Was machte es da schon, dass seine Einladung sicher nur halbherzig gemeint war und sie einen Tag in seiner Gesellschaft verbringen musste? Das Strahlen in ihren blaugrauen Augen ließ ihr Gesicht plötzlich schön aussehen. “Ich hätte schon Lust mitzukommen, sagte sie eifrig.
    “Also abgemacht.” In seiner Stimme schwang ein seltsamer Unterton mit, und Courtney fragte sich, ob er seine Einladung schon bereute. “Um acht Uhr geht’s los.”
    Nach der schläfrigen Ruhe in Agios Georgios erschien Courtney Iraklion mit seinem chaotischen Verkehr, dem Hupen und Lärm wie ein Hexenkessel. Auf den Bürgersteigen drängten sich Menschenmassen, und man musste fast schreien, um die Geräuschkulisse ringsum zu übertönen. Courtney hörte Gesprächsfetzen in Deutsch und Französisch, Holländisch und Italienisch, Schwedisch und Englisch. Ganz anders als in Agios Georgios, dachte sie und verzog das

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