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Verliebt in meinen griechischen Feind

Verliebt in meinen griechischen Feind

Titel: Verliebt in meinen griechischen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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Gesicht.
    Lefteris hatte sie zu einem Tisch im Schatten einer Platane geführt und ihr Kaffee und ein “baklava” bestellt, einen köstlichen Kuchen mit Honig und Nüssen. Courtney ärgerte sich über seine Eigenmächtigkeit, war wenig später jedoch insgeheim froh darüber, als sie bemerkte, wie voll das Café war. Wahrscheinlich hätten die Kellner sie einfach übersehen, doch auf Lefteris’ Winken hin kam sofort einer herbeigestürzt.
    Nachdem Lefteris gegangen war, sah sie sich auf dem Eleftherias-Platz um. Iraklion war keine besonders schöne Stadt, aber voll pulsierenden Lebens, und Courtneys Stimmung hob sich. Es war nicht alles so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte, doch zumindest war sie jetzt hier. Wie lange hatte sie davon geträumt, Knossos und die berühmte Sammlung minoischer Schätze im Archäologischen Museum zu sehen! Der Gedanke, eine Stelle bei dem Mann angenommen zu haben, der Discovery Crete ruiniert hatte, behagte ihr zwar immer noch nicht, aber es war ihre einzige Chance gewesen, hierzubleiben. Nein, sie hatte das Richtige getan, und es könnte alles perfekt sein, wäre da nicht Lefteris.
    Warum machte er sie nur immer so – so nervös? Nicht was er tat, sondern die Art, den Kopf zu drehen, der unergründliche Zug um seinen Mund, das Spiel seiner Muskeln, erregte und beunruhigte sie gleichermaßen. Was war nur los mit ihr? Sie mochte ihn doch gar nicht. Er war ein arroganter Flegel, ein skrupelloser Geschäftsmann, der sie um ihren Job gebracht hatte, um ihr dann herablassend Arbeit für einige Tage anzubieten, und der dafür auch noch Dank erwartete. Nein, es war nichts Liebenswürdiges an ihm.
    Und doch … Und doch fuhr er mit ihr nach Knossos, wenn sie auch das Gefühl hatte, er habe sie gegen besseres Wissen eingeladen und misstraue ihr immer noch, weil sie Engländerin war. Es war, als hätten sie während der Fahrt über die Küstenstraße nach Iraklion ein stillschweigendes Friedensabkommen geschlossen.
    Er machte keine herablassenden Kommentare, und auch sie achtete sehr auf das, was sie sagte. Er erzählte ihr sogar ein wenig über sich selbst. Den Sommer verbrachte er so weit wie möglich auf Kreta, den Rest des Jahres in Flugzeugen zwischen Athen und New York, London, Paris, Rom und dem Fernen Osten.
    Courtney konnte sich vorstellen, wie er Millionenverträge aushandelte, seine Rivalen ausschaltete oder Firmen, die ihm gefährlich wurden, einfach auslöschte, wie er es mit Discovery Crete getan hatte. Warum gab sich ein solcher Mann mit einem Mädchen ab, das er verachtete?
    Schließlich beschloss sie, nicht weiter darüber nachzugrübeln. Doch sie war sich seiner Nähe überdeutlich bewusst, und sosehr sie sich auch auf den wunderbaren Ausblick über das Meer zu konzentrieren versuchte, ließ sie doch unwillkürlich den Blick immer wieder zurück zu seinen Händen auf dem Lenkrad schweifen oder zu seinem prägnanten Profil. Und erneut überlegte sie, wie es wohl wäre, wenn er sie anlächelte und ihr versicherte, dass er sie nach Knossos bringe, weil er bei ihr sein wolle.
    “Courtney?”
    In ihre Gedanken vertieft, fuhr Courtney auf und sah Lefteris vor sich stehen. Sein unerwarteter Anblick ließ ihr den Atem stocken, und sie stellte ihr Glas so unvermittelt auf den Tisch, dass das Wasser überschwappte. “Ach, Sie sind es”, sagte sie schwach.
    “Sie waren ja Meilen entfernt.” Ein amüsierter Unterton schwang in seiner Stimme, und noch etwas, das sie nicht identifizieren konnte. “Worüber haben Sie nachgedacht?”
    Sie betrachtete angestrengt die Passanten, aus Angst, er könnte die Wahrheit in ihren Augen lesen, wenn sie ihn ansehen würde. “Ich … Ich habe gerade überlegt, aus welchen Ländern all diese Leute hier kommen”, sagte sie schnell. “Das da drüben sind sicher Franzosen, oder? Ob man meine Abstammung auch so leicht erkennt?”
    Lefteris betrachtete sie. Sie trug ein weites, nicht besonders modisches Kleid, das einmal dunkelblau gewesen war, jetzt aber zu einem sanften Graublau – genau ihre Augenfarbe – ausgeblichen war. Die Sonne in Agios Georgios hatte ihren Teint leicht gebräunt und helle Strähnen in ihr dichtes braunes Haar gezaubert, das ihr weich auf die Schultern fiel.
    “Für mich sehen Sie sehr englisch aus”, sagte er langsam.
    Courtney griff nach ihrer Tasche und stand auf. “Aus Ihrem Mund ist das nicht gerade ein Kompliment. Sie halten doch alle Engländerinnen für kalt, durchtrieben und unmoralisch.”
    “Kalt

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