Verliebt in meinen griechischen Feind
zielen.”
“Ach, nur eine Pistole!”, sagte Courtney ironisch. “Warum rege ich mich eigentlich auf?”
Er lächelte. “Vertrau mir. Tu jetzt, als hättest du etwas im Schuh. Ich will sehen, was Nikos macht.”
Gehorsam bückte Courtney sich nach ihren Sandalen, und Lefteris spähte über ihren Rücken hinweg. “Er hat uns gesehen!”, stieß er hervor. “Wir müssen los, sonst hat er uns gleich!”
Sie eilten den Pfad entlang und drängten sich an Wanderern vorbei, die ihnen verblüfft und entrüstet nachsahen. Die Berge schoben sich jetzt so nahe an den Fluss heran, dass kaum noch Platz für einen Pfad blieb und Courtney bald nasse Füße hatte.
Keuchend stolperte sie über die feuchten Steine. Doch nicht einmal der Gedanke an Nikos konnte sie von der grandiosen Landschaft ablenken, als sie zur engsten Stelle der Schlucht kamen, wo die atemberaubend steil aufragenden Felswände nur noch einen Spalt von kaum drei Metern Breite frei ließen.
“Die Portes”, erklärte Lefteris, der ihren ehrfürchtigen Blick zu dem schmalen Streifen blauen Himmels bemerkt hatte. “Die Eisernen Pforten. Beeindruckend, nicht wahr?”
Nur jeweils eine Person konnte an diesem Nadelöhr den Fluss überqueren. Bestürzt sah Courtney die vielen Leute, die sich davor drängten. Als könnten sie sich von diesem Höhepunkt ihrer Wanderung nicht trennen, standen sie zusammen, lachten über diejenigen, die sich auf schlüpfrigen Trittsteinen über den Fluss mühten, und hielten die Videokameras parat, für den Fall, dass jemand ins Wasser fiel.
Irgendwie gelang es Lefteris, Courtney zwischen den Wartenden hindurch zu den Steinen zu zerren. Zwischen den Felswänden strömte das Wasser viel schneller dahin, und sie mussten den Fluss im Zickzack überqueren, bis sie wieder den Pfad erreichen konnten.
Lefteris war hinter Courtney. Als sie sich zu ihm umwandte, strauchelte er plötzlich und landete bis zu den Knien im eiskalten Wasser, sehr zur Belustigung der anderen, die ihn vom sicheren Ufer aus beobachteten.
“Jetzt werden sich wenigstens alle an uns erinnern, wenn Nikos sich nach uns erkundigt. Schnell, wir müssen weiter. Er ist sicher nicht weit hinter uns.”
Kurze Zeit später drängte Nikos sich zwischen der Menge hindurch, und Courtney war enttäuscht, weil es ihm gelang, trockenen Fußes über den Fluss zu kommen. Als er direkt vor dem Felsen stehen blieb, hinter dem sie sich versteckt hielten, drückte sie sich bebend an Lefteris. Nikos sah sich um und fragte dann einen Touristen mit einer Videokamera etwas. Der Mann nickte und deutete den Pfad entlang, und Courtney sah Lefteris zufrieden lächeln, als Nikos entschlossen weitereilte.
“Er glaubt, wir seien auf dem Weg nach Agia Roumeli.” Lefteris half Courtney hinter dem Felsen hervor, was ihm einen seltsamen Blick von einem vorbeikommenden Ehepaar eintrug, das sich offensichtlich fragte, was die beiden dort gemacht hatten. Lefteris warf ihnen ein strahlendes Lächeln zu. “Jetzt müssen wir nur noch nach Samaria zurück. Normalerweise ist dort ein Aufseher mit einem Funkgerät, und wir können noch einmal versuchen, Kontakt mit der Polizei aufzunehmen.”
Doch als sie das Dorf erreichten, war das Haus des Aufsehers verschlossen. Lefteris schlug mit der Faust gegen die Tür. “Na schön, wir müssen das Beste daraus machen.”
Courtney versuchte, durch das Fenster in die Hütte zu spähen. Nach der langen Wanderung durch die Schlucht war sie müde und gereizt. “Und jetzt? Wir haben nichts mehr zu essen und keine Unterkunft für die Nacht.”
“Hör auf, dich zu beschweren.” Aus irgendeinem Grund war Lefteris sehr gut gelaunt. Noch nie hatte sie ihn so entspannt und gelöst gesehen – und ihn noch nie so unglaublich attraktiv empfunden. “Wir haben eine Decke”, fuhr er fort. “Was willst du mehr?”
Wider Willen stieg Begehren in ihr auf, und das machte sie nur noch gereizter. “Eine Dusche zum Beispiel, saubere Kleidung, neue Füße und eine ausgedehnte Mahlzeit!” Seufzend beobachtete sie, wie er die Decke auf dem Gras ausbreitete. “Ob wir jemals wieder in einem Bett schlafen werden?” Zu spät bemerkte sie die Zweideutigkeit ihrer Frage.
Amüsiert beobachtete er, wie sie errötete. “Das hoffe ich doch.” Etwas in seiner Stimme ließ ihr Herz schneller schlagen.
“Ich … Ich gehe mich waschen”, sagte sie schnell.
Die Touristen waren fort und Lefteris außer Sicht, und so wagte Courtney es, am Fluss Dimitrias Kleid abzustreifen und
Weitere Kostenlose Bücher