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Verliebt in Monte Carlo

Verliebt in Monte Carlo

Titel: Verliebt in Monte Carlo
Autoren: Abby Green
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so von meiner Mutter zu reden. Dies ist wirklich eine Sache, die nur uns beide angeht. Halte sie da raus.“
    Sie war aufrichtig wütend, daran bestand kein Zweifel. Sekundenlang sah Caleb neben kaum verhohlenem Zorn auch Schmerz in ihren schönen Augen aufblitzen, doch dann war der Moment vorbei und ihre Miene wieder verschlossen.
    Maggie riss sich mit aller Kraft zusammen und war in erster Linie wütend auf sich selbst. Warum ließ sie sich immer wieder von Caleb provozieren? Sie kannte doch seine Einstellung zu ihr. Aber als er so abfällig über ihre Mutter gesprochen hatte …
    Trotzdem, ich muss aufpassen, dass ich mich nicht verrate, und vor allem nicht sie . Camilla hatte genug gelitten, und sie, Maggie, hatte ihr versprochen, ihr Geheimnis zu bewahren.
    Also zauberte sie ein leichtes Lächeln auf die Lippen und warf Caleb einen mutwilligen Seitenblick zu. „Was die Kleider betrifft – ich habe zunächst nur gekauft, was ich für den Moment als dein Spielzeug , wie du es so schön nennst, brauchte. Immerhin sind wir jetzt in Monte Carlo, wo es noch viel mondänere Boutiquen gibt, aber wenn du meiner bereits überdrüssig bist …“
    Weiter kam sie nicht, weil Caleb ihr den Mund mit einem wilden Kuss verschloss. Und sosehr Maggies Stolz und Selbstachtung sich dagegen wehrten, einfach überfallen zu werden, schmolz sie in seinen Armen dahin wie ein verliebtes Schulmädchen.
    Dass der Wagen irgendwann zum Stehen kam, wäre fast von ihr unbemerkt geblieben, wenn Caleb sich nicht abrupt von ihr zurückgezogen hätte. Seine dunklen Augen glitzerten in der Dämmerung, während sie beide schwer atmend darauf warteten, dass ihnen der Chauffeur die Tür öffnete.
    „Vergiss nie, dass dies alles ist, was du für mich bist, Maggie“, sagte Caleb heiser. „Mein Spielzeug.“
    Die Hitze im Ballsaal war erdrückend, trotz der offenen Terrassentüren und einer leichten Abendbrise. Maggies Wangen brannten, und ihre Füße in den High Heels schmerzten unerträglich. Unauffällig verlagerte sie ihr Gewicht ständig von einem Fuß auf den anderen, um die Pein zu lindern.
    Caleb warf ihr einen scharfen Blick zu, dem sie aber geflissentlich auswich.
    „Was ist los mit dir?“
    „Nichts.“
    Seit ihrer Ankunft hatten sie kaum ein Wort miteinander gewechselt. Maggie fühlte sich immer noch verletzt und gekränkt von Calebs Misstrauen und seinen ungerechten Anschuldigungen. Doch offenbar war ihm ihre Einsilbigkeit nicht einmal aufgefallen. Seit Stunden quälte sich Maggie mit nichtigem Small Talk in einem Kreis von Fremden, mit denen sie ganz sicher nichts gemein hatte, während sich ihr Begleiter charmant und routiniert einem nicht enden wollenden Strom an weiblichen Verehrerinnen und männlichen Speichelleckern widmete.
    Dagegen erntete Maggie zahlreiche kalkulierende und missgünstige Blicke von den anwesenden Damen im Ballsaal. Als sich eine Gruppe von Gästen vorwärtsbewegte, wurde Maggie von Caleb getrennt und fand sich plötzlich in einem Kreis von drei, vier Frauen wieder, die sie nie zuvor gesehen hatte. Sie musterten sie von Kopf bis Fuß wie ein seltenes Insekt. Maggie bemühte sich tapfer, angesichts ihres unhöflichen Anstarrens nicht so verschüchtert dreinzuschauen, wie sie sich fühlte.
    „Vous êtes ici avec Monsieur Cameron?“ , fragte eine von ihnen.
    Ohne darüber nachzudenken, wechselte Maggie automatisch in ihr fast vergessenes Schulfranzösisch. „Oui, mais … “
    „Ah, bon. Mais juste pour ce soir, n’est ce pas?“
    Maggie versuchte, für sich zu übersetzen, was die Frau gefragt hatte. Ob sie nur für diesen Abend in Calebs Begleitung war? Wie ein … Callgirl? Heiße Röte stieg in ihre Wangen, während sie die neugierigen geschminkten Gesichter, die lackierten Frisuren und den betäubenden Geruch schwerer Parfüms in sich aufnahm.
    „Verzeihung … entschuldigen Sie bitte …“, murmelte Maggie und hielt nach einem Fluchtweg Ausschau … vergeblich.
    Caleb reckte den Kopf, konnte Maggie aber nicht entdecken. Wo mochte sie nur sein? Vor wenigen Minuten war sie noch an seiner Seite, doch während er mit einem französischen Investor sprach, hatte er sie plötzlich aus den Augen verloren. Das nagende Schuldgefühl, das ihn überfiel, wenn er an sein rüdes Verhalten ihr gegenüber dachte, verdrängte Caleb gleich wieder.
    Dann sah er sie, umrundet von Monte Carlos schlimmsten Society-Matronen, die er nur zu gut kannte. Jede von ihnen hatte mindestens eine Tochter im heiratsfähigen Alter,
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