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Verliebt in Monte Carlo

Verliebt in Monte Carlo

Titel: Verliebt in Monte Carlo
Autoren: Abby Green
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Abwehrreaktion ihres Körpers auf die bevorstehende Nacht …
    „Nein, natürlich nicht.“
    „Gut.“
    Wie bei einer offiziellen Essenseinladung nahmen sie etwas steif am gedeckten Tisch Platz. Die einzigen Geräusche, die zu ihnen hinaufdrangen, waren das gedämpfte Motorengeräusch weniger Autos, die vorbeifuhren und unverständliche Rufe, was ihre kleine Terrasse zu einem unglaublich intimen Ort machte, der dem normalen Leben entrückt schien.
    Caleb öffnete routiniert die Champagnerflasche und füllte Maggies Glas, ehe er sich selbst einschenkte. Sie murmelte einen Dank und versuchte, sich so cool zu geben, als sei diese Situation für sie absolut alltäglich.
    „Was steht für heute noch auf dem Plan?“, fragte sie nüchtern. „Eine weiteres Dinner?“
    „Ich befürchte, ja. Aber du musst mich nicht begleiten, wenn du dich nicht danach fühlst.“
    Calebs unerwartete Rücksichtnahme berührte Maggie und ließ den Eispanzer, den sie um ihr Herz errichtet hatte, bröckeln.
    „Nein, nein, mir geht es wieder gut“, versicherte sie rasch und lächelte schelmisch. „Ich kann es kaum erwarten, weitere neugierige Ladys abzuwimmeln, Leuten zuzuhören, die über die Royal Family sprechen, als seien sie intimste Freunde, oder zu versuchen, das Finanzkauderwelsch zu entschlüsseln, mit dem dich deine Geschäftsfreunde bombardieren.“
    Ihr ironisches kleines Statement ließ Caleb überrascht aufhorchen. Es enthielt so viel Wahrheit und versteckte Sympathie, dass ihm fast der Atem stockte. Da war sie wieder, jene Maggie, die ihn von der ersten Sekunde an fasziniert und angezogen hatte.
    Er lachte leise. „Tut mir leid, aber ich weiß genau, wie langweilig so ein Abend sein kann.“ Das amüsierte Lächeln ließ ihn um Jahre jünger erscheinen und brachte Maggies Herz endgültig zum Schmelzen. „Und was die Ladys betrifft, die dich gestern geärgert haben, die kannst du getrost vergessen. Sie sind wirklich die Schlimmsten ihrer Sorte und sehen in mir ausschließlich potenzielles Heiratsmaterial für ihre Töchter.“
    Erstaunt stellte Maggie fest, dass er sie zum ersten Mal nicht auch in diese Kategorie einzureihen schien. „Willst du denn nicht irgendwann heiraten?“, entfuhr es ihr unwillkürlich.
    Calebs Gesicht gefror zur gewohnt undurchdringlichen Maske, nur auf seiner Wange zuckte sichtbar ein Muskel. „Nach dem, was ich gesehen und erlebt habe? Kaum.
    Wenn überhaupt, dann als reine Vernunftentscheidung, um eigene Kinder zu haben.“ Maggie schluckte. Angesichts ihrer eigenen Erfahrungen mit der Welt, in der Caleb sich bewegte, konnte sie ihn sogar verstehen. Aber der Anklang von Melancholie in seinen barschen Worten machte sie neugierig. Zu gern hätte sie mehr über die Hintergründe von Calebs zynischer Einstellung erfahren, aber sie wagte es nicht, ihn diesbezüglich zu befragen.
    Stattdessen begann Maggie über dieses und jenes zu plaudern, wobei sie peinlich darauf achtete, Persönliches außen vor zu lassen. In der lässigen schwarzen Leinenhose zum ärmellosen weißen Seidentop wirkte sie bezaubernd frisch, ihr Gesichtsausdruck war entspannt, die lebhaften Gesten, mit denen sie ihre Worte unterstrich, locker und graziös.
    Caleb war so fasziniert, dass er seinen Blick nicht abwenden konnte. Zwei Nächte hatte er mit dieser bezaubernden faszinierenden Frau in einem Bett verbracht, ohne mit ihr geschlafen zu haben. Das war für ihn ein absolutes Novum.
    Aber länger konnte und wollte er nicht mehr warten. In der letzten Nacht hatten Sehnsucht und Verlangen ihn kaum schlafen lassen, und zweimal hatte er sogar eine kalte Dusche nehmen müssen.
    „… und das ist wirklich passiert …“
    Maggie brach abrupt ab, als ihr bewusst wurde, dass Caleb ihr gar nicht zuhörte. Langweilte sie ihn etwa?
    „Tut mir leid“, entschuldigte er sich. „Ich war mit meinen Gedanken gerade meilenweit entfernt.“
    Maggie lächelte. „Schon gut.“
    Caleb hielt den Atem an. Wieder überfiel ihn dieses warme Gefühl, das er für die Maggie von damals empfunden hatte. Hätte sie nicht wegen seiner Unaufmerksamkeit beleidigt sein müssen, so, wie er es gemeinhin von ihren Geschlechtsgenossinnen gewohnt war? Schmollen oder sich auf seinen Schoß setzen müssen, um seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken?
    Unwillkürlich schüttelte Caleb den Kopf. Die Zurschaustellung ihrer naiven Unschuldsmasche schien Maggie tatsächlich zur zweiten Natur geworden zu sein. Und er drohte ihr schon wieder auf den Leim zu
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