Verliebt in Monte Carlo
kalten Blick. „Im Gegensatz zu dir habe ich so etwas wie einen Moralkodex. Ist das nicht erhebend für dich, Maggie?“ Angesichts ihrer verwirrten Miene ließ er ein freudloses Lachen hören. „Ich gehöre ganz dir … für den Moment. Aber ich denke nicht daran, mich noch viel länger hinhalten zu lassen. Glaub mir, dann kannst du deinen Vertrag vergessen, und ich suche mir eine andere Geliebte.“
Den Rest bekam Maggie gar nicht mehr richtig mit. Zu groß war ihre Erleichterung, dass Caleb in den letzten Stunden bei keiner anderen Frau gewesen war. Ungeachtet seiner Zurückweisung, seiner Drohungen und Beleidigungen fühlte sich Maggie von einer Sekunde auf die andere auf absurde Weise glücklich und konnte nur mit Mühe ein leichtes Lächeln unterdrücken, während Caleb sie kalt musterte.
„In einer Stunde reisen wir nach Dublin ab“, informierte er sie, bevor er ins Bad ging.
7. KAPITEL
John erwartete sie mit der Limousine auf dem kleinen Privatflughafen. Maggie war froh, mit Calebs langjährigem Chauffeur plaudern zu können, während sein Boss neben dem Wagen stand und ein langes Telefongespräch führte.
Im Verlauf ihrer Unterhaltung erfuhr Maggie, dass John vor etwa zehn Jahren seine gesamte Familie durch einen tragischen Unfall verloren hatte. Damals arbeitete er für ein anderes Firmenmitglied, aber Caleb machte ihn zu seinem Privatchauffeur, der ihn sogar auf den meisten Reisen begleiten durfte.
„Um die Wahrheit zu sagen, meine Liebe, ich weiß nicht, was ohne Mr. Cameron aus mir geworden wäre. Er hat mich ins Leben zurückgebracht, es gab Zeiten …“ Er brach ab und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Augen. Mitfühlend legte Maggie eine Hand auf seine Schulter.
„Verzeihen Sie, meine Liebe, es ist nur … Der Boss ist ein guter Mann. Loyal und aufrichtig. Er wird sich um Sie kümmern …“
In diesem Moment stieg auch Caleb in den Wagen, sodass Maggie eine Antwort erspart blieb. Während John sie souverän in die Stadt fuhr, ließ sie das eben Gehörte langsam in ihr Bewusstsein sinken. Kein Zweifel, dass Caleb in seinem Chauffeur einen echten Fan hatte, aber Maggie war gar nicht interessiert an positiven Nachrichten über ihren Peiniger. Wie sollte sie ihn sonst hassen können?
„John, bitte setz mich bei der Firma ab, ehe du Maggie nach Hause bringst. Ich habe heute Nachmittag noch etwas zu erledigen.“
Als die Limousine vor dem eindrucksvollen Bürogebäude hielt, wandte er sich seiner Begleiterin zu. „Gegen sieben bin ich zu Hause … mit dem gewünschten Vertrag. Warum ruhst du dich nicht ein wenig aus, damit wir später richtig zusammen feiern können?“
Maggie errötete unter seinem spöttischen Blick, wagte aber keinen Widerspruch, da John ihre Unterhaltung mithören konnte. „Okay.“
Als Caleb ausgestiegen war, lehnte sie sich in die Polster zurück und atmete tief durch, zum ersten Mal an diesem Tag. Wenigstens blieben ihr jetzt ein paar Stunden, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sobald sie ihr Gepäck im Apartment abgeladen hatte, machte sie sich auf den Weg zu ihrer Mutter, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass es ihr gut ging, und fand eine völlig andere Frau vor. Sie wirkte viel jünger, lebendiger, ja geradezu glücklich.
Hier war er – ihr Beweis. Sie hatte das Richtige getan. Und während Maggie zurück in Calebs Wohnung fuhr, war ihr seit Langem wieder etwas leichter ums Herz.
Fast übermütig stürzte sie sich in die Vorbereitung eines italienischen Pilzrisottos. Das Kochen entspannte sie noch mehr, und so ertappte sie sich sogar dabei, dass sie leise vor sich hinsummte, während sie in der perfekt eingerichteten Küche herumhantierte.
Am liebsten hätte sie ihre bequemen Lieblingsjeans und ein T-Shirt angezogen, aber das wagte sie dann doch nicht. Immerhin hatte sie eine Rolle zu spielen, und da Maggie nicht von Caleb überrascht werden wollte, schützte sie ihre Seidenbluse und die helle Leinenhose einfach mit einem großen Geschirrtuch, das sie sich vorband. Das Haar hatte sie nachlässig im Nacken hochgesteckt, damit es sie nicht beim Arbeiten behinderte.
Als Caleb den offenen Küchen-Wohnbereich betrat, blieb er einen Augenblick in der Tür stehen und betrachtete versonnen das reizende Bild, das sich ihm bot. Der dicke Teppich dämpfte seine Schritte, sodass Maggie ihn noch nicht bemerkt hatte.
Sie stand mit dem Rücken zu ihm und rührte konzentriert in einem großen dampfenden Topf, während sie sich
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