Verliebt in Monte Carlo
immer wieder vorwitzige Locken aus der Stirn blies. Caleb drängte das zärtliche Gefühl, das sich in seinem Innern ausbreitete, mit aller Macht zurück.
„Oh. Deine Kochversuche duften überraschend appetitlich“, stellte er spöttisch fest.
Maggie schrak zusammen und drehte sich zu ihm um. Eben noch hatte er ihre graziösen Bewegungen bewundert, jetzt war ihr ganzer Körper angespannt wie eine Metallfeder. „Tja, eigentlich wollte ich dir nicht die Genugtuung geben, neben einer Geliebten auch noch eine eigene Köchin eingekauft zu haben, aber was soll’s … ich denke, ich koche tatsächlich nicht schlecht.“ Damit wandte sie sich wieder ihrem Topf zu.
„Gut“, kam es gelassen von hinten. „Ich sterbe nämlich vor Hunger. Aber vorher will ich noch schnell duschen.“
Maggie nickte knapp, als sei sie nicht weiter interessiert und lauschte dann angespannt auf jedes kleine Geräusch in ihrem Rücken. Sobald sie die Badtür zuschlagen hörte, atmete sie ein paar Mal tief durch und presste die Hände an die brennenden Wangen.
Himmel! Hörte das denn nie auf? Anstatt sich auf ihr Risotto zu konzentrieren, wurde sie plötzlich von wilden Fantasien heimgesucht, die mit dem beunruhigenden Mann zu tun hatten, der jetzt nackt unter der Dusche stand und …
Frustriert schob Maggie den Topf zur Seite und öffnete schon mal eine Flasche Weißwein und trug sie ins angrenzende Esszimmer, weil sie wusste, dass Caleb ihn gerne trank. Sie selbst würde natürlich nur einen kleinen Schluck nehmen, um ihre Selbstkontrolle nicht zu gefährden.
„Kann ich dir etwas helfen?“, fragte Caleb unverhofft und brachte Maggie damit erneut aus der Fassung. Rasch schüttelte sie den Kopf, schaute noch einmal auf den gedeckten Tisch und wandte sich ihm dann zu. Na bestens! Er trug natürlich ihr Lieblingsoutfit, während sie sich für ihn extra schick gemacht hatte. Und das Schlimmste war, in den fadenscheinigen Jeans und dem lockeren weißen T-Shirt wirkte er noch viel umwerfender als in seinen Businessanzügen.
„Du kannst den Salat aus der Küche holen“, erwiderte sie steif. „Alles andere steht bereits auf dem Tisch.“
Sobald Caleb Platz genommen hatte, hob er lächelnd sein Glas und hielt es Maggie entgegen. „Auf heute Abend.“
Maggie schluckte, nickte knapp und nahm einen großen Schluck Wein. So viel zu ihren guten Vorsätzen!
Caleb probierte das Risotto, stutzte und musterte Maggie mit einem ungläubigen Blick. „Maggie, das schmeckt fantastisch!“, rief er ehrlich überrascht aus.
Sie errötete vor Freude und konnte ein breites Lächeln einfach nicht unterdrücken. „Wirklich?“
„Wirklich! Ich habe in den besten Restaurants Italiens gegessen, aber nie zuvor ein derart köstliches Risotto serviert bekommen.“
„Während meiner Zeit im College hatte ich das große Glück, als persönliche Assistentin eines Sternekochs jobben zu können“, vertraute sie ihm spontan an. „Und als Bezahlung für ein Porträt seiner Familie gab er mir sogar noch einen Extrakochkurs.“
Caleb schob irritiert die Brauen zusammen. „Du hast neben dem College gejobbt?“ Was war das für eine neue Geschichte, die sie ihm auftischte? Tom Holland besaß Millionen. Geld konnte also nicht das Problem gewesen sein.
Augenblicklich verschloss sich Maggies Gesicht. „Ich denke, ich wollte meinem Stiefvater einfach beweisen, dass ich auch allein zurechtkomme. Wie Teenager eben sind. Natürlich war ich ziemlich schnell gelangweilt … warum auch den harten Weg gehen, wenn man es nicht nötig hat?“
„Tja, warum auch“, murmelte Caleb zynisch und schien glücklicherweise bereit zu sein, das Thema fallen zu lassen. Stumm prosteten sie einander erneut zu, und während sich Maggie ihrem Risotto widmete, nahm sie sich zum hundertsten Mal vor, Caleb keine privaten Fakten mehr anzuvertrauen.
„Ich mach uns einen Kaffee“, schlug sie zum Ende der Mahlzeit vor und wollte aufstehen, doch Caleb hielt sie zurück.
„Nein, mach es dir lieber auf der Couch bequem. Du hast gekocht, um den Kaffee kümmere ich mich.“
Seine ungewohnte Freundlichkeit irritierte sie. Stumm beobachtete Maggie, wie er routiniert den Tisch abdeckte und dann in der Küche hantierte. Offenbar benötigte er ihre Hilfe tatsächlich nicht. Langsam schlenderte sie zu dem eleganten Ledersofa hinüber. Dabei fiel ihr Blick auf ein Schriftstück, das auf dem niedrigen Glastisch lag.
Es war der von ihr geforderte Vertrag. Sein Anblick ließ Maggies Herz heftiger
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