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Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Klise
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dritten Stock. Leise öffnete ich die Tür, um Dad nicht zu wecken. Aber er schlief tief und fest. Nachdem ich die Wunderkerzen in meine (oder eigentlich Cocos) Sporttasche geschoben hatte, lag ich hellwach im Bett, bis die Sonne aufging. Ich war ebenso erschöpft wie aufgeregt.
    So hat sich früher mal Silvester angefühlt, dachte ich und wartete ungeduldig wie ein Achtjähriger darauf, dass der Tag begann.

Ich dachte schon, Mom würde nie gehen.
    Und ich fühlte mich wirklich schäbig, dass ich als Allerletztes, nachdem sie mich zum fünfhundertsten Mal gefragt hatte, ob ich mit ihrem Aufbruch einverstanden sei, zu ihr gesagt hatte: Mom, ich werde nie gesund, solange du so herumgluckst!
    Ehrlich, am liebsten würde ich mich selbst erwürgen, wenn ich solches Zeug zu ihr sage. Aber manchmal hatte ich das Gefühl, als könnte ich nicht anders. Mein ungezogenes achtjähriges Ich hatte immer die größere Klappe als mein achtzehnjähriges Ich, das immer versuchte, nett und lieb zu sein. Mir war klar, dass mich das bevorstehende Treffen mit Webb stresste und dass ich es an Mom ausließ. Aber das konnte ich ihr natürlich nicht sagen.
    Als sie endlich gegangen war, streifte ich mir ein paar Klamotten über und lief die Straße runter zum Internetladen. Meine Finger flogen über die Tastatur.
    Von: CocoChi@com
    An: Webbn@com
    Betreff: Zwei Fremde am Bahnsteig
    Hallo Spidey!
    Meine Mom ist eben losgegangen. Ob Du’s glaubst oder nicht, ich bin ECHT krank geworden, aber jetzt geht’s mir schon viel besser. Ich war wohl einfach nervös. (Du auch?) Jedenfalls treffe ich Dich heute Abend. Nenn mir einfach den Bahnhof, und ich werde da sein. Okay?
    Blusengirl
    P . S. Damit Du mich leichter erkennst, werde ich ein Kleidungsstück von Dir tragen.
    Ich wartete. Konnte es sein, dass er aufgegeben hatte? Oder vielleicht hatte er kalte Füße bekommen? Ehe mir weitere Möglichkeiten einfielen, bekam ich eine neue Nachricht.
    Von: Webbn@com
    An: CocoChi@com
    Betreff: Re: Zwei Fremde am Bahnsteig
    Danke für den Titel zu unserer kleinen Nummer. Und mach dir bitte keine Sorgen. Ich bin der harmloseste Typ, den Du (nicht) kennst.
    Fahre hier pronto los. Werde Deine Tasche mitbringen. Mir gefällt Dein Einfall, etwas von mir zu tragen. Werde auch etwas von Dir tragen. Wir werden auf aufregende und hitchcockmäßige Weise die Sachen tauschen.
    Bahnhof = Gare de Lyon. Treff Dich dort um 22:41.
    In Liebe
    Spidey
    O mein Gott. Da war es wieder: Liebe.
    Plötzlich wurde mir übel – schon wieder. Auf aufregende und hitchcockmäßige Weise die Sachen tauschen? Schlug er vor, dass wir uns gegenseitig die Sachen vom Leib reißen sollten wie in so einem schrecklichen Porno?
    Ich las die Nachricht erneut. Unsere kleine Nummer? Dachte er, wir würden Sex haben?
    Darauf las ich rasch alle seine Nachrichten und suchte nach Fingerzeigen. Es gab überall welche.
    h) mich wahnsinnig verlieben … Ich hab’s auch noch nie getan. Bin aber bereit … Versuch’s, Blousey. Mr Hitchcock steht voll hinter uns.
    Scheiße. Er wollte eindeutig Sex.
    Schön, zugegeben, Sex stand auf meiner To-Do-Liste von Dingen, die ich erledigt haben wollte, ehe ich aufs College ging. Auf keinen Fall wollte ich die einzige Studienanfängerin an der Washington University sein, die es noch nicht getan hatte. Und vielleicht würde das erste Mal leichter fallen mit jemandem, den man nie wiedersehen müsste. Vielleicht war es ja so perfekt!
    Okay, es war perfekt. Warum war ich dann völlig von der Rolle?
    Weil ich diesen Typen nicht mal kannte. Was dachte ich mir dabei? Warum gingen wir so schnell vor? Und was war mit Verhütung? Einer würde das Thema ansprechen müssen. Hoffentlich war ich nicht diejenige. Ich meine, ich könnte es. Und würde es tun, wenn es unbedingt sein musste. Meine Mutter hatte drauf rumgeritten, wie wichtig Verhütung sei, seit ich sechs war. Doch sie hatte versäumt, mir das Wichtigste dabei zu erzählen: Wer bringt die Kondome mit – das Mädchen oder der Junge?
    Als ich wieder in der Wohnung war, schaltete ich den Wasserkocher an. Während das Wasser heiß wurde, blätterte ich hektisch meine Paris-Reiseführer durch. Ich wusste genau, dass ich in einem der Bände irgendwas über den Kondomkauf in Paris gesehen hatte. Wo stand es? Scheiße! Wo zum Teufel stand es?
    Hier, ich hatte es gefunden: Kondome werden in Paris ausschließlich von Apotheken verkauft.
    Webbs Zug würde erst spät ankommen. Ob die Apotheken dann noch geöffnet hatten? Sollte ich

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