Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Klise
Vom Netzwerk:
lieber jetzt Kondome kaufen gehen – nur für alle Fälle?
    O Gott. Allmählich steigerte ich mich in eine ausgewachsene Panikattacke rein. Sollte ich obendrein Ausschlag kriegen, würde ich mich umbringen.
    Ich schaltete den Wasserkocher aus. Dann holte ich die ganzen Kleidungsstücke aus Webbs Tasche und untersuchte sie eins nach dem anderen wie eine Kriminalpsychologin. Nicht zueinander passende Tennissocken. (Waren die nicht längst aus der Mode gekommen? Aber vielleicht nicht in St. Louis …) Drei Deoroller. (Hatte er mit erhöhter Schweißbildung zu kämpfen oder mit einer Zwangsstörung?) Verknitterte Jeans und Hemden. (Typisch Mann oder etwa ein Täuschungsmanöver?) Seine eselsohrige Ausgabe von Walden. (Immerhin las er. Aber Thoreau? Das war ja mehr was für Aussteiger.) Karierte Boxershorts mit Eingriff. (Na schön, er war also ein Junge. Somit hatte er einen …)
    Ich lief zurück zum Internetcafé, um Webbs E -Mails allesamt langsam von vorn bis hinten noch einmal zu lesen. Mit jeder gelesenen Nachricht atmete ich ein wenig befreiter. Muss ich Dir noch meinen Spitznamen in der Grundschule verraten? Charlotte.
    Mit diesem Spitznamen in der Schulzeit konnte er kein Sexbesessener sein. Eigentlich klang er richtig nett. Und witzig. Und klug. Eine dreifache Gefahr nannten meine Freundinnen und ich die Kombi nett/witzig/klug. Und seine karierten Boxershorts waren süß.
    Während ich zum zweiten Mal an jenem Morgen zur Wohnung zurückging, kreiselte es in meinem Verstand vor lauter schwindelerregenden Gedankenverknüpfungen: Kaum zu glauben, dass ich heute Nacht Sex haben werde! Ob es wehtun wird? Werden wir lachen? Oder werde ich womöglich weinen müssen? Wird er mich insgeheim dick finden? Oder hässlich? Oder schön? Was soll ich sagen? Ob er auch nervös ist? Soll ich mich irgendwie positiv zu seinem … Dingsda äußern?
    Dann kam mir ein furchtbarer Gedanke: Was, wenn Webb nun auf Tantra-Sex stand, diese komische Sexart, die die ganze Nacht dauert?
    O nein. Ich wollte es einfach nur tun und hinter mich bringen. Mein erstes richtiges Date und meine erste sexuelle Erfahrung. Ich würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wobei ich eigentlich keiner Fliege was zuleide tun kann.
    Ich machte mir eine Tasse Tee und verließ dann die Wohnung auf der Suche nach einer Apotheke.

Ich wurde von Gesang geweckt. Ich fluchte und glaubte, der Krach käme aus dem Nachbarzimmer. Dann warf ich einen Blick auf Webbs Bett: leer.
    Wenig später trat Webb aus dem Badezimmer. Er war frisch geduscht und trug einen der flauschigen Frotteemäntel, die das Hotel bereitstellte. Mir fiel der seltene Anblick von Kammspuren in seinem nassen Haar auf.
    »Du bist früh auf«, bemerkte ich. Dann erinnerte ich mich an etwas. »Webb, warst du mitten in der Nacht wach?«
    »Hm, ja. Konnte nicht schlafen. Da bin ich nach unten gegangen, um nach meinen Mails zu sehen.«
    »Herrje, Webb. Warum hast du nicht mein BlackBerry benutzt? Damit kommst du auf deine Facebookseite und kannst auch Mails schreiben.«
    »Denkste.« Webb grinste hinterlistig. »Schon mal was von Privatsphäre gehört?«
    »Klar.« Und schon hörte ich mein BlackBerry summen. Acht neue Nachrichten – alle von Solange. Dabei war es nicht mal sieben Uhr früh.
    Mir wurde klar, dass ich wahrscheinlich keine Zeit mehr haben würde, um vor dem Empfang zum Hotel zurückzukehren und mich umzuziehen, also hängte ich Anzugjacke, Hemd und Schlips auf einen Kleiderbügel. Schon der Gedanke an all die Dinge, die in den nächsten zwölfeinhalb Stunden zu erledigen waren, machte mich müde.
    »Heute Abend trägst du deine neue Jacke, oder?«, fragte ich Webb.
    »Genau«, entgegnete er mit einem Anflug von Vorfreude in der Stimme. Es freute mich, dass ihm die Jacke gefiel.
    »Und du gibst dir ein bisschen mehr Mühe als sonst, die Verbindung mit mir zu halten, oder?«
    »Korrekt«, antwortete er.
    »Klasse. Ich muss jetzt in die Gänge kommen. Und ich hab vor, morgen früh lange zu schlafen. Also bitte keine Gesänge unter der Dusche.«
    »Kommt nicht wieder vor«, versprach Webb in fröhlichem Ton.
    Er hatte offensichtlich gute Laune. Selbst seine Gesichtsfarbe wirkte gesünder. Er sah weniger blass aus. Seine Wangen waren beinahe rosig. Da traf es mich wie ein Ziegel vor die Stirn. Es lag auf der Hand, was Webb die vergangenen zwei Tage lang belastet hatte und warum er nun so leichtfüßig war.
    Er hatte Verstopfung gehabt.
    Ich ohrfeigte mich in Gedanken dafür, die Anzeichen

Weitere Kostenlose Bücher