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sprechen. Du musst mir nichts mehr erzählen.“
„Oh doch. Eines musst du unbedingt noch erfahren.“ Eine zarte Röte überzog ihre Wangen, und ihre Augen blickten trotzig. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alles Geld der Welt nichts nützt, wenn du deine Seele dafür verkaufen musst.“
Ben ließ sich ihre Aussage durch den Kopf gehen. Aus diesem Blickwinkel erhielt Grace’ Geschichte, die er bereits von Emma kannte, eine völlig andere Bedeutung. Er war nun doch fast geneigt zu glauben, dass Grace der Familie Montgomery endgültig den Rücken gekehrt hatte. Fast! Es lag ihm fern, an Grace’ gutem Willen zu zweifeln. Doch warum sollte sie, wenn sie ihre Ziele erst erreicht hatte, nicht zu ihrem gewohnten Lebensstil zurückkehren? Schließlich war er ihr, wie sie selbst sagte, in Fleisch und Blut übergegangen.
Doch wozu sich darüber den Kopf zerbrechen? Bis dahin war Grace längst aus seinem Leben verschwunden. Viel wichtiger war, dass Ben sich überlegte, wie er sich in der nahen Zukunft verhalten sollte.
Grace hatte eine Saite in seinem Herzen angerührt, von der er nicht einmal geahnt hatte, dass es sie gab. Sie hatte Gefühle in ihm geweckt, die er bei sich niemals vermutet hätte, und das verhieß nichts Gutes. Er musste unter allen Umständen verhindern, dass er sich in eine Beziehung verstrickte, die über das nachbarschaftliche Verhältnis hinausging. Ein Grund mehr, sich den Fall so schnell wie möglich vom Hals zu schaffen.
Wie zur Bekräftigung seiner Absicht suchte Ben Grace’ Hand und drückte sie ganz fest. Dann richtete er sich auf. „Genug geredet, los, an die Arbeit“, befahl er.
„Alter Sklaventreiber!“ Obwohl sie protestierte, war Grace erleichtert, dass er das Thema fallen ließ.
Ben lachte rau. „Wenn’s weiter nichts ist.“ Er konnte sich weitaus weniger schmeichelhafte Bezeichnungen für seine Person vorstellen. Das Wort Lügner zum Beispiel würde mindestens ebenso gut auf ihn zutreffen. Dieser Fall entwickelte sich in einer Art und Weise, die ihm Unbehagen bereitete.
Nur gut, dass ihn die Autowäsche vor längerem Grübeln bewahrte. Eine Stunde lang arbeiteten sie schweigend Seite an Seite – vielmehr, Grace schuftete, und Ben sah ihr bewundernd dabei zu. Ihm gefiel ihre Genauigkeit, die Sorgfalt, mit der sie jeden noch so winzigen Kaffeefleckvom Armaturenbrett wischte, und nicht zuletzt die Art, wie ihr knackiger Po wippte, wenn sie sich, wie gerade eben zum Beispiel, auf alle viere niederließ, um die Unterseite der Konsole zu schrubben.
Jede ihrer Bewegungen war genau berechnet und zielte nur darauf ab, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, darüber machte Ben sich gar keine Illusionen. Und, Ehre, wem Ehre gebührt, Grace machte ihre Sache nicht schlecht.
„Geschafft!“ Verstrubbelt und verschwitzt, mit Schmutzstreifen auf der Wange krabbelte Grace aus dem Auto.
Mit Grace Kelly, der Fürstin von Monaco, mit der Ben sie gerne verglich, hatte sie in diesem Moment nichts mehr gemein. Bens Grace war keine Märchenprinzessin, sondern eine Frau aus Fleisch und Blut, so echt, dass er in ihrer Gegenwart jedes Mal drauf und dran war, seine guten Vorsätze zu vergessen.
So wie in diesem Augenblick: Mit großer Sorgfalt wischte Grace die schmutzigen Finger an der Jeans ab. Wie unter einem Zauberbann folgte Bens Blick den Bewegungen ihrer Hände. Seine Augen wanderten von Grace’ flachem Bauch zu ihren langen Beinen und wieder zurück, sein Mund wurde knochentrocken, und das Schlucken fiel ihm schwer.
Plötzlich riss sie den Schlag weit auf. „Wenn der gnädige Herr die Güte hätte, einen Blick hineinzuwerfen, um festzustellen, ob alles zu seiner Zufriedenheit ausgefallen ist?“
Sie verbeugte sich tief, als Ben einstieg. So tief, dass Ben, als er sich bückte, förmlich gezwungen war, einen Blick in ihren Ausschnitt zu werfen. Was er sah, raubte ihm den Atem: die sanften Rundungen ihrer Brüste, knapp verhüllt von einem Hauch feinster Spitze. Diesem Anblick hatten weder die blank geputzten Ledersitze noch der frische Limonenduft, der das Innere des Wagens erfüllte, etwas entgegenzusetzen. Es dauerte eine Weile und bedurfte gewaltiger Anstrengung, ehe Ben in die Gegenwart zurückfand. Schließlich richtete er sich auf.
„Glänzende Arbeit, Grace“, lobte er.
Ein Leuchten ging über Grace’ Gesicht. „Im Ernst? Findest du wirklich? Danke sehr!“
Sie schien ehrlich erfreut über sein Kompliment.
War es möglich, dass sich hinter ihrem sicheren Auftreten
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