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Gegenteil. Eigentlich sollte sie jetzt aufs Ganze gehen und die Situation zu ihrem Vorteil nutzen. Die Gelegenheit war günstig. Endlich bot sich die Chance, Bens Selbstbeherrschung auf die Probe zu stellen.
„Es gibt immer eine Alternative.“ Dass Grace sich nicht mehr auf den Spaziergang im Park bezog, wussten beide. Sie spielte auf die Möglichkeiten an, die sie Ben in Bezug auf sich selbst eröffnete, und darauf, was er daraus machen würde – oder auch nicht.
Ben schluckte. „Unter diesen Umständen wähle ich den Rückzug, ehe ein Unglück geschieht“, kündigte er an und wollte zu seinem Auto gehen.
Aber so einfach ließ sich Grace nicht abspeisen. Sie packte seinen Arm und hielt ihn zurück. „Wovor läufst du eigentlich davon?“, wollte sie wissen.
Ben zögerte. Inzwischen herrschte ein reges Kommen und Gehen in der Auffahrt, und die Passanten warfen dem nassen Paar neugierige Blicke zu. Besonders Grace erntete einige Aufmerksamkeit.
„Was hältst du davon, wenn wir die Unterhaltung an einem Ort fortsetzen, wo wir ungestört sind“, meinte er schließlich mit einem beredten Blick auf ihr nasses T-Shirt.
„Wie du meinst.“ Ohne weiteren Kommentar öffnete Grace die Autotür und setzte sich auf die Rückbank. Natürlich hatte sie Bens Absicht sofort durchschaut: Er wollte sie verunsichern, sie dazu bringen, sich in ihr Apartment zurückzuziehen. Aber damit kam er bei ihr an die Falsche.
„Was ist? Steig schon ein, ich will hier nicht versauern!“ Ungeduldig klopfte Grace auf das Polster neben sich. „Oder sollen wir unser Gespräch auf ein andermal verschieben, damit du dir trockene Sachen anziehen kannst? Mir soll’s recht sein, dann muss ich meinen Ausflug nicht verschieben.“
Das konnte Ben nicht zulassen, zumal ihm überhaupt nicht gefiel, wie schnell Grace das Kommando wieder übernommen hatte.
„Das wagst du nicht, nass wie du bist!“
„Willst du es darauf ankommen lassen?“
Im Stillen hoffte Grace, dass sie nicht so weit zu gehen bräuchte. Sie hatte keineswegs vor, in ihren tropfnassen Klamotten durch die Straßen von New York zu wandern. Eigentlich wollte sie so schnell wie möglich in ihre Wohnung zurück. Am liebsten in Begleitung von Ben. Aber wenn der sich stur stellte und nicht zu ihr ins Auto stieg, damit sie endlich ein paar Dinge klären konnten, würde sie auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurückschrecken.
Zum Glück lenkte Ben ein, ließ sich auf den Fahrersitz fallen und startete den Wagen.
„Wohin fahren wir?“
Er gab keine Antwort, sondern chauffierte sie schweigend um ein paar Ecken, bis er schließlich in einer ruhigen Seitenstraße gleich hinter ihrem Wohnblock parkte. Er stieg aus und setzte sich zu Grace auf den Rücksitz, achtete aber peinlich darauf, ihr nicht zu nahe zu kommen.
„Nun denn, verehrte Prinzessin. Wir sind allein, wie du es gewünscht hast. Was hast du jetzt mit mir vor?“
5. KAPITEL
D ie Herausforderung in Bens Stimme war nicht zu überhören. Er hielt Grace für zu feige, den ersten Schritt zu tun. Unter normalen Umständen würde sie dem nicht einmal widersprechen. Aber jetzt hing alles von ihr ab. Sie wusste, eine zweite Chance würde sie nicht erhalten. Sie musste handeln. Grace fröstelte unter ihrem nassen T-Shirt.
„Ist dir kalt?“, fragte Ben aus seiner Ecke des Wagens.
Grace nickte. „Keine Angst, ich weiß mir zu helfen.“ Mit dem Mut der Verzweiflung rutschte sie quer über die Rückbank und setzte sich auf Bens Schoß, sodass sie ihm in die Augen sehen konnte. Auch für eine Person war nur wenig Platz hinter dem Fahrersitz, aber Grace machte sich die beengte Situation zunutze und schmiegte sich ganz dicht an Bens Brust. „Körperwärme hilft am besten“, erklärte sie.
Der arme Ben! Ihre Maßnahme hatte ihn völlig überrumpelt. Grace fühlte, wie hastig er atmete. Außerdem konnte sie sogar durch den dicken Stoff ihrer Jeans hindurch spüren, dass ihn ihre Nähe nicht unbeteiligt ließ. Das verlieh ihr neue Zuversicht, und sie drückte sich noch fester an ihn.
Doch so leicht gab sich Ben nicht geschlagen. Er versuchte, die Signale, die sein Körper aussandte, zu ignorieren, so schwer es ihm auch fiel. Zwischen zusammengebissenen Zähnen stieß er hervor: „Ich sehe schon, die Prinzessin nimmt sich mal wieder das, was sie haben will.“
Grace lachte nur. „Gib dir keine Mühe. Ein zweites Mal falle ich nicht auf deine Masche herein.“ Wie leicht er zu durchschauen war: Er nannte sie doch nur
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