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Verliebt skandalos amp sexy

Verliebt skandalos amp sexy

Titel: Verliebt skandalos amp sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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schleierhaft war, woher diese plötzliche Einsicht kam. Sie bewunderte ihn und wünschte sich vor allen Dingen, dass er sie respektierte. Ben erinnerte sie immer mehr an den stolzen Ritter aus den Märchen ihrer Kindheit, der für die Rechte der Armen kämpfte und stets zur Stelle war, wenn es galt, ein edles Fräulein aus der Bedrängnis zu befreien.
    Sie schmunzelte bei der Vorstellung. Vielleicht war das Bild doch etwas zu weit hergeholt. Denn eines war sicher: Den Part der unerreichbaren Jungfrau im Elfenbeinturm würde sie keinesfalls übernehmen.
    „Hältst du den Vergleich für angemessen?“
    Etwas am Klang ihrer Stimme zeigte Ben, dass er eine empfindliche Saite berührt hatte. „Gefällt er dir nicht?“, fragte er enttäuscht.
    „Nein“, flüsterte Grace, berührte sanft seine Wange und sah ihm tief in die Augen, „denn in der Regel sind Prinzessinnen für gewöhnliche Sterbliche unerreichbar.“
    Ben konnte ihrem traurigen Blick nicht standhalten. Er hatte sich schon etwas dabei gedacht, als er Grace als Prinzessin bezeichnete. Zum einen konnte es nicht schaden, wenn er sich daran erinnerte, dass Grace in der Tat aus einer Familie stammte, die Leute wie ihn nur milde belächelte. Außerdem hatte sie es nicht besser verdient. Sie hatte ihn wieder einmal überrumpelt und in die Defensive gedrängt, eine Situation, die ihm überhaupt nicht behagte. Im Nachhinein schämte er sich jedoch für die unfeine Retourkutsche. Zu spät erkannte er, dass er Grace tiefer getroffen hatte als beabsichtigt.
    „Ich hab’s nicht so gemeint“, entschuldigte er sich matt.
    „Von wegen!“ Grace’ Betroffenheit hatte sich in blanke Wut verwandelt. Sie schnaubte. „Es ist ja nicht das erste Mal, dass du dich auf geradezu unfaire Weise über meine Herkunft lustig machst. Damit du’s ein für alle Mal weißt: Ich komme tatsächlich aus einer stinkreichen Ostküsten-Familie. Wir sind konservativ und bieder, stolz auf unseren Stammbaum und unseren guten Ruf. Schon seit Anfang des Jahrhunderts engagieren wir uns in der Politik, verabscheuen aber ansonsten jede Art von Aufsehen. Nicht einmal der Makel einer Scheidung befleckt das Ansehen der Familie. Willst du wissen, warum?“
    Es schien Grace ungeheure Anstrengung zu kosten, darüber zu reden.Andererseits hatte es den Anschein, als wollte sie sich nun, da sie einmal begonnen hatte, darüber zu sprechen, alles von der Seele reden.
    „Warum denn?“, fragte Ben gehorsam.
    „Weil ein Montgomery sich nicht scheiden lässt. Er schweigt und leidet. Es ist gute alte Familientradition, dass wir Montgomerys immer das tun, was von uns erwartet wird. Wir heiraten nur in Kreise ein, die zu uns passen. Dass wir dabei nicht glücklich sind, dem Partner untreu werden oder unseren Kindern das Leben zur Hölle machen, spielt keine Rolle, solange wir nach außen hin gut dastehen.“
    Ben konnte förmlich spüren, wie weh es ihr tat, über diese Dinge zu sprechen, aber er unterbrach sie nicht.
    „Nur mein Bruder Logan hat es gewagt, mit dieser Tradition zu brechen. Er ist vermutlich der Einzige von uns, der ein wirklich glückliches Leben führt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich ihn darum beneide. Aber ich bastle eifrig an meinem eigenen Glück, glaub mir! Wenn ich dir manchmal wie eine Prinzessin vorkomme, dann liegt es daran, dass mir von klein auf eingebläut wurde, wie man sich nach außen hin zu benehmen hat. Diese Kunst beherrsche ich perfekt. Zu perfekt! Meistens nehme ich gar nicht wahr, welchen Eindruck das auf andere macht.“
    Erschöpft schwieg sie. Eine Zeit lang saß sie stumm da und ließ die Schultern hängen wie jemand, der lange eine schwere Bürde mit sich herumgeschleppt hatte.
    Ben dachte über ihre Worte nach. Was sie über ihre Umgangsformen gesagt hatte, konnte er bestätigen. Auch die Art, wie sie etwas tat, zeugte von guter Erziehung. Von dem, was sie tat, konnte man das allerdings weniger behaupten, und dieser Widerspruch reizte ihn.
    Wie war es möglich, dass er zwar die Kreise, aus denen Grace stammte, verachtete, Grace selbst aber so sehr begehrte? Wie kam es, dass er gerade in diesem Moment das dringende Bedürfnis verspürte, sie in die Arme zu nehmen und vor ihren Erinnerungen zu beschützen? Nur weil er wusste, dass er alles komplizieren würde, unterließ er es.
    „Ich bin noch nicht fertig“, kündigte Grace an.
    Aber Ben hatte genug gehört und winkte ab. „Dein Vertrauen ehrt mich, aber ich seh, wie schwer es dir fällt, darüber zu

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