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Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Titel: Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Becker
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gefüllter Entenbrust nach der anderen in den Mund schob. Umso besser, dann musste sie weniger sagen.
    »Bleib immer ganz du selbst«, riet er ihr, was für Emma allerdings genau der falsche Ratschlag war, auch wenn er das nicht ahnen konnte. Schließlich konnte sie schlecht als Schneiderin zum Werbecasting gehen. »Na gut, wenn du was über dich erzählst, kannst du ruhig ein bisschen flunkern. Das tut keinem weh.«
    O Gott, daran hatte sie überhaupt noch nicht gedacht. Eventuell musste sie sich einen etwas geschönten Lebenslauf zurechtlegen. Den konnte sie schließlich vor Ort nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln – auch als Schneiderin nicht.
    »Und … Ganz wichtig …« Daniel machte ein Gesicht, als müsste er Emma für einen Auftritt bei der Oscarverleihung vorbereiten. »Frag auf keinen Fall am Ende, ob du den Joghurt mitnehmen darfst, weil er dir soooo gut schmeckt, okay?«
    »Warum denn nicht?«
    »Das macht so was von jeder, damit kannst du nur verlieren, glaub mir.« Gut zu wissen. Die Tipps des Regieassistenten waren wirklich hilfreich. Ob sie Emma allerdings tatsächlich die Rolle im Werbespot bescheren würden, stand auf einem ganz anderen Blatt. Zum Glück.
    »Und dann hab ich nur noch einen letzten, ultimativen Tipp für dich«, schloss Daniel seine Ausführungen. »Nicht so zappeln!« Er zwinkerte Emma zu und tupfte sich mit der Serviette die Lippen ab.
    »Was sollte das denn jetzt?«, meldete sich nun auch Jo wieder zu Wort, der den Satz aus Pretty Woman natürlich nicht erkannt hatte.
    Ganz im Gegensatz zu Emma, die gerne auf das Spiel einstieg. Daniel wurde ihr immer sympathischer. »Und das Outfit? Sehe ich nicht zu anständig aus?«, zitierte sie nun ihrerseits Vivian und hoffte, dass er entsprechend antworten würde.
    »O nein, ich liebe deinen Look«, kam wie aus der Pistole geschossen die Film-Replik. »Männer mögen so was.«
    Jo sah etwas hilflos zwischen seinem Regieassistenten und seiner neuen Bekanntschaft hin und her und verstand offensichtlich nur Bahnhof. Das hinderte die beiden jedoch nicht daran weiterzumachen.
    »Du brauchst was Passendes«, brachte nun wieder Daniel ein Zitat, »nicht zu schrill und nicht zu sexy. Konservativ, hast du verstanden?«
    »So ein Quatsch«, schaltete sich sein Chef erneut ein, »das ist doch genau das, was die Promo-Leute nicht wollen. Wer ist denn nun der Werbeexperte von uns beiden?« Doch die beiden anderen beachteten ihn gar nicht.
    »Spießig«, führte stattdessen Emma den Dialog weiter und blieb damit ganz beim Drehbuch.
    Daniel grinste wie Richard Gere alias Edward und sprach ebenso korrekt seinen Schlusssatz: »Elegant.«
    »Also textsicher bist du jedenfalls«, meinte er anschließend begeistert und hielt seiner »Spielpartnerin« die Handfläche zum Abklatschen hin.
    »Darf ich jetzt auch mal wieder mitmachen?« Jo zog einen Schmollmund und sah dabei so süß aus, dass Emma ihn am liebsten sofort in die Arme genommen und getröstet hätte. Doch das traute sie sich natürlich hier und jetzt noch nicht. Immerhin war ihr Selbstbewusstsein durch das herzliche Geplänkel mit Daniel wieder gestiegen, sie fühlte sich bei Weitem nicht mehr so klein und unbedeutend wie zu Beginn des Abends.
    In den letzten Minuten hatte sich das Blatt eindeutig zu ihren Gunsten gewendet, die Chancen auf ein Happy End mit Jo blieben demnach gewahrt. Gut so.

8
    Eigentlich wollte sie nur an einem
    Casting teilnehmen, doch dann
    veränderte es ihr ganzes Leben …
    Vor Haus Emma
    Außen/Nacht
    Emma hatte ihre Hoffnungen auf ein paar romantische Minuten mit Jo für diesen Abend schon längst begraben, doch nach dem Restaurantbesuch fuhr er tatsächlich zuerst seinen Assistenten nach Hause. Im Nachhinein konnte man das Date tatsächlich als durchaus gelungen bezeichnen, denn zu dritt hatten sie im Lokal schließlich noch ziemlich viel Spaß gehabt. Und zwar »so was von«, wie Daniels Urteil gelautet hätte. Emma hatte sogar fast den Eindruck, dass die beiden Männer immer mehr um ihre Aufmerksamkeit buhlten, je länger der Abend dauerte. Am Ende konnten sie sich nur schwer einigen, wer ihre Rechnung übernehmen durfte. Das darauffolgende »Schnick-Schnack-Schnuck« gewann Jo souverän, wodurch auch dieser Punkt zu Emmas vollster Zufriedenheit geregelt worden war.
    Als der Regisseur sein Auto kurz darauf in der Haidhauser Milchstraße stoppte, wünschte sie sich plötzlich, Daniel säße doch noch mit im Wagen. Wie sollte sie sich bloß angemessen von dem Mann

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