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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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nehmen.
    »Danke«, sage ich und setze mich. Ich merke, dass mein allerbestes Präsentationskostüm doch einen Tick zu viel ist, denn die anderen sind leger gekleidet, was mich aber angenehm überrascht - noch dazu an einem Montag. Auf einem Beistelltisch stehen Gebäck sowie Kaffee und Tee.
    Reihum beginnen die vier zu erzählen, was sie so machen, wie sie in der Branche angefangen haben und so weiter. Sie wirken sehr offen und freundlich. Und alle haben ein ausgeprägtes Faible für Essen. Sie lieben es, über Essen zu reden. Bevor das eigentliche Vorstellungsgespräch beginnt, bieten sie mir an, erst mal ein paar von Gigantos fettarmen Croissants und Muffins zu probieren.

    Wir versammeln uns um den kleinen Beistelltisch, und Gretta reicht mir einen Kuchenteller. Ich zeige auf die Muffins und sage: »Wenn die fettarm sind, würde ich davon gleich zwei nehmen.«
    Dafür werde ich mit allgemeiner Heiterkeit belohnt und fühle mich schon etwas wohler.
    Ein paar Minuten später kommt einer der Männer dann doch zur Sache. »So, Madeline, nun erzählen Sie uns doch mal, wie eine Logistik Ihrer Meinung nach funktionieren sollte, die ein vollwertiges Lunchprogramm für Schulkinder landesweit aufbaut.«
    Ich schlage meine Mappe auf und hole meine Unterlagen heraus. Meine Kalkulationen, Marktsondierung und den Marketingplan sowie die Kosten-Nutzen-Analyse - alles, was ich für das Vorstellungsgespräch vorbereitet habe. Ich reiche die Blätter herum und verbringe dann den Vormittag damit, die Vor- und Nachteile eines auf Kinder fokussierten Bio-Segments zu erörtern. Ich greife dabei immer wieder auf meine Erfahrungen bei Organics 4 Kids zurück, denn Praxis ist bekanntlich besser als alle Theorie. Ich spiele verschiedene Szenarien durch, gehe immer wieder ins Detail und verschweige auch die Risiken des Projekts nicht.
    Als ich fertig bin, lehnen meine Zuhörer sich erst mal zurück. »Das war eine sehr anschauliche und ausführliche Darstellung«, meint Gretta. »Damit wären eigentlich schon alle meine Fragen beantwortet. Und es ist deutlich geworden, dass Sie über eine sehr genaue Kenntnis des Marktes verfügen.«
    Die anderen drei nicken zustimmend.
    Dann sagen sie mir, dass ich bald von ihnen hören würde.
    Gretta bietet mir abschließend noch einen kleinen Rundgang durch die Geschäftsräume an und zeigt mir auch das Büro, in dem ich arbeiten würde, wenn ich die Stelle bekäme. Das Büro ist fantastisch. Ebenfalls mit verglaster Fensterfront
und einem herrlich puristischen Schreibtisch in Schwarz und Beige. Alles wirkt luftig und modern - keine Spur des üblichen behäbigen Büromobiliars.
    Außerdem lässt Gretta mich noch wissen, dass zu der Stelle, um die ich mich bewerbe - Abteilungsleiterin der neuen Organics For Children Division -, natürlich auch eine eigene Sekretärin sowie einige Assistenten gehören.
    Dann wünscht sie mir viel Glück und sagt, dass ich bislang die beste Kandidatin war.
    »Haben sich denn schon viele vorgestellt?«, frage ich.
    »Sie waren die Erste«, sagt sie, und wir müssen beide lachen.
    Wie schön, denke ich. Gretta hat also auch Humor.

56
    ICH HABE Dick eine Nachricht an die Pinnwand im Starbucks gepinnt. Sie ist kurz, sehr nett und lautet:

    Dann bestelle ich noch einen Cappuccino zum Mitnehmen. Als ich damit zur Tür hinausflaniere, renne ich geradewegs in Nick rein.
    »Hallo, Fremde! Ich dachte mir fast, dass ich dich hier treffen würde«, sagt er und grinst. Er trägt Jeans und Poloshirt - und sieht wirklich unglaublich gut aus. Und ich bin auf einmal sehr froh, dass ich heute Morgen nicht ungeschminkt das Haus verlassen habe.
    »Verfolgst du mich etwa?«, frage ich.
    Irritiert tritt Nick einen Schritt zurück, sein Grinsen ist verschwunden.
    »War nur ein Scherz«, beteuere ich.
    Er lächelt erleichtert und deutet auf einen der Tische, die draußen stehen. Also setze ich mich und nippe anmutig an meinem Cappuccino.
    »Ich habe dich neulich Abend beim Tennis vermisst«, sagt er und nimmt mir gegenüber Platz.
    Ich nicke schweigend. Ich habe echt keine Lust, Nick zu erzählen, weshalb ich meine Tennisstunde verpasst habe - das
war nämlich der Abend, als ich Carlton im Restaurant über den Weg gelaufen bin.
    Doch Nick ist beharrlich. »Warum bist du nicht gekommen? Dafür brauchst du jetzt eine richtig gute Ausrede«, scherzt er.
    »Ich habe lange gearbeitet«, sage ich. »Ich hatte gerade ein Vorstellungsgespräch bei Giganto Foods und bin immer noch ganz

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