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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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grinse über das ganze Gesicht. »Danke für den Rückruf«, erwidere ich.
    »Klar doch, Kindchen. Aber erst mal muss ich dir danken, dass du mir die brillante Miss Nathalie geschickt hast. Sie hat schon zwei Fehler in der Buchhaltung entdeckt, die ganz schön
teuer geworden wären. Eines sag ich dir, Maddy - was Zahlen angeht, ist sie absolut unschlagbar.«
    »Nicht nur was Zahlen angeht«, sage ich trocken.
    Henry lacht laut ins Telefon. Im Hintergrund höre ich es leise gluckern. Wahrscheinlich kippt er sich wieder Jack Daniel’s in seinen Kaffee.
    Er nimmt einen tiefen Schluck. »Tja, mit der Figur könnte sie glatt Schiffe versenken«, seufzt er. »Ich musste das arme Mädchen schon vor den Avancen unserer etwas zudringlicheren Kunden retten.«
    »Dann ist Nathalie ja in guten Händen«, sage ich.
    »Stimmt. Wenn ich nur zwanzig Jahre jünger wäre …«, sinniert Henry. »Und nicht glücklich mit meiner lieben Eva verheiratet …«
    »Sagen wir mal eher dreißig Jahre jünger«, schlage ich vor, woraufhin er wieder vergnügt lacht.
    »Verdirb es dir nie mit einem alten polnischen Schlitzohr«, warnt Henry.
    Ich spüre, wie meine Schultern sich entspannen. Mir wird ganz wohlig warm. Henry und ich, wir können wieder miteinander. Einfach so. So schnell kann es gehen.
    »Lass mich raten - du brauchst ein paar Empfehlungen für dein wichtiges Vorstellungsgespräch«, sagt er.
    »Genau. Ich habe dich in meiner Bewerbung als Referenz genannt, weil ich Carlton ja schlecht angeben konnte. War das okay?«
    »Tja, Kindchen, die Personalerin von Giganto Foods hat mich längst angerufen, und ich habe dir natürlich ein grandioses Zeugnis ausgestellt.«
    »Danke, Henry. Wie kann ich dir das nur jemals …« Ich weiß nicht weiter, weil mir echt die Worte fehlen.
    »Du könntest dich nächste Woche von mir zum Essen ausführen lassen«, meint Henry. »Ich geb einen aus.«

    »Enchiladas bei Manny’s Mexican?«, frage ich.
    »Abgemacht«, sagt er.
    Und dann ist Henry einen Moment ganz still. Bestimmt kommt jetzt so was in der Art von Hab ich’s dir nicht gleich gesagt? Aber falsch gedacht.
    »Kennst du eigentlich schon den mit dem polnischen Kamikaze-Piloten?«, fragt er.
    Ich warte geduldig ab.
    »Er ist achtundvierzig erfolgreiche Missionen geflogen!«
    Ich verkneife es mir, Henry zu sagen, dass ich diesen Witz bestimmt schon achtundvierzigmal von ihm gehört habe.
    Er lacht über seinen eigenen Witz und sagt: »Zeig’s denen, Kindchen.«
    »Ich werde es versuchen.«
    Ich gehe über den schmalen Rasenstreifen vor meinem Haus und steige ins Auto. Während ich langsam durch mein Viertel Richtung Schnellstraße fahre, gehe ich noch mal alles durch, was ich nachher im Vorstellungsgespräch sagen will.
    Die Zentrale von Giganto Foods befindet sich in einem der größeren und imposanteren Hochhäuser in der Innenstadt - ein glasverkleideter Wolkenkratzer mit einer in den Himmel ragenden Stahlspitze. Das Gebäude hat einen dreieckigen Grundriss und sieht wie ein Raumschiff aus. In Austin wird es mehr oder weniger liebevoll der »Todesstern« genannt - vielleicht auch, weil in den unteren Stockwerken so viele Anwälte ihre Büros haben.
    Beim Todesstern angelangt, fahre ich auf eines der unterirdischen Parkdecks und nehme dann den Fahrstuhl in die oberen Etagen - für Giganto nur das Beste. Als ich den Empfangsbereich betrete, erwartet mich ein atemberaubender Blick über den Town Lake und das hügelige texanische Hinterland. Oh ja, an diesen Ausblick könnte ich mich durchaus gewöhnen.

    Ich hatte mir nie vorstellen können, in einem großen Unternehmen zu arbeiten - sich von Abteilung zu Abteilung, von Position zu Position zu hangeln, dieser ganze Klüngel. Aber andererseits würde es mich schon reizen, für den Platzhirsch der Branche zu arbeiten. Wenn ich die Gelegenheit bekäme, würde ich ganz bestimmt nicht Nein sagen.
    Eine lächelnde junge Frau erwartet mich bereits am Empfang.
    »Ms Piatro?«, fragt sie.
    »Ja.«
    »Sie werden im Konferenzraum erwartet. Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Nein, vielen Dank.«
    Sie lächelt und führt mich einen breiten, luftigen Gang entlang in einen schönen Raum mit verglaster Fensterfront. An dem großen Konferenztisch sitzen bereits zwei Frauen und zwei Männer. Wir geben uns nacheinander die Hand, dann reiche ich der Frau, die sich mir als Gretta vorgestellt hat, mein Portfoliobuch.
    »Ihre Bewerbung hat uns sehr beeindruckt, Madeline«, meint sie und bedeutet mir, Platz zu

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