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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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die den Täter genau dasselbe erleiden lässt wie sein Opfer. Gleiches mit Gleichem vergelten sozusagen.«
    Er lehnt sich in seinem Stuhl zurück und legt die Füße auf den Tisch. »Aber freu dich lieber nicht zu früh. Das jüdische Gesetz rechtfertigt Rache nicht, Maddy. Vielmehr wird in der Tora sogar ausdrücklich davor gewarnt, Rache zu üben.« Streng wie ein Professor sieht Michael mich an. » Du sollst nicht auf Rache sinnen und niemandem etwas nachtragen «, zitiert er. » Liebe deinen Nächsten wie dich selbst . Leviticus.«
    »Und was ist jetzt mit Auge um Auge ?«
    »Ach, das ist doch längst überholt. Als aufgeklärte und zivilisierte Menschen vergelten wir Vergewaltigung nicht mehr mit Vergewaltigung und Mord nicht mit Mord. Und meines Wissens hat Carlton ja auch niemanden umgebracht.«
    »Doch, meine Lebensgeister«, sage ich düster.
    »Ah ja«, meint Michael. »Aber rumzicken geht noch.«
    Ich werfe meine Serviette nach ihm. Michael fängt sie und lacht. »Vor Gericht sind mir so viele miese Typen untergekommen, dass ich sie mittlerweile zehn Meilen gegen den Wind riechen kann. Und Carlton ist einer von der ganz üblen
Sorte, Maddy, da kann er noch so gut aussehen. Aber dennoch - und ich sage es wirklich nicht gern …«
    »Nein«, rufe ich und halte die Hand hoch. »Dann sag es auch nicht.«
    Gerade kommt Heather zurück in die Küche. Sie steht da, verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich an. »Wir haben es dir gleich gesagt, Maddy«, meint sie. »Michael und ich haben dir prophezeit, dass es so kommen würde.«
    Kopfschüttelnd schaue ich das perfekte Paar an.
    »Ach«, seufze ich, »was seid ihr doch meschugge, ihr kleinen Propheten.«
    Worüber sie beide lachen.

18
    DAS KENNT man ja: Ein durchschnittlich aussehender Mann mit einer wunderschönen Frau am Arm. Andersherum ist es eher die Ausnahme. Es sei denn, die Frau ist steinreich und der Typ ihr attraktiver Chauffeur.
    Carlton und ich waren so eine Ausnahme, denn Carlton war einfach umwerfend. In jeder Hinsicht. Atemberaubend gut aussehend. Genau die Sorte Mann, bei der frau sofort den Bauch einzieht und die Brust rausstreckt, wenn er sie anlächelt. Und er hatte ausgerechnet mich erwählt! Mich - Madeline Jane Piatro, Bella Donna, einsvierundsechzig, Größe 36.
    Wahrscheinlich hätte ich mich niemals in einen Mann verlieben sollen, der mir in Sachen Aussehen so weit überlegen war. Er hätte jede Frau haben können, die er wollte. Oder vielleicht fast jede. Denn was Carlton fehlte, war das nötige Kleingeld, um seine erlesenen Vorlieben auszuleben. Dann hätte er nicht nur das gute Aussehen gehabt, sondern auch den Porsche dazu.
    Carltons Vater war zwar steinreich, aber er gehörte zu den Männern, die davon überzeugt sind, dass man sich sein Vermögen verdienen muss. Zudem hatte Mr Connors einen ganzen Harem an Ex-Frauen und gerichtlich verfügten Unterhaltsforderungen am Hals. Und so hatten seine diversen Frauen sein beachtliches Vermögen sukzessive schrumpfen lassen. Seinem Status als Multimillionär konnte das zwar nichts anhaben, aber laut seinem Sohn und voraussichtlichem Erben hatte er früher noch viel, viel mehr Geld gehabt.
    Dazu kam, dass Forest Connors die jeweils aktuelle Frau in seinem Leben mit teuren Geschenken überhäufte. Carlton
hatte mir erzählt, dass sein Dad mal eine Diamantkette für eine Viertelmillion gekauft hatte - für eine Frau, die er gerade mal einen Monat kannte. Eine blonde Friseurin aus Abilene.
    Das trieb Carlton schier in den Wahnsinn. All diese Trophäenfrauen, Trophäendiamanten, Trophäenautos und Trophäenunterhaltszahlungen. Und er? Forest Connors hatte Carlton eine Uhr geschenkt. Natürlich nicht irgendeine Uhr, sondern ein seltenes Sammlerstück. Eine Patek Philippe, die er auf einer Auktion bei Sotheby’s ersteigert hatte. Carlton trug diese Uhr jeden Tag - sogar dann, wenn er mit dem Fahrrad in die Lagerhalle fuhr. Wie ein Talismann der Macht, der vom Vater an den Sohn weitergereicht wurde. Die Uhr symbolisierte Carltons glorreiche Zukunft. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er selbst das flotte Leben seines Vaters führen würde. Reichtum und Privilegien waren ihm so sicher wie ein gut angelegtes Vermögen.
    Ich brachte ihn gerne auf den Boden der Tatsachen zurück und zeigte ihm, dass man mich durchaus nicht unterschätzen sollte. Ich war zwar weder reich noch sah ich umwerfend aus, aber ich hatte Chuzpe, wie Michael sagen würde.
    Weshalb ich auch immer richtig Spaß daran

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