Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman
000 miese Tricks, um dem Ex eins auszuwischen.‹
›Gute und gemeine Rachestrategien für die geschmähte Frau.‹<
›Gib’s ihm - Ratgeber für rächende Frauen.‹
Ein Probekapitel verspricht ›Fünf Rachestrategien, die ihn in die Knie zwingen‹.
Die Ratschläge erscheinen sogar mir ziemlich fies.
1. Entführen Sie seinen Hund.
Tja, Carlton hat nur leider keinen Hund, weil er Tiere nicht ausstehen kann.
2. Stellen Sie ein »Zu verkaufen«-Schild vor seinem Haus auf, wenn er auf Geschäftsreise ist.
Carlton wohnt aber zur Miete.
3. Geben Sie in einer Schwulenzeitung eine Kontaktanzeige für ihn auf.
Das ist eigentlich ganz lustig. Aber Carlton würde wahrscheinlich denken, dass einer seiner alten Studienkollegen sich einen dummen Scherz erlaubt hat.
4. Sprechen Sie einen bösen Zauber über ihn.
Hmm. Gute Idee. Ein Rachefluch. Nur - trotz meiner ausschweifenden Fantasien beim Browniebacken bin ich eben doch keine Hexe. Aber ich könnte ja eine anheuern!
Sofort gebe ich bei Google »Hexenzauber« ein und lande
geradewegs auf der Seite der California Astrology Association. Und dort steht:
Wollen Sie Gerechtigkeit?
Dann sind Sie hier genau richtig.
Wir versprechen Ihnen: Sie werden nicht enttäuscht sein!
Wehren Sie sich jetzt!
Jetzt kommen wir der Sache schon näher, denke ich und scrolle die Seite runter.
Der Vergeltungszauber ist eine einfache und wirksame Methode, sich an jemandem zu rächen, der Ihnen und anderen gegenüber keinen Respekt zeigt.
Hat jemand Sie beleidigt, hereingelegt, betrogen oder lächerlich gemacht? Fühlen Sie sich hilflos und wissen nicht weiter? Jetzt können Sie etwas dagegen tun. Für nur $ 19,95 werden wir in Ihrem Namen einen individualisierten Vergeltungszauber sprechen.
Zwanzig Dollar. Eigentlich ein ganz guter Preis. Selbst Hexen machen heutzutage Sonderangebote, wie mir scheint. Wie gebannt lese ich weiter.
Der Vergeltungszauber wird sein Selbstbewusstsein mindern, ihn seiner Tatkraft berauben und ihn aus der Bahn werfen.
Perfekt , denke ich. Genau das, was Carlton braucht. Ein kleiner Dämpfer für sein riesiges, aufgeblähtes Selbstbewusstsein.
Ich klicke den Bestellbutton an. Auf der Seite mit dem Bestellformular gebe ich meinen Namen und die Daten meiner Kreditkarte ein. Ganz unten steht: Einzelheiten zum Zauberspruch . Und: Bitte gehen Sie ruhig ins Detail! Ich überlege kurz, dann tippe ich los:
Ich klicke auf Abschicken und bekomme sofort eine Antwort:
Ihr Zauber wurde gesprochen.
Gut, das geht dann also klar, denke ich und lehne mich zufrieden in meinen Stuhl zurück. Und dann fange ich an zu heulen.
Ich renne ins Bad, stütze mich auf das Waschbecken und starre in den Spiegel. Meine Augen sind völlig verquollen und haben dunkle Ringe. Ich fühle mich eklig und elend. Wütend. Erschöpft.
Und fett.
Auf der Nase habe ich kleine schwarze Pünktchen, als ob mir jemand Pfeffer draufgestreut hätte. Die Regenwald-Gesichtsmaske sitzt mir tief in den Poren. Ein sehr nachhaltiger Erfolg.
Okay. Man hat mich also im Spa abgezockt. Na und? Ich finde, dafür habe ich mir Schokolade verdient. Vielleicht sogar einen Milkshake? Irgendeinen Seelentröster. Kurz erwäge ich, meinen Bruder anzurufen, rufe dann aber lieber Heather an. Sie ist nicht so ernst wie er. Mein Bruder würde wahrscheinlich wieder anfangen, für mich zu beten, aber irgendwie ist mir gerade nicht nach einem Ave Maria zumute.
Eine Viertelstunde später höre ich ein leises Klopfen an der Tür. Das kann nur Heather sein, denn Heather ist sehr damenhaft und wohlerzogen. Allein wie sie klopft! So höflich - und ein bisschen so, als würde sie sich nicht reintrauen.
Ich finde das richtig niedlich.
Als ich die Tür aufreiße, sehe ich, dass meine Freundin eine riesige Topfpflanze angeschleppt hat. Außerdem ist sie von Kopf bis Fuß in Blümchenmuster gekleidet - ein geblümtes Kleid und passende geblümte Flip-Flops. Und im Haar geblümte Haarspangen. Als wäre sie ein fanatischer Laura-Ashley-Fan.
Aber Heather kann das komischerweise tragen. Wie immer sieht sie einfach entzückend aus.
»Für dich!«, zwitschert sie munter und drückt mir die Topfpflanze in den Arm.
Ich schaue die Pflanze zweifelnd an.
»Du weißt, dass ich einen tiefschwarzen Daumen habe, oder?«, frage ich sie. »Weißt du noch, was mit der letzten Pflanze passiert ist, die du mir geschenkt hast?«
Heather verkneift sich ein Grinsen. »Die war auch wirklich nicht pflegeleicht.«
»Es war ein Kaktus!«, rufe
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