Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
Vom Netzwerk:
Notizbuch hervor, in dem ich meinen Racheplan sehr detailliert entworfen habe. Eine Woche habe ich damit verbracht, mir zu überlegen, wie ich es Carlton auf ungewaltsame Weise heimzahlen könnte.
    »Sie sollen drei Dinge für mich erledigen, Dick. Das wären sozusagen drei separate Aufträge, und jeder einzelne würde Carlton auf andere Weise treffen. Sehr schmerzlich, wie ich hoffe. Aber ich wiederhole es ausdrücklich: keine Gewalt.«
    Dick schiebt die Unterlippe vor, damit ich weiß, dass er enttäuscht ist. Streng sehe ich ihn an und sage: »Versprechen Sie mir, dass Sie sich daran halten.«
    »Sie sind der Boss, Jane«, meint er achselzuckend. Er wischt sich die Schokokrümel mit dem Handrücken vom Mund, schlürft seinen Kaffee und rülpst.
    »Okay«, sage ich und atme tief durch. »Morgen Abend findet im Großen Saal des Marriott eine Preisverleihung statt. Carlton erhält eine Auszeichnung als bester Jungunternehmer des Jahres. Es werden zahlreiche Kunden, Mitarbeiter sowie Vertreter der Öffentlichkeit anwesend sein - und besonders wichtig: die Presse.«

    »Woher wissen Sie das alles?«
    »Weil ich diese Veranstaltung organisiert habe. Ich habe sechs Monate an den Vorbereitungen gearbeitet. Das Schlimmste, was Carlton passieren könnte, ist eine schlechte Presse zu bekommen. Er kann es sich nicht leisten, in aller Öffentlichkeit das Gesicht zu verlieren. Wenn er also aufsteht, um den Preis entgegenzunehmen …«
    »Dann renne ich mit meinem Baseballschläger vor zur Bühne und schlage den Scheißkerl erst mal so richtig schön zusammen.«
    Warnend hebe ich die Hand - wie ein Stoppschild.
    »Das könnte bestimmt sehr lustig werden, Dick, aber was ich vorhabe, ist noch viel besser. Vertrauen Sie mir. Also, dieser Typ hat eine öffentliche Blamage verdient. Etwas, das sein makelloses Image ein bisschen ankratzt.«
    »Ich will aber nicht, dass mich jemand dabei fotografiert«, sagt Dick. »Kann ich in meinem Job echt nicht gebrauchen.«
    »Niemand wird Sie fotografieren, denn Sie werden ganz unauffällig auftreten. Perfekt getarnt und an Ihre Umgebung angepasst.«
    »Wie eine von diesen Eidechsen?«
    »So ähnlich, Dick.«
    »Hey Jane, wie heißen diese Viecher noch mal? Diese Echsen, die ihre Farbe wechseln können?«
    »Chamäleons.«
    Zufrieden lehnt Dick sich zurück und nickt anerkennend. »Dann bin ich also ein Chamäleon«, sagt er.
    Einen Moment lang sitze ich einfach nur da und versuche, mir Dick im Großen Saal des Marriott vorzustellen. Mit seiner Lederjacke und seinen schwarzen Bikerstiefeln.
    »Haben Sie einen Anzug?«, frage ich ihn.
    »Sonst noch was?«, erwidert Dick.
    »Auf dem Bankett werden weit über hundert Gäste sein.
Wenn Sie einen Anzug tragen, fallen Sie nicht auf. Sie gehen sozusagen in der Menge unter.«
    »Schon verstanden, Jane. Und weiter?«
    »Okay. Wenn Carlton den Preis entgegennimmt, wird er eine Rede über die Zukunft des Unternehmens halten - ich habe diese Rede geschrieben. Er hat sie schon zigmal geprobt und dürfte sie mittlerweile wohl auswendig können. Und da schlagen Sie zu, natürlich nur sinnbildlich gesprochen.«
    Ich hole einen Papierstapel aus meiner Kuriertasche und lasse ihn auf den Tisch plumpsen. »Ich möchte, dass Sie das hier auf allen Tischen verteilen.«
    »Was ist das?«
    »Kopien der Bilanz des letzten Quartals. Ich habe einige Diskrepanzen angestrichen, die sowohl Carltons Investoren als auch die anwesenden Wirtschaftsjournalisten interessieren könnten. Ein kleines Enron sozusagen.«
    »Wow. Sie schrecken vor gar nichts zurück, was?«
    Ich lächele und fahre fort: »Während seiner Rede werden Sie diese Kopien also auf so vielen Tischen wie möglich verteilen. Sehen Sie zu, dass man darauf aufmerksam wird. Und dann verschwinden Sie, und zwar schnell. Die ganze Aktion sollte nicht länger als ein, zwei Minuten dauern.«
    »Wird er denn nicht gleich wissen, dass Sie das waren? Ich meine, die sich das ausgedacht hat?«
    »Da wird er nicht im Traum drauf kommen«, sage ich zuversichtlich. »Er hat die schlechte Angewohnheit, regelmäßig Mitarbeiter vor die Tür zu setzen - vor allem Buchhalter und Finanzanalysten, die mit seinen Bilanzen nicht einverstanden sind. Carlton hat sich auf diese Weise schon etliche Feinde gemacht. Außerdem glaubt er noch immer, dass ich von Geld wenig Ahnung habe, weil wir nur selten darüber gesprochen haben. Ein ehemaliger, vertrauenswürdiger Kollege hat mich auf die Unstimmigkeiten aufmerksam gemacht.«

    Ich gebe

Weitere Kostenlose Bücher