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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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Gruselfaktor nicht vergessen - dem Kerl soll angst und bange werden. Er soll leiden, aber ohne Gewalt!«
    »Ich könnte bei ihm einbrechen und seinen Fernseher stehlen.« Dick strahlt. Wahrscheinlich findet er das wirklich eine gute Idee.
    Ich schüttele den Kopf. »Dieses Arschloch würde sich einfach einen neuen Fernseher kaufen. Also keine Lösung des Problems. Und nicht vergessen - er hat mich bei der Hochzeit sitzen gelassen und zudem noch gesagt, ich wäre zu dick . Ich finde, da hat er was Schlimmeres für verdient.«

    Zweifelnd schaut Dick mich an. »Aber was, wenn die Lady wirklich so richtig fett ist, und der Typ einfach nur die Wahrheit gesagt hat?«
    Ich hebe mahnend den Zeigefinger. »Nichts da. Wer seine Braut am Altar stehen lässt, braucht schon eine bessere Ausrede als ihr Gewicht. Das ist echt mies und sehr beleidigend. Die arme Frau wird das ihr Leben lang nicht vergessen.«
    »Stimmt auch wieder«, meint Dick.
    »Genau. Erstens: Sie erkundigen sich bei ihr, ob es nicht irgendetwas gibt, an dem dieser Typ total hängt. Etwas, das ihm sehr, sehr viel bedeutet. Vielleicht liebt er ja seinen Job. Und sein Chef hält große Stücke auf ihn. Da bietet es sich an, ihn vor seinem Chef gründlich zu blamieren. Oder Sie schicken dem Chef ein Fax und stecken ihm, dass dieser Typ in schmutzige Geschäfte verwickelt ist. So was, verstehen Sie? Clever. Subtil.«
    Dick grinst.
    »Ein Anruf beim Finanzamt kann auch nie schaden«, fahre ich fort.
    »Warum?«
    »Weil es nichts Schlimmeres gibt als eine Steuerprüfung, Dick.«
    »Hmmm. Hab ich auch schon mal gehört.«
    »Sie könnten also beim Finanzamt anrufen und einfach behaupten, dieser Typ bunkere stapelweise Bargeld auf seinem Dachboden.«
    »Kann die Dicke so was nicht selbst machen? Da braucht sie mich doch nicht zu.«
    »Wenn man beim Finanzamt anruft, landet man aber erst mal in der Warteschleife«, erkläre ich geduldig. »Das geht an die Nerven.«
    »Ah ja.« Dick nickt. »Okay, ich biete also guten Service und lasse mich nicht erwischen«, sagt er. »Und vielleicht ist es ja
keine schlechte Idee, dass ich mal von diesen harten Jobs wegkomme.«
    »Genau das meine ich!« Triumphierend haue ich mit der Hand auf den Tisch. Bei dem lauten Knall greift Dick vor Schreck blitzschnell in seine Lederjacke - so, als ob er gleich seine Knarre zücken wollte. Mir bleibt fast das Herz stehen.
    Doch dann entspannt er sich wieder und grinst mich an. »Sorry. Alte Gewohnheit.«
    »Sind Sie etwa … bewaffnet hierhergekommen?«, flüstere ich nervös.
    Er klopft sich auf die leicht ausgebeulte Seite seiner Jacke. »Klar«, sagte er. »Ohne meine Marlon Brando mache ich keinen Schritt vor die Tür.«
    »Sie haben Ihre Pistole Marlon Brando genannt?«, frage ich.
    »Ja, warum nicht? Oder finden Sie das zu offensichtlich?« Dick schaut mich an, als wolle er wirklich meine Meinung dazu hören.
    »Hmm«, sage ich nachdenklich. »Sie sind bestimmt ein Fan von Der Pate .«
    »Klar, cooler Typ, der Don«, sagt Dick. Und dann bläst er beide Backen auf und imitiert Marlon Brando. Mitten im Starbucks. Immer für eine kleine Überraschung gut, mein Killer.
    »Ich erweise Ihnen eine Gefälligkeit, und irgendwann erweisen Sie mir eine Gefälligkeit«, verkündet er mit dieser heiseren, kehligen, kaum verständlichen Paten-Stimme. Gar nicht mal schlecht. Selbst der Akzent sitzt.
    »Hey, das machen Sie ja richtig gut«, sage ich und nicke anerkennend, wie eine Lehrerin, die ihren schwächsten Schüler ein bisschen motivieren will.
    Dick strahlt mich an. Dann klopft er mit dem Finger auf Carltons Foto. »Ich bin schon mal gespannt, was Sie mit diesem Idioten Schönes vorhaben«, sagt er.
    »Lassen Sie mir eine Woche Bedenkzeit«, bitte ich ihn.

36
    ICH SCHUFTE und schinde mich bis Mitternacht. Als ich an Carltons Büro vorbeigehe, sehe ich noch Licht. Zu unserer Abmachung gehört auch, dass wir unabhängig voneinander arbeiten. So fahren Carlton und ich beispielsweise jeder im eigenen Wagen ins Büro. Wir machen nie zusammen Mittag und fragen den anderen niemals - aber wirklich niemals! - danach, wann er abends Schluss macht, denn wir wollen keines dieser zu perfekten Paare werden, die ihren ganzen Tagesablauf aufeinander abstimmen. Das ist nicht nur furchtbar anstrengend, sondern nimmt der Beziehung auch die Spontanität. Manchmal finde ich es nämlich sehr schön, wenn Carlton erst spätabends nach Hause kommt und ich Zeit für mich habe. Und ihm gefällt es, wenn ich erst spät

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