Verliebt verlobt verhaftet - Roman
Passagierkabine.
Und dann fing sie an.
Wa-ooh-wa-ooh-ah. Wa-ooh-wa-ooh-ah. Sie hob den Kopf
und sah über die Passagiere hinweg, um die Bewunderer, die zu tausenden herbeigeströmt waren, zu sehen.
Sie begann mit »Livin’ On a Prayer«, wobei sie ihre Choreografie an die engen Platzverhältnisse der Bordküche anpasste.
Sie war gerade beim ersten Refrain angelangt und schmetterte »Oh, oh, we’re halfway through. Oh, oh, we’re livin’ on a prayer« mit all ihrer Leidenschaft ins Mikrofon, als sich der Steward auf sie stürzte.
»He, warten Sie, ich bin noch nicht fertig«, protestierte Savannah, während der Mann versuchte, ihr das Mikrofon zu entreißen.
Sie wich zurück und prallte gegen die Tür zum Cockpit.
»Haltet sie von den Piloten fern!«, schrie einer der Passagiere in der ersten Reihe, als wäre Savannah eine Terroristin.
Sie rang um ihr Gleichgewicht, doch ihre Knie fühlten sich mit einem Mal butterweich an und versagten ihren Dienst. Sie glitt zu Boden und kippte zur Seite, als die Stewardess, mit der sie zuvor gesprochen hatte, sie am Arm packte.
Savannahs Magen gab ein unschönes Gurgeln von sich, und sie kämpfte eine Woge der Übelkeit nieder, während ihre schlagartig gefühllosen Hände das Mikrofon freigaben. Der Steward hob es vom Boden auf und packte mit der freien Hand ihren anderen Arm. Die beiden Flugbegleiter sprachen leise über ihren Kopf hinweg, doch Savannah verstand die Worte nicht. Ihr Magen schien zur Seite zu rollen und gegen ihre Rippen zu prallen. Kalter Schweiß drang ihr aus sämtlichen Poren, und ihre Wangen und Hände fühlten sich kalt und klamm an. Sie versuchte, eine Hand an die Stirn zu legen, doch die beiden Flugbegleiter hielten sie fest.
»Ich glaube, mir wird schlecht«, flüsterte Savannah. Zumindest glaubte sie, dass sie es sagte, denn die Worte drangen nicht einmal bis zu ihren eigenen Ohren.
Doch in diesem Moment wurde sie vom Boden hochgezerrt. Ihre Beine schienen sie nicht tragen zu wollen, deshalb ließ sie sich wegzerren, wobei ihre Füße über den Teppichboden schleiften. Der antiseptische Geruch der Toilette schlug ihr entgegen, als der Flugbegleiter die Tür zum Waschraum öffnete. Ihr Magen protestierte heftig dagegen, und Savannah stöhnte, während sie versuchte, ihre aufsteigende Galle niederzukämpfen.
Es wurde dunkel um sie, als sich die Tür hinter ihr schloss, und das Geräusch des Türriegels ließ sie zusammenzucken. Ihr Kopf prallte gegen die Wand hinter ihr, als ihr Hals sich weigerte, das Gewicht ihres Kopfes noch länger zu tragen.
Alles drehte, drehte, drehte sich um sie. Ihre Augen und ihr ganzer Körper fühlten sich vollkommen taub an. Als sie spürte, wie sie eine neuerliche Woge der Übelkeit erfasste, versuchte sie, ihre Beine zu bewegen, von der Toilette aufzustehen und sich umzudrehen, doch ihre unwilligen Glieder wollten nicht gehorchen.
Stattdessen konnte sie lediglich den Kopf sinken lassen, während sie sich heftig übergab. Als ihr Magen zu rebellieren aufhörte, brach Savannah in heiße Tränen aus, die über ihre Wangen liefen und in ihren Schoß tropften. Sie schloss die Augen und fragte sich, was ihre Mutter, ihre Schwestern und ihre alten Freunde wohl sagen würden, wenn sie sie so sähen. Sie sah Miranda förmlich vor sich, wie sie enttäuscht den Kopf schüttelte.
»Das wäre nie passiert, wenn du auf mich gehört hättest«, würde sie sagen.
Todd würde mit der Zunge schnalzen und sich angewidert abwenden. »Ich habe ja gleich gesagt, dass du den Ärger nicht wert bist. Sieh dich nur mal an.«
Savannah schlang die Arme noch ein wenig fester um ihren Oberkörper und weinte noch heftiger, während die Tränen immer schneller flossen.
» Du brauchst viel zu lange. Lass mich das machen. «
» Du bist doch nur ein großes Baby. Es gibt nichts, was du hinkriegst. «
Savannah presste sich die Hände auf die Ohren, um die missbilligenden Stimmen ihrer Vergangenheit aus ihrem Kopf zu verbannen.
» Nichts kannst du richtig machen. «
» Du bist eine Chaotin. «
» Du bist es nicht wert. «
»Hört auf! Ihr alle! Aufhören. Lasst mich doch einfach in Ruhe!«, schluchzte Savannah und rollte sich in der kalten Flugzeugkabine zusammen. Und als die Motoren weiter dröhnten, umfing sie segensreiche Bewusstlosigkeit.
Wie finden Sie heraus, ob dieser heiβe Typ schwul ist?
Manche von uns besitzen einen ausgezeichneten Schwulenradar und erkennen auf hundert Meter, ob ein heißer Typ gay ist oder nicht.
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