Verliebt verlobt verhaftet - Roman

es könnte doch sein, dass Sie sich eben einfach nicht zu mir hingezogen fühlen.« Savannah wusste, dass sie dummes Zeug redete, doch Mikes finsterer Blick jagte ihr
Angst ein, deshalb trat sie zurück, bis sie die Wand im Rücken spürte. »Ich finde Sie wahnsinnig attraktiv und sehr, sehr nett, und ein- oder zweimal dachte ich, äh, ich hätte irgendetwas gespürt, als wir uns berührt haben, aber wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet.«
    Mike stand auf und näherte sich ihr wie eine Katze, die eine Maus erspäht hat. Sie presste sich gegen die Wand, doch es gab keinerlei Fluchtmöglichkeit.
    Als Mike ihren Arm packte, spürte sie einen Anflug von Angst, der sich mit etwas anderen, etwas weitaus Schönerem mischte, etwas, das sich eher wie Erregung anfühlte. Er stand vor ihr, nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Der Duft der Seife, die er an diesem Morgen benutzt hatte, stieg ihr in die Nase, und sie registrierte die Wärme, die von ihm ausging, als er sich vorbeugte.
    Langsam senkte er den Kopf, bis ihre Münder nur noch ein Flüstern trennte.
    Savannahs Lippen teilten sich, und ihre Zunge benetzte ihre Unterlippe in der Erwartung seines Kusses. Sie wartete, sehnte seine Berührung herbei und wollte sich gerade auf die Zehenspitzen stellen und sich holen, was sie wollte, als Mike den Kopf abwandte und einen Fluch ausstieß.
    »Was ist?«, fragte Savannah, die sich beherrschen musste, in ihrem Frust nicht mit dem Fuß aufzustampfen.
    »Kamera«, sagte Mike nur und trat zurück. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus, während er eine Handbewegung in Richtung der oberen rechten Zimmerecke machte.
    Savannah erkante das schwarze Auge einer Überwachungskamera, die jede ihrer Bewegungen festhielt.
    Mike trat zur Tür und öffnete sie, ehe er sich umwandte
und ihr einen langen, leidenschaftlichen Blick zuwarf. »Jeden Morgen, wenn ich dich unter der Dusche singen höre, bekomme ich einen Steifen. Ich male mir aus, wie ich bei dir bin, wie wir beide nackt und feucht sind, nur dass du in meiner Fantasie nicht singst.«
    Savannah schluckte. »Nein?«, flüsterte sie, in der Hoffnung, dass an die Überwachungskamera kein Mikrofon angeschlossen war. Aber bestimmt würde Mike so etwas nicht zu ihr sagen, wenn es so wäre.
    »Nein.« Mike hielt inne, ohne den Blick von ihr zu nehmen. »Aber du gibst definitiv Laute von dir.«
    »Tue ich das?«, fragte Savannah und legte Halt suchend die Handflächen an die Wand, da sich ihre Knie auf einmal ganz weich anfühlten.
    »Ich bin nicht Flugbegleiter, sondern Sky Marshal«, erklärte Mike mit kehliger, rauer Stimme, die sie erschaudern ließ. »Und bald, sehr bald sogar, wird meine Duschfantasie Wirklichkeit werden. Noch Fragen?«
    Savannah sog ihre Unterlippe zwischen die Zähne und schüttelte den Kopf, scheinbar unfähig, ein Wort herauszubringen.
    »Gut. Dann bleib hier sitzen. Ich hole dich so schnell es geht hier raus. Und morgen«, fügte er hinzu, als er durch die Tür trat, so dass Savannah sich vorbeugen musste, um ihn zu verstehen, während sich die Tür langsam hinter ihm schloss, »werde ich meine Mutter umbringen.«

let’s Talk About Sex, Baby!
    Gestern Abend hat Ihr derzeitiger Freund Sie im Bett gebeten, etwas zu tun, was Sie noch nie vorher ausprobiert haben. Anfangs war Ihnen ein wenig mulmig bei der Vorstellung, aber dann haben Sie es trotzdem getan. Nun wollen Sie wissen, ob diese Praktik normal ist. Wen rufen Sie an?

    a. Niemanden. Sex ist eine Privatsache zwischen zwei Menschen und sollte nie außerhalb des Schlafzimmers besprochen werden.
    b. Ihre beste Freundin, die Ihnen all ihre kleinen schmutzigen Geheimnisse anvertraut hat. Höchste Zeit, sie zur Abwechslung in eines einzuweihen.
    c. Mom, natürlich. Schließlich kennt Mom sich am besten aus!

    Antwort A sollte eigentlich den Buchstaben V für »verklemmt« bekommen! Sie müssen lernen, die Zähne ein bisschen mehr auseinanderzukriegen, Mädchen. Jede Wette, unter der »versauten« Praktik, die sich Ihr Freund gestern gewünscht hat, rangiert bei Ihnen wohl alles, was über die Missionarstellung hinausgeht, die Sie praktizieren, wann immer Sie in die Kiste steigen.

    B ist eine gute Antwort, aber vergessen Sie nicht - Ratschläge von Freundinnen sind nicht immer die besten. Sie haben nicht dieselbe Lebenserfahrung wie unsere Mütter! Antwort C ist definitiv die beste Wahl. Wir haben das Glück, coole und lässige Mütter zu haben, die wissen, dass