Verliebt verlobt verhaftet - Roman
stand auf. »Es gibt einiges an Papierkram, um den ich mich kümmern muss, aber es sollte kein Problem sein, Sie unter meine Obhut zu stellen, solange die Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist.«
Savannah schob ihren Stuhl zurück und stand ebenfalls auf, wobei sie die Arme um den Oberkörper schlang, um sich daran zu hindern, sich an seine Brust zu werfen. Noch nie in ihrem Leben war sie jemandem so dankbar für seine Hilfe gewesen. Sie schniefte und hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten, die erneut zu fließen drohten. »Ich wusste ja gar nicht, dass Flugbegleiter in Fällen wie diesem so großen Einfluss haben«, meinte sie und sandte ein stummes Dankesgebet zum Himmel, dass es so war. Hätte sie Mike nicht gekannt … oder würde er nicht für eine Fluggesellschaft arbeiten … Sie erschauderte und schlang die Arme noch fester um sich, während sie den Gedanken beiseiteschob, wie viel schlimmer es gewesen wäre, wenn sich jemand vom Sicherheitsdienst des Flughafens der Angelegenheit angenommen hätte.
Sie sah auf und bemerkte, dass Mike sie verwirrt ansah.
»Wie meinen Sie das?«, fragte er. »Die Flugbegleiter auf diesem Flug von heute Morgen werden noch befragt, aber ihre Version der Ereignisse hat nicht mehr Gewicht als das jedes gewöhnlichen Bürgers.«
Mikes Versuch, sich bescheiden zu geben, entlockte Savannah ein Lachen. Er musste doch wissen, dass er gerade ihren Hintern rettete. »Nein, Sie Dummchen. Ich rede von Ihnen. Dass Sie sich die Überwachungsbänder von der Bar in Naples besorgen und ansehen wollen. Ganz zu schweigen davon, dass Sie mich hier rausholen.«
»Aber das gehört zu meiner Arbeit«, meinte Mike, ehe sich seine Augen weiteten, als es ihm allmählich dämmerte. Und dann verzog sich sein Gesicht zu einem Lächeln, das wenig später in ein Lachen umschlug, und zwar ein so schallendes, dass er sich setzen musste.
»Was ist denn?«, fragte Savannah ein wenig verstimmt. Sie konnte es nicht ausstehen, ausgelacht zu werden. Abgesehen davon - was war so lustig daran, dass er sie hier herausholte?
Mike sah sie an und wischte sich die Tränen ab. »Sie dachten also, ich bin Flugbegleiter?«
Langsam löste Savannah ihre Arme. »Nun … ja. Ich meine, Ihre Mutter hat doch gesagt …« Ihre Stimme verklang, während sie sich das Gespräch mit Lillian ins Gedächtnis rief. »Na ja, direkt gesagt hat sie es nicht, aber sie hat es definitiv angedeutet.«
Mike verdrehte die Augen. »Lassen Sie mich raten. Das hat sie Ihnen an dem Morgen erzählt, nachdem Sie mit den Studenten in dieser Bar waren, stimmt’s?« Savannah nickte. »Das war der Tag, als sie Ihren Überprüfungsbericht bekommen hatte«, fuhr er fort. »Wahrscheinlich dachte sie, wenn Sie glauben, ich arbeite als Steward, wären Sie überzeugt, dass ich nicht der Richtige für Sie bin. Wir haben gesehen, wie hoch Ihre Schulden sind, und wahrscheinlich dachte sie, es würde Sie von mir abbringen, weil Sie wissen, dass Stewards nicht besonders viel verdienen.«
Savannah verlagerte das Gewicht auf ihre Fußballen und starrte an die graue Zimmerdecke, während sie sich auf die Lippe biss. »Ich glaube nicht, dass es das war, worauf sie hinauswollte.«
Mike kreuzte die Arme vor sich auf der Tischplatte. »Ach nein?«
Savannah war sich nicht sicher, ob sie ihm von ihrer Theorie erzählen sollte, sah jedoch keine andere Möglichkeit, also platzte sie heraus: »Ich denke, sie wollte, dass ich glaube, Sie sind schwul. Nicht dass es dagegen irgendetwas einzuwenden gäbe …«, fügte sie eilig hinzu.
Mike klappte der Mund auf. Er versuchte, etwas zu sagen, doch es kam lediglich ein leises Krächzen über seine Lippen. »Sie glauben also, ich bin schwul?«, brachte er schließlich hervor.
Schlagartig fühlte sich Savannahs Mund staubtrocken an, deshalb griff sie nach der Wasserflasche, die Mike ihr mitgebracht hatte. »Äh«, stammelte sie.
»Nur weil meine Mutter angedeutet hat, dass ich Flugbegleiter bin? Oder gibt es noch einen anderen Grund für diese Vermutung?« Mike kratzte sich im Nacken und sah sie eindringlich an. »Das wüsste ich wirklich gern.«
»Ihre Mom meinte, Sie mögen starke, ruhige Typen. Und an dem Tag, als wir uns das erste Mal gesehen haben … als Sie mich vor dem Eiskarren gerettet haben, habe ich gesehen, wie Sie einen Mann umarmt haben«, erklärte Savannah. »Und … ich denke, das war es. Das und … äh, ich schätze, die Tatsache, dass Sie nie Interesse an mir als Frau gezeigt haben. Ich meine,
Weitere Kostenlose Bücher