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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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und rieb sich die Augen mit den Fingerknöcheln. »Ich habe keine Ahnung, was in mich gefahren ist«, sagte sie und sah ihn todunglücklich an. »Ich habe nur ein Glas getrunken. An der Bar in Naples. Bevor wir in dieses Flugzeug gestiegen sind. Mehr nicht. Dann, etwa nach der
Hälfte des Flugs, bin ich …« Savannah blinzelte hastig, als müsste sie gegen eine neuerliche Tränenflut ankämpfen. »Es ist einfach mit mir durchgegangen, schätze ich«, murmelte sie.
    »Wie meinen Sie das?«, hakte Mike nach und wünschte, er könnte Savannahs Hand nehmen, wusste aber, dass es besser war, weiterhin Professionalität an den Tag zu legen.
    Savannah biss sich auf die Unterlippe und schob sich eine Locke hinters linke Ohr. »Ich habe so etwas noch nie getan«, erklärte sie mit einem unsicheren, halb tränenerstickten Lachen. »Bestimmt glauben Sie mir kein Wort. Ich meine, wann immer Sie mich sehen, tue ich irgendetwas Lächerliches. Meine Güte, Sie können mich ebenso gut gleich auf den elektrischen Stuhl schicken.«
    »Ich hoffe doch, das wird nicht nötig sein«, konterte Mike trocken.
    Sie legte das Kinn in die Hände und sah ihn düster an. »Seit ich nach Naples gekommen bin, ist mein Leben zu einem einzigen Witz geworden. Ich schätze, das ist die Strafe dafür, dass ich jemand sein will, der ich nicht bin. Ich sollte nach Maple Rapids zurückgehen und die ganze Sache vergessen.«
    »Was für eine ganze Sache?«, wollte Mike verwirrt wissen.
    »Zu versuchen, jemand völlig anderer zu sein«, erwiderte Savannah, als erkläre das alles. Als Mike die Brauen hochzog, um anzudeuten, dass er immer noch nicht verstand, wovon sie sprach, senkte sie den Blick, starrte auf einen Kratzer in der Tischplatte und rieb sich den Nasenrücken. »Das ist eine lange Geschichte«, sagte sie.
    Mike sah auf seine Armbanduhr. Es war bereits nach zwölf, und er fragte sich, ob Joe jemand anderen mit der Beschattung
der Drogenkurierin beauftragt hatte. Wahrscheinlich hatte er das, schließlich konnte Mike nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.
    »Warum erzählen Sie mir nicht die Teile, die für den Vorfall heute im Flugzeug relevant sind?«, schlug er vor. »Den Rest können wir uns für später aufheben.«
    Savannah nickte. »Tja, die Kurzversion ist folgende: Ich bin nach Naples gekommen, weil jemand meine Identität gestohlen hat. Sie hat in meinen Namen alle möglichen Bars besucht und in den teuersten Geschäften eingekauft, aber das FBI hatte nicht genug Personal, um Ermittlungen anzustellen. Als sie mich für ihre Vergehen verhaftet haben, hat sie wahrscheinlich Lunte gerochen und sich ein anderes Opfer gesucht. Zum Glück konnte ich die Agenten davon überzeugen, dass ich unschuldig bin, worauf alle Anklagepunkte gegen mich fallen gelassen wurden. Aber die Frau hatte meine Neugier geweckt. Sie hat das Leben geführt, das ich mir immer gewünscht habe. Sie hat sich amüsiert und Partys gefeiert, während ich ihre Rechnungen bezahlen durfte.«
    »Das ist also der Grund, warum Ihr Kreditrahmen am Anschlag ist«, murmelte Mike halb zu sich selbst. »Und woher kommt dann die Verhaftung in Ihren Unterlagen?«
    Savannah runzelte die Stirn. »Woher wissen Sie davon? Es wurde mir nie offiziell etwas vorgeworfen. Agent Harrison hat gemeint, mein Vorstrafenregister sei sauber.«
    Mike besaß immerhin so viel Anstand, ein klein wenig verlegen dreinzusehen. »Ich habe Sie überprüfen lassen, nachdem Ihnen meine Mutter ein Zimmer vermietet hat. Eigentlich sollte sie das bei allen langfristigen Mietern machen, aber bis zu dem Zeitpunkt, als wir den Bericht über Sie bekommen
haben, dachte sie, ihre Instinkte funktionierten gut genug.«
    »Aber das erklärt immer noch nicht …«, begann Savannah.
    »Mein Detektiv hat ausgezeichnete Quellen«, unterbrach Mike, der wusste, dass Savannah als Nächstes fragen würde, wie er von ihrer Verhaftung erfahren hatte, obwohl diese nicht in ihrem Vorstrafenregister aufgeführt war.
    »So viel zum Thema Unschuld, bis die Schuld bewiesen ist.« Sie schien verletzt zu sein, und Mike verzog das Gesicht. Er bedauerte, dass sie erfahren hatte, wie viel er über ihre Vergangenheit wusste. »Jedenfalls«, fuhr sie fort, »habe ich beschlossen, nach Naples zu kommen, um diese Frau auf eigene Faust zu finden. Ich schätze … Na ja, schätzungsweise habe ich sie in gewisser Weise bewundert. Ich wollte ein wenig wie sie sein. Oder vielleicht nur etwas weniger wie ich selbst«, räumte Savannah ein.
    Sie sah so

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