Verliebt verlobt verhaftet - Roman
sie auf sich zu ziehen. Savannah spürte die kühle Luft an ihrem nackten Hinterteil, als das T-Shirt nach oben rutschte.
Mit einem spitzen Schrei sprang sie aus dem Bett, um sich zu verstecken, als jemand an Mikes Zimmertür hämmerte.
»Mike, bist du zu Hause?«, hörte sie die gedämpfte Stimme einer Frau durch die dünne Metalltür.
»Eine Sekunde, Mom«, rief Mike, setzte sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Gähnend kratzte er sich die Brust, dann stand er auf und griff nach seiner Jeans, die er über einen Stuhl geworfen hatte.
Savannah musste sich zwingen, den Blick von seinem herrlichen nackten Körper zu lösen.
Unwillig schüttelte sie den Kopf. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, über Mike und seine Nacktheit nachzudenken.
Sie musste … Was? Sie waren doch keine unartigen Teenager, die sich vor ihren Eltern verstecken mussten. Trotzdem war sie nicht gerade versessen darauf, mit nichts als dem zerknautschten T-Shirt ihres Sohnes und einem zufriedenen Lächeln im Gesicht Mikes Mutter unter die Augen zu treten. Während Mike also zur Tür ging, flitzte Savannah ins Badezimmer und schloss sich ein.
Die Wände waren so dünn, dass sie nicht einmal das Ohr an die Tür halten musste, um zu hören, was gesprochen wurde.
»Was ist los?«, hörte sie Mike seine Mutter fragen.
»Savannah ist keine Kriminelle«, erwiderte Lillian, die klang, als würde sie am liebsten ein Freudentänzchen aufführen.
Savannah runzelte die Stirn. Sie hatte völlig vergessen, dass Lillian über ihre vermeintlich dunkle Vergangenheit Bescheid wusste.
»Ich weiß«, gab Mike zurück. »Aber bevor du die Absicht hast, mich mit ihr zusammenzuspannen, gibt es da etwas, das du wissen solltest …«
Savannah riss die Augen auf. O Gott. Was würde er seiner Mutter erzählen? Dass er bereits eine Freundin hatte? Oder, schlimmer noch, heimlich mit einer Frau verheiratet war, von der seine Mutter nichts wusste? Diese Ratte! Mistkerl! Elender Dreckskerl!
Sie riss die Tür auf und hörte Lillian bei ihrem Anblick überrascht nach Luft schnappen. »Ich bin schwul«, stieß Mike in diesem Augenblick hervor.
Savannah erstarrte mitten in der Bewegung. Sie schloss die Augen. Schüttelte den Kopf. Und fing an zu lachen. Wenn es etwas gab, was sie nach den letzten Stunden sicher wusste,
dann war es die Tatsache, dass Mike auf Frauen stand. Und zwar sehr.
Er wollte mit dieser Bemerkung seiner Mutter nur einen Streich spielen, und nach ihrem Gesichtsausdruck zu schlie ßen, wusste Lillian genau, dass sie aufgeflogen war.
Lillian räusperte sich und starrte auf einen Punkt hinter Mikes linkem Ohr. »Ich entschuldige mich für das kleine Missverständnis«, sagte sie.
»Missverständnis, alles klar«, murmelte Mike, trat neben Savannah, legte den Arm um sie und drückte sie an sich. »Und ich bin auch nicht schwul.«
»Nicht dass daran etwas Schlimmes wäre«, warf Savannah eilig ein, für den Fall, das Lillian sie für eine Schwulenhasserin hielt.
Lillian räusperte sich erneut, während sich ihre Wangen angesichts des unübersehbaren Beweises dafür, dass ihr Sohn Frauen bevorzugte, tiefrosa färbten. »Natürlich nicht«, meinte sie. »Schön, Sie wiederzusehen, Savannah.«
»Woher weißt du übrigens, dass sie keine Gaunerin ist?«, wollte Mike wissen.
Lillian schlug sich mit der Hand auf die Stirn. »Du meine Güte, das habe ich ja ganz vergessen. Savannah, Ihre Mom und Ihre älteste Schwester sind hier. Die beiden haben mir die ganze Geschichte von Ihrer gestohlenen Identität und der Verhaftung vor dem Traualtar und alles andere erzählt.«
»Vor dem Traualtar?«, hakte Mike ein und hob die Brauen.
»Das ist auch eine lange Geschichte«, erklärte Savannah. »Die Kurzversion ist die, dass ich vor dem Altar festgenommen wurde und mein Verlobter es nicht für nötig befand, einen neuen Termin festzulegen. Es hat sich herausgestellt, dass er uns einen großen Gefallen damit getan hat. Ich kann
mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen, mit ihm verheiratet zu sein.«
»Ich bin froh, dass du es nicht bist«, warf Mike ein und drückte sie noch fester an sich.
Savannah lächelte zu ihm empor. Ich könnte mich auf der Stelle in dich verlieben , dachte sie.
In diesem Moment hörte sie ein Rumoren von nebenan, was sie daran erinnerte, dass sie nicht allein waren. »Könnten Sie bitte meiner Familie sagen, dass ich gleich bei ihnen bin?«, bat sie Lillian, die nickte und verschwand.
Savannah pflückte ihre
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