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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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dann so hohe Steuerschulden haben?«
    Stirnrunzelnd sah Savannah auf das Steuerformular, das vor ihr auf dem Tisch lag. In der Zeile »Löhne, Gehälter und Trinkgelder« hatte Mary Coltrane null Dollar eingetragen.
    »Aus der Steuerabrechnung, die ich hier vorliegen habe, geht hervor, dass Sie letztes Jahr überhaupt kein Einkommen hatten.«
    »Wieso haben Sie meine Steuerabrechnung?«, wollte Jane wissen. »Haben Sie die vom IRS bekommen? Das dürfen sie doch gar nicht. Nicht ohne meine Zustimmung.«
    »Wie meinen Sie das? Wir sind verpflichtet, eine Kopie aller Steuerrückzahlungsformulare aufzubewahren, die wir ausgestellt haben.«
    »Aber Sie haben letztes Jahr meine Steuererklärung nicht gemacht. Meine Mama dachte immer, sie bekommt mehr Geld zurück, wenn sie die Erklärung von einer Steuerkanzlei machen lässt, aber als sie tot war, habe ich mich entschlossen, es selbst zu machen. Und ich dachte, ich hätte meine Sache gut gemacht, bis mir im Januar diese Vorladung zur Anhörung ins Haus geflattert ist.«
    Savannah rieb sich die Stirn und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf das Einkommenssteuerformular vor ihr. »Aber ich sage Ihnen doch, ich habe hier einen Antrag auf Rückzahlung mit Ihrer Sozialversicherungsnummer darauf. Es sind Zinseinnahmen in Höhe von zwanzigtausend Dollar verzeichnet, aber keine Löhne, Gehälter oder Trinkgelder. Bei Ihren Standardabzügen wären Sie in die niedrigste Steuerklasse gefallen. Aber wenn Sie natürlich weitere fünfundzwanzigtausend
Dollar Einkommen haben, würde sich Ihre Steuerlast proportional erhöhen. Und genau das muss das Problem gewesen sein - Sie können nicht eine Erklärung für Ihre Investitionseinkünfte und eine zweite für Ihr Einkommen abgeben, sondern Ihr Gesamteinkommen muss ermittelt werden«, erklärte Savannah geduldig.
    »Investitionseinkünfte? Was für Investitionen? Das Einzige, was ich besitze, ist das Haus meiner Mutter, das ich verlieren werde, wenn ich die dreitausendfünfhundert Dollar für die Grundsteuer nicht aufbringe, die ich noch bezahlen muss. Ich ertrinke in all diesen Steuern. Wo ich gehe und stehe, muss ich Steuern bezahlen. Mehrwertsteuer, Grundsteuer, Einkommensteuer, Steuern dafür, dass ich an der Ampel links abbiege. Das muss aufhören. Ich schaffe das einfach nicht mehr.« Die Frau am anderen Ende der Leitung begann zu schluchzen.
    »Okay, Jane«, sagte Savannah sanft, »ich werde Ihnen helfen, das Ganze aufzuklären. Ich weiß, dass Ihnen die Lage im Moment hoffnungslos vorkommt, aber das ist sie nicht. Wir gehen der Sache auf den Grund.« Sie blätterte durch die Akte, um zu sehen, ob sie eine Kopie des Formulars der Bank fand, von der die Zinsübersicht stammte.
    Ah, da war es ja. Sie verglich die Sozialversicherungsnummer auf der Zinsübersicht mit der auf der Einkommenssteuererklärung, um sicherzugehen, dass sie übereinstimmten. Sie taten es, trotzdem ergab das Ganze keinen Sinn. Um eine solche Zinssumme einzunehmen, hätte Jane ein Anlagevermögen von fast einer halben Million Dollar besitzen müssen. Und wäre das der Fall, würde sie wohl kaum wegen einer Grundsteuerlast von dreitausendfünfhundert Dollar in Tränen ausbrechen.

    »Und Sie sind ganz sicher, dass Sie nichts von einem Konto bei der First Bank of Naples wissen? Vielleicht hat Ihre Mutter vor ihrem Tod ja ein Konto auf Ihren Namen eröffnet.«
    »Das könnte durchaus sein«, schniefte Jane. »Sie hat Tag für Tag als Putzfrau geschuftet, seit ich klein war. Aber wir waren trotzdem immer knapp bei Kasse. Manchmal musste sie sich sogar das Geld von mir leihen, das ich beim Babysitten verdient habe, um die Rechnungen zu bezahlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie etwas auf die Seite legen konnte.«
    »Außerdem fällt es mir schwer zu glauben, dass Sie Ihnen nichts davon erzählt hätte. Auf diesem Konto müssten mindestens vierhunderttausend Dollar sein«, räumte Savannah ein und fuhr erschrocken zusammen, als ein lautes Klappern durch die Leitung drang, ehe Jane wieder am Apparat war.
    »Vierhunderttausend Dollar?«, wiederholte Jane.
    »Na ja, das ist nur eine Schätzung. Auf der Zinsauflistung ist nur die Höhe der Zinsen aufgeführt, aber nicht der Kontobetrag.«
    »Vierhunderttausend Dollar«, sagte Jane noch einmal wie in Trance.
    Savannah war sich ziemlich sicher, dass sie keine weiteren Informationen mehr aus Jane herausbekam, also nahm sie den Gesprächsfaden wieder auf. »Okay, wir müssen Folgendes tun. Als Erstes treffen wir uns

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