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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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unter dem Namen Jane Smith, wohnhaft 716 Sandpiper Lane existierte - einer Jane Smith mit einer völlig anderen Sozialversicherungsnummer als die der Mandantin, die gestern im Büro gewesen war.
    Hmm. Seltsam.
    Savannah notierte die Sozialversicherungsnummer von Jane eins und ging zurück zum Aktenschrank, um nachzusehen, ob Refund City auch die Einkommensteuererklärung dieser anderen Frau gemacht hatte. Für das Vorjahr existierte keine Akte, wohl aber die Erklärungen der vergangenen sieben Jahre unter Jane zwei, die rund zwanzig Jahre älter als Jane eins zu sein schien.
    Vielleicht war die ältere Jane ja die Mutter ihrer Mandantin, mutmaßte Savannah, legte die Akten wieder in den Schrank und verschloss ihn, behielt jedoch den Haftzettel mit der Sozialversicherungsnummer von Jane zwei. Nachdem sie die Nummern der jüngeren Jane wieder und wieder überprüft hatte, fühlte sie sich bereit, ihre Kundin anzurufen. Sie verspürte ein leises Unbehagen, als ihr auffiel, dass Mary Coltrane
die Erklärung gemacht hatte, doch da die Berechnung korrekt war, schob sie ihre Bedenken beiseite.
    Sie wählte die Nummer, die Jane Smith ihr am Freitag gegeben hatte, und trommelte mit ihrem Radiergummi ihres Drehbleistifts auf die Tischplatte, während es läutete. Einmal, zweimal, dreimal.
    Schließlich meldete sich eine gehetzte Frau, deren Stimme gedämpft klang, als hätte sie den Hörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt.
    »Hallo«, sagte Savannah, »kann ich bitte Jane Smith sprechen?«
    »Am Apparat«, sagte die Frau.
    Savannah sah auf die aufgeschlagene Akte vor ihr und fuhr fort, um sicherzugehen, dass sie die richtige Jane am Apparat hatte: »Hier ist Savannah Taylor von Refund City. Ich versuche, die Frau zu erreichen, die gestern bei uns im Büro war, aber mir ist gerade aufgefallen, dass zwei Jane Smiths unter dieser Adresse aufgeführt sind. Sind die letzten vier Ziffern Ihrer Sozialversicherungsnummer 3131?«
    »Ja«, antwortete die Frau. »Die andere Jane Smith war meine Mutter, die vor zwei Jahren gestorben ist.«
    »Das tut mir leid«, sagte Savannah.
    »Danke. Es war … eine sehr schwere Zeit«, räumte die jüngere Jane ein.
    Savannah räusperte sich. Sie fand es schrecklich, so abrupt das Thema wechseln zu müssen, doch da sie keine Ahnung hatte, was sie sagen könnte, um den Schmerz der Frau zu lindern, beschloss sie, lieber gleich zum Grund ihres Anrufs zu kommen. »Wie ich sehe, waren Sie gestern bei uns im Büro, weil Sie eine Steuerrückzahlung für das letzte Jahr erwartet haben, aber offenbar gab es irgendein Problem mit dem IRS.«
    »Ja. Ich …« Savannah hörte, wie Jane einen Stuhl über den Fliesenboden zog und sich mit einem Seufzer darauffallen ließ. »Ich hatte befürchtet, dass Sie mit dem System des IRS vernetzt sind, aber ich musste es einfach versuchen. Ich brauche das Geld wirklich. Die Steuern auf Mamas Haus stehen an, und ich kriege kaum genug zusammen, um Lebensmittel für meine Schwester und ihre Familie zu kaufen. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.«
    Ms. Smith war nicht Savannahs erste Mandantin, die in ernsten finanziellen Schwierigkeiten steckte. In Wahrheit kam so etwas sehr oft vor. Die Leute gerieten mit ihren Zahlungen in Rückstand und veranlassten eine Senkung ihrer Steuerlast, in der Hoffnung, ihre Situation hätte sich entspannt, wenn die nächste Steuerabrechnung kam, und wussten nicht, was sie tun sollten, wenn es nicht so war. Savannahs Strategie war stets gewesen, die Lage möglichst sachlich anzugehen und sich auf die reinen Zahlen zu konzentrieren. Auf diese Weise half sie ihren Kunden am besten - indem sie ihnen keine Gelegenheit gab, in ihrem Unglück zu versinken, sondern ihnen konkrete Vorschläge unterbreitete und einen Ausweg aus ihrer Misere aufzeigte.
    »Wie ich sehe, bekommen Sie die Rückzahlung nicht, weil Sie bei einer Anhörung in der IRS-Zweigstelle in Miami nicht erschienen sind. Gab es einen bestimmten Grund, weshalb Sie nicht noch einmal angerufen und einen neuen Termin vereinbart haben?«
    Wieder hörte Savannah Jane seufzen. »Sie haben zu mir gesagt, ich müsste zweitausend Dollar nachzahlen. Aus der vorläufigen Berechnung sei hervorgegangen, dass ich eine höhere Vorauszahlung hätte leisten müssen. Schätzungsweise … habe ich einfach Angst bekommen. Ich kann dem IRS
nicht noch zweitausend Dollar schulden. Ich verdiene doch nicht mal fünfundzwanzigtausend Dollar im Jahr, und das auch nur, weil ich zwei Jobs habe. Wie kann ich

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