Verliebt verlobt verhaftet - Roman
ausgesucht«, protestierte Savannah, schob ihren Stuhl geräuschvoll zurück und pflückte die Übeltäter von der Torte ihrer Nichte.
»Du hättest nachsehen müssen«, schimpfte Miranda und strich noch immer über den Rücken ihrer Tochter.
In diesem Moment wurde Savannah endgültig klar, dass sie nicht so weiterleben konnte. Sie liebte ihre Familie - wirklich -, aber sie machten es ihr unmöglich, ihr Leben zu ändern und die Frau zu werden, die sie sein wollte. Wenn sie hierblieb, würde sie immer genau das sein, was sie jetzt war: inkompetent, gehorsam … und allein.
Sie musste weg von hier. Sofort. Sonst wäre sie für immer in dieser Falle gefangen.
Und sie wusste auch genau, wohin sie gehen würde. Naples. Wo ihr Alter Ego tausende Dollar in ihrem Namen ausgegeben hatte. Agent Harrison hatte ihr erzählt, es sei nahezu ausgeschlossen, Vanna jemals vor Gericht zu bringen, selbst wenn es ihnen gelänge, sie zu schnappen. Viel wahrscheinlicher war es, dass sie nie auf etwas stoßen würden, das diese Frau mit dem Verbrechen in Verbindung brachte.
Außerdem verfügte das FBI seit dem 11. September nicht mehr über die Anzahl an Mitarbeitern, die sich um all jene Straftäter kümmerten, die nicht als Gewaltverbrecher galten. Aber Savannah hatte kein Interesse daran, Vanna vor Gericht zu zerren, sondern wollte nur diese Frau kennen lernen, die ihre Identität angenommen und so viel mehr daraus gemacht hatte, als es Savannah je vermocht hatte.
Sie blies die noch immer brennenden Kerzen aus und fragte sich, wie viele Menschen wohl ihr Leben als unmittelbare Reaktion auf ein Familienessen verändert hatten.
In dieser Sekunde stieß sie einen spitzen Schrei aus, als sie feststellte, dass sich die Kerzen erneut entzündet und ihre Pompons in Brand gesteckt hatten. Nein, sie würde diesen Vorfall nicht als Zeichen deuten, dass ihre Träume von einem neuen Leben dabei waren, in Rauch aufzugehen.
Home sweet Home
Wer behauptet, Ihr Wohnort sagt nichts über Ihre Persönlichkeit aus? Wir nicht. Wir glauben, dass Ihre Adresse - nicht Ihre Augen - der Spiegel Ihrer Seele ist. Also, was verrät Ihr Zuhause über Sie? Dieser Test sagt es Ihnen.
Nehmen wir an, Sie könnten sich aussuchen, wo Sie wohnen möchten. Wofür würden Sie sich entscheiden?
a. Für das Haus, in dem Sie aufgewachsen sind, welches auch das Haus ist, in dem Ihre Mutter und Ihre Großmutter groß wurden.
b. Für ein Zelt in irgendeinem moskitoverseuchten Land, in das Sie gezogen sind, nachdem Sie Ihr Leben in die Dienste des Friedenscorps gestellt haben.
c. Für eine Eigentumswohnung am Strand von Fort Lauderdale mit einem Dutzend trendiger Bars und Restaurants im Erdgeschoss und massenhaft guten Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe.
Wir bedauern alle, die A gewählt haben - wissen Sie nicht, dass da draußen eine große, weite Welt darauf wartet, entdeckt zu werden?
All jenen, die sich für B entschieden haben, möchten wir ein Lob für Ihr altruistisches Naturell aussprechen.
Aber bitte, Sie können nicht immer von trockenen Keksen und Baumrinden leben! Eines Tages müssen Sie Ihrer Gemeinschaft den Rücken kehren und Ihren eigenen Platz im Leben finden.
Die C-Mädels verstehen, worum es uns geht. Das Leben ist dazu da, genossen zu werden! Also schnappen Sie sich ein Glas Chardonnay, Ihre neue Handtasche, und lassen Sie uns feiern!
Fünf
Zwei Wochen, zwei Tage und eine Stunde später hatte das Wort »heiß« eine völlig neue Bedeutung für Savannah gewonnen. Sie stand auf dem Parkplatz des Sand Dunes Hotel in Naples. Das Hotel, ein Stück vom touristischen Sunshine Parkway entfernt, besaß einen malerischen Namen, dem es bei genauerer Betrachtung jedoch nicht gerecht wurde. Sie stieg aus ihrem T-Bird und wischte sich den Schweiß von der Oberlippe. Wie um alles in der Welt konnten hier über sechsundzwanzig Grad herrschen, wo in Maple Rapids gerade einmal der Schnee zu schmelzen anfing?
Maple Rapids zu verlassen war einfacher gewesen als erwartet. Savannah hatte nichts mitnehmen wollen, das ihre Verwandlung in irgendeiner Weise beeinträchtigen könnte (wie ihre ausgeleierten, aber bequemen Michigan State -Sweatshirts oder ihre alten Möbel). Stattdessen hatte sie sich auf die Dinge beschränkt, die zu ihrem neuen Lebensstil passten. Deshalb hatte sie neben ihren »Die sieben sexiesten neuen Looks der Saison«-Klamotten nur das Allernotwendigste in den Kofferraum gepackt und alles andere zurückgelassen. Ihre möblierte
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