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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Klischee ist, aber um Ihre Familie steht es tatsächlich nicht zum Besten. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht wegzuziehen? Es heißt, in Sibirien soll es in dieser Jahreszeit sehr nett sein.
    An alle diejenigen, die C angekreuzt haben - glauben Sie, Ihre Eltern könnten sich eine Adoption vorstellen? Wir kennen da ein paar Mädels, die durchaus Interesse hätten, Ihre Schwestern zu sein.

    Vier
    Nach zwanzig Minuten im Kreise ihrer Familie ging Savannah auf, dass das Problem, ein neuer Mensch in einer Umgebung werden zu wollen, in der man sein ganzes Leben verbracht hat, darin besteht, dass die Menschen, in deren Gegenwart man erwachsen geworden ist, das alte Ich einfach nicht loslassen wollen.
    Sie stellte die Schachtel mit dem Geburtstagskuchen ihrer Nichte auf die Arbeitsplatte in der frisch renovierten Küche ihrer Eltern und tat so, als höre sie das Flüstern ihrer Mutter und Mirandas nicht, als sie das Kartoffelpüree und die Erbsen in Sahnesauce in Schlüsseln füllten. Einzelne Gesprächsfetzen - »nur eine Phase, die sie durchmacht«, »wie kann sie in diesem kurzen Rock nur sitzen« und »benimmt sich so seltsam, seit Todd weg ist« - wehten zu ihr herüber, als glaubten die beiden, sie unterhielten sich in einer fremden Sprache, die Savannah nicht verstand.
    Sie fragte sich, ob Vanna ebenfalls eine Familie hatte. Wahrscheinlich nicht, da Savannah keine Psychiaterrechnungen bei den Kreditkartenunterlagen aufgefallen waren, die Agent Harrison ihr gegeben hatte.
    Dieses Miststück konnte sich glücklich schätzen.
    Seufzend zupfte Savannah ihr Cape zurecht, das laut Stylish »ein absolutes Must in dieser Saison« war, und half, die Schüsseln aus der Küche ins Esszimmer zu tragen, wo sich
die restliche Familie versammelt hatte. Die Bänder des Capes waren eine Spur zu lang, so dass sie die Schleife etwas weiter ziehen musste, damit die Pompons nicht in die Bratensauce hingen.
    Sie sollte sich nicht so ärgern, immerhin war ihrer Familie ihr neuer Look aufgefallen.
    Savannah setzte sich auf ihren gewohnten Platz auf der linken Seite des Tisches, während Mom und Miranda die letzten Sachen aus der Küche hereinbrachten.
    »Bist du sicher, dass dir nicht kalt ist?«, erkundigte sich ihre Mutter bestimmt zum hundertsten Mal mit einem viel sagenden Blick auf Savannahs Rock. Im Stehen reichte er züchtig bis zur Mitte ihrer Oberschenkel, doch sobald sie sich setzte, rutschte er weiter hinauf, als sie vermutet hatte. Nur gut, dass die Strumpfhose ihre Beine warm hielt.
    »Es geht mir gut, Mom«, erwiderte sie.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille im Raum, und Savannah rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her, wohl wissend, was als Nächstes kommen würde.
    »Also hast du dir einen neuen Wagen gekauft«, bemerkte Miranda mit dieser aufgesetzt-unschuldigen Stimme, so dass Savannah am liebsten Erbsen nach ihr geschnippt hätte.
    »Ja, ja, das habe ich«, erwiderte sie.
    »Du hättest Dad mitnehmen sollen«, warf ihre Mutter ein und reichte die Schüssel mit dem Kartoffelpüree herum.
    Savannah warf ihrem Vater einen Blick zu, der die Perlzwiebeln auf seiner Gabel zu zählen schien. Miranda schnitt das Roastbeef ihrer Tochter Amanda in kleine Stücke, während ihr Mann Alex den Hals reckte, um einen Blick auf das Spiel der Pistons gegen die Lakers zu erhaschen, das hinter Mirandas Kopf im Fernsehen lief. Belinda hatte sich vor ein
paar Minuten entschuldigt, als ihr Mobiltelefon geläutet hatte. Allmählich beneidete Savannah ihre Schwester um deren stets funktionierendes Fluchtmittel.
    Sie schob sich einen großen Bissen Püree mit Soße in den Mund, weil sie wusste, wie sehr sie ihre Mutter damit ärgern konnte, und erwiderte mit vollem Mund: »Ich kann mir auch allein einen Wagen kaufen.«
    Ihre Mutter runzelte die Stirn, gab aber keinen Kommentar zu den Tischmanieren ihrer Tochter ab. »Du hast deinem Vater und mir gar nicht erzählt, dass du vorhast, dir einen neuen zuzulegen.«
    »Und hast du auch an die Unterhaltskosten und den Benzinverbrauch gedacht, als du den Preis mit dem für einen neueren Wagen verglichen hast? Ich meine, allein die Werkstattkosten für dieses Ding da draußen werden deine Ersparnisse auffressen«, fügte Miranda hinzu und sah von dem Teller mit den säuberlich geschnittenen Fleischbissen auf.
    Savannah schluckte und wischte sich den Mund mit ihrer Papierserviette ab. »Welche Ersparnisse?«, fragte sie und nahm sich ein selbstgebackenes Hefebrötchen. »Ich habe den

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