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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Gesellschaft lebten; Gegenden mit hässlichen, niedrigen Häusern, die seit Jahren keinen Pinsel mehr gesehen hatten und in denen selbst das dürrste Gestrüpp noch ums Überleben kämpfte. Aber hier, auf dem Sunshine Parkway, schien über allem und jedem eine Art goldener Schimmer zu liegen. Hier sahen Eltern nachsichtig zu, wie ihre Kinder in einem Brunnen vor einem Coffeeshop (wo man schlappe vier Dollar für einen Becher Caffè Latte hinlegte) planschten, während ihre Hunde träge unter dem Stuhl lagen und schliefen. Schlanke Frauen mit weizenblondem Haar betraten und verließen Boutiquen mit Einkaufstüten mit Tragegriffen aus geflochtenen Schnüren an den Handgelenken.
    Hier war es nicht wie in Key West oder in South Beach mit ihrer anstrengenden »Nachts feiern, tagsüber schlafen«-Atmosphäre. Nein, Naples stand für teure Abendessen bei Kerzenschein, Balkone mit Blick über den Golf von Mexiko und in edles Seidenpapier verpackte Souvenirs statt der sonst üblichen Seestern-Aschenbecher und Bigshirts mit Tanga-Bikini-Aufdruck.
    Es fühlt sich an, als wäre ich zu Hause angekommen , dachte Savannah, während sie im Wagen saß und all die Eindrücke in sich aufsog.
    Doch in der nächsten Sekunde ging ihr auf, dass ihr Wagen wortwörtlich zu ihrem Zuhause werden würde, wenn sie nicht ausstieg und ihren Zimmerschlüssel bei Lillian abholte. Sie wartete die nächste Lücke im Verkehrsstrom ab, stieg aus dem Wagen, nahm ihre Handtasche vom Boden hinter dem Fahrersitz und ging auf das zweistöckige Gebäude zu.
    Als sie die Tür zu Büro A öffnete, fragte sie sich, was »Verlobung
und Mehr« wohl sein mochte. Eine Partnervermittlung? Die über der Tür befestigten Glöckchen gaben ein fröhliches Läuten von sich, als Savannah eintrat und sich umsah. Das Büro war eher schlicht, mit einer Art Wartebereich auf der einen Seite und einem Korridor, der zu einzelnen Büros führte, von denen eines einen Durchbruch besaß, was einen Blick auf den Wartebereich gestattete.
    Eine hübsche, gepflegte Frau mit dunklem, gelocktem Haar lächelte Savannah durch den Durchbruch hindurch zu.
    »Hallo. Sie müssen Savannah sein. Lillian erwartet Sie schon«, sagte sie und bedeutete Savannah, den Gang entlangzugehen.
    »Danke«, sagte Savannah, die sich in ihrem zu kurzen Rock und mit ihren zu bleichen Beinen mit einem Mal gehemmt fühlte. Sie versuchte, den Stoff ein Stück nach unten zu ziehen, doch er gab keinen Millimeter nach, also beschloss sie zu versuchen, in Vannas Haut zu schlüpfen, die sich bestimmt nie unpassend gekleidet fühlte.
    Sie klopfte leicht an die Tür des ersten Büros und streckte vorsichtig den Kopf hinein, als sie hineingebeten wurde.
    »Hi. Ich bin Savannah«, sagte sie zu der Frau hinter dem großen Kirschholzschreibtisch.
    Die Frau lächelte und stand auf, mit dem Ergebnis, dass Savannah sich wie eine Riesin vorkam. Nicht dass sie überdurchschnittlich groß wäre, aber Lillian brachte es höchstens auf einen Meter zweiundfünfzig, selbst in ihren Sandalen mit den fünf Zentimeter hohen Absätzen. Sie trug eine korallenfarbene Seidenhose, dazu eine bunt gemusterte Bluse und dazu passende Ohrringe, eine Halskette und ein Armband aus Gold und Korallen.
    Savannah trat ein und verbarg die Hände auf dem Rücken.
In puncto Schmuck hatte sie nicht besonders viel zu bieten. Sich selbst etwas zu kaufen, war ihr stets ein wenig unpassend vorgekommen, und Todd war nicht der Typ Mann, der seine Partnerin mit derartigen Geschenken verwöhnte. Aber sobald sie sich in ihr neues Leben eingefunden hatte, würde sie losziehen und sich wenigstens ein hübsches Armband oder ein Paar Ohrringe gönnen, die nicht nach sechs Monaten angelaufen wären, schwor sie sich.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich bin Lillian«, sagte die Frau freundlich und kam um ihren Schreibtisch herum.
    Aus irgendeinem Grund hatte Savannah das Gefühl, eingehend gemustert zu werden, und versuchte, sich nicht unter dem Blick zu winden.
    »So, Sie sind also Steuerberaterin«, erklärte Lillian und lud Savannah ein, sich auf einen der mit rotem Stoff bezogenen Stühle vor ihrem Schreibtisch zu setzen. Savannah nahm Platz und stellte überrascht fest, dass Lillian sich neben sie setzte, statt zu ihrem Stuhl hinter dem Schreibtisch zurückzukehren.
    Savannah schlug die Beine übereinander, besann sich aber augenblicklich eines Besseren, aus Angst, ihre neue Vermieterin zu schockieren. »Äh, nein. Ich meine, das war ich, aber ich habe vor, mir

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