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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Spezialpreises für langfristige Aufenthalte. Nachdem sie so viele Jahre in ihrem Apartment gelebt hatte, fand sie es lustig, dass ein Monat für die Begriffe der Hotelangestellten als langfristig galt.
    Sie strich ihren Rock über den Knien glatt, trat auf den Bürgersteig, streckte die Hand nach dem Türknauf aus und zerrte daran, doch es rührte sich nichts. Sie legte die Hände um die Augen und drückte ihre Nase gegen die Fensterscheibe, aber es war niemand zu sehen. Als sie einen Schritt zurücktrat, fiel ihr Blick auf ein Schild an der Tür.
    »Bin ab zwanzig Uhr wieder hier. In Notfällen wenden Sie sich bitte unter 555-3777 an Lilian.« Hmm. Auf dem Bürgersteig zu stehen und vor sich hin zu schmoren, galt wahrscheinlich nicht als Notfall, andererseits war es erst kurz nach zwei Uhr nachmittags und sie würde ganz bestimmt nicht sechs Stunden herumsitzen und warten, bis Lillian zurückkam, um ihr den Zimmerschlüssel zu geben, also zog sie ihr Mobiltelefon heraus und wählte die Nummer.
    »Verlobung und Mehr«, sagte eine knappe Frauenstimme nach dem zweiten Läuten.

    »Hallo, kann ich bitte Lillian sprechen?«
    »Natürlich. Kann ich ihr sagen, wer am Apparat ist?«
    »Savannah Taylor. Ich habe eine Reservierung im Sand Dunes Motel, aber es ist niemand hier, und an der Tür hängt ein Schild mit dieser Nummer.«
    »Oh. Sekunde. Ich stelle Sie zu Lillian durch«, sagte die Frau.
    Savannah ging zum Wagen zurück und klemmte das Telefon zwischen Schulter und Ohr, während sie die schwere Wagentür öffnete. Sie brauchte eine Klimaanlage, und zwar schnell. Selbst an den Zehen schien sie zu schwitzen.
    »Savannah? Hier ist Lillian Bryson. Wir haben gestern Abend telefoniert. Tut mir leid, dass ich nicht im Hotel sein konnte, um Sie zu begrüßen, aber ich habe einen ziemlich vollen Terminkalender und war mir nicht sicher, wann Sie kommen. Könnten Sie zu mir ins Büro kommen und den Schlüssel abholen? Ich habe den ganzen Papierkram hier und alles vorbereitet. Es ist gleich um die Ecke vom Motel - 100 Sunshine Parkway. Büro A.«
    Savannah blinzelte, als die Informationen wie eine Maschinengewehrsalve auf sie einprasselten. »Äh, klar. Ich bin sofort da.«
    »Prima. Ich habe in zehn Minuten einen Termin, aber so bleibt uns wenigstens ein Augenblick zum Plaudern«, sagte Lillian.
    »Okay«, sagte Savannah, beendete das Gespräch und fuhr vorsichtig rückwärts aus dem Parkplatz. Erst als sie das erste Mal einen etwas knapper bemessenen Parkplatz angesteuert und festgestellt hatte, dass sie die Tür gerade einmal zehn Zentimeter weit öffnen konnte, war ihr aufgegangen, wie viel breiter der Thunderbird war - ein Spalt, durch den sie sich
hätte zwängen können, hätte sie nicht sieben, acht Kilo seit dem Collegeabschluss zugenommen. Aber leider hatten ein oder zwei Schokoriegel zu viel den Weg von ihrem Mund zu den Hüften gefunden, so dass ihr nichts anderes übrig geblieben war, als den Wagen zurückzusetzen und im hinteren Teil des Supermarktparkplatzes abzustellen, wohin die Familienkutschen und sonstigen Kleintransporter verbannt wurden.
    Die Logik, weshalb die Parkplätze immer schmaler wurden, während die Autos immer breiter zu werden schienen, wollte ihr nicht einleuchten. Außerdem fragte sie sich, wann dieser Trend zu Fahrzeugen enormen Ausmaßes endlich aufhören würde. Peggys Jeep war bestimmt so groß wie das Zimmer, das sie sich auf der Michigan State geteilt hatten. Wann immer Savannah sich in den Wagen ihrer Freundin schwang, fühlte es sich an, als wären sie auf dem Weg zur Invasion Kanadas.
    Der T-Bird mochte schwer und träge sein, aber wenigstens vermittelte er einem nicht dieses paramilitärische Grundgefühl.
    Savannah glitt den Sunshine Parkway entlang und hielt nach einem Parkplatz Ausschau, in den sie vorwärts hineinfahren konnte. Sie hatte kein allzu großes Vertrauen in ihre Künste, rückwärts einzuparken, und war nicht versessen darauf, vor einer Gruppe kichernder Touristen beim verzweifelten Versuch, sich in eine zu kleine Lücke zu zwängen, hin und her zu manövrieren. Aber das Glück war auf ihrer Seite, denn gerade als sie das leuchtend gelbe Gebäude mit der Hausnummer 100 entdeckte, setzte ein grauer Porsche am Ende der Straße zurück, so dass Savannah ihren Wagen mühelos auf den Parkplatz lenken konnte.
    Sie blieb einen Moment lang im Schatten einer Eiche stehen
und sah sich um. Auch in Naples gab es gewiss triste Stadtteile, in denen Menschen am Rande der

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