Verliebt verlobt verhaftet - Roman
ein neues Leben in Naples aufzubauen.«
»Welche Art Job suchen Sie denn? Ich kenne einige Leute in der Stadt, und Ihr Boss in Michigan war voll des Lobes über Sie.«
»Sie haben meinen Boss angerufen?«, fragte Savannah und runzelte die Stirn.
»Sie haben seinen Namen als Referenz angegeben«, erinnerte Lillian sie.
Ach ja. Das hatte sie völlig vergessen. »Ich bin nicht sicher,
wonach ich genau suche. Aber ich wollte mir heute Nachmittag ein paar Stellenangebote ansehen. Vielleicht ist ja etwas Interessantes dabei. Ich habe jahrelang als Steuerberaterin gearbeitet und dachte, es wäre vielleicht schön, mal etwas Neues auszuprobieren«, erklärte Savannah, obwohl Lillian nicht danach gefragt hatte.
»Sagen Sie es mir, wenn Sie Hilfe brauchen. Obwohl das bei der überschwänglichen Empfehlung Ihres Bosses bestimmt nicht nötig sein wird.« Sie lachte und tätschelte Savannahs Arm, als wären sie seit Jahren dicke Freundinnen.
Savannah konnte sich nicht erinnern, jemals einem so warmherzigen Menschen begegnet zu sein. »Was ist denn Verlobung & Mehr?«, erkundigte sie sich. »Eine Partnervermittlung?«
Lillians braune Augen funkelten, als sie erneut in Gelächter ausbrach und sich zu Savannah beugte, als wolle sie ihr ein Geheimnis anvertrauen. »Gütiger Himmel, nein. Meine Jungs werden Ihnen bestätigen, dass meine Kuppelversuche grundsätzlich in einer absoluten Katastrophe geendet haben. Das letzte Mädchen, das ich auf meinen Ältesten, Sam, angesetzt habe, hat sich am Ende als Transvestit entpuppt. Ich hatte ja keine Ahnung. Ich meine, sie … äh, er hatte eine erstklassige Figur. Ich habe ihn bei Valeen’s, einem Schuhgeschäft, kennen gelernt, als er ein wunderschönes Paar Silbersandaletten anprobiert hat.« Lillian schüttelte bedauernd den Kopf, als wollte sie sagen Was für eine Verschwendung . »Zu schade, dass er keine Frau war. Ehrlich. Er wäre perfekt für Sam gewesen.«
Savannah kicherte, während Lillian die Augen verdrehte und fortfuhr.
»Und von dem armen Mike will ich lieber gar nicht erst anfangen.
Ich muss zugegeben, ich habe keine Ahnung, welche Art Partnerin er überhaupt sucht. Er bringt immer die etwas stillen, starken Typen mit nach Hause, aber ich glaube, er braucht jemanden, der etwas abenteuerlustiger und weniger pragmatisch ist als er. Er hat mich angefleht, meine Kuppelversuche zu unterlassen, also musste ich den Rückzug antreten. Was soll eine Mutter denn tun? Ich will doch nur, dass meine Jungs glücklich sind.«
Savannah lächelte und zuckte die Achseln. Nach Lillians Beschreibung nahm sie an, dass dieser Mike schwul war - daher auch seine Vorliebe für die »stillen, starken Typen« -, und sie war versucht, ihr vorzuschlagen, Mike doch diesem Transvestiten vorzustellen, den sie eigentlich ihrem Sohn Sam zugedacht hatte. Doch dann wurde ihr bewusst, dass sie sich damit vielleicht etwas zu sehr in die Privatangelegenheiten der Brysons mischen würde. Und sie hatte immer noch keine Ahnung, welche Art Geschäft Lillian hier betrieb.
»Aber was tun Sie dann, wenn Sie keine Verabredungen vermitteln?«, hakte sie nach.
»Wir helfen Menschen beim Heiraten«, antwortete Lillian.
»Also sind Sie Hochzeitsplanerin?«
»Nein. Wir helfen Menschen, die gern heiraten wollen - unabhängig davon, ob sie in einer Beziehung leben oder nicht. Wir analysieren ihr Verhalten, um herauszufinden, was sie tun muss, um einen Mann dazu zu bringen, sich binden zu wollen. Ich sage bewusst ›sie‹, weil die Mehrzahl unserer Mandanten Frauen sind. Aber ab und zu kümmern wir uns auch um Männer.«
»Das verstehe ich nicht«, meinte Savannah.
»Okay, sagen wir, Sie sind seit ein paar Jahren mit einem Mann zusammen, und er macht einfach keine Anstalten, die
entscheidende Frage zu stellen. Dafür muss es einen Grund geben. Manchmal steht er nicht hundertprozentig auf Sie und wird nie der Richtige sein. In diesem Fall helfen wir den Frauen, die Beziehung zu beenden und jemand anderen zu finden, der sie genug liebt, um sie heiraten zu wollen. Manchmal finden wir heraus, dass die Frau es ihrem Partner zu einfach macht. Sie erlaubt ihm, sie auszunutzen, und er wird die entscheidende Frage nie stellen, weil er sie nicht länger als Herausforderung betrachtet. Es fehlt ihm der Anreiz für den nächsten Schritt, weil sie ihm bereits klargemacht hat, dass sie bereit ist, an seiner Seite zu bleiben, ob mit oder ohne Ehering. Und genau da kommen wir ins Spiel«, endete Lillian mit einem viel sagenden
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