Verliebt verlobt verhaftet - Roman
über die Schulter. (Savannah wusste den Preis, weil sie dieselbe Tasche am Abend vorher auf der »Zu teuer? Probieren Sie’s mal hiermit«-Seite in der Glamour gesehen hatte.)
Byrony sah Savannah zum ersten Mal an und lächelte bezaubernd. »Die hier würde Carmina lieben «, erklärte sie und deutete auf die glitzernde Metallic-Sandale, die sie die letzten vierzig Minuten missbraucht hatte.
»Oh, ja, die ist reizend«, bestätigte die Mutter abwesend und sah auf ihre Uhr, als wäre ihr gerade ein wichtiger Termin eingefallen.
»Welche Größe darf es denn sein?«, fragte Savannah, entschlossen,
sich nach all der Mühe das Geschäft keinesfalls entgehen zu lassen.
»Wir behalten sie im Hinterkopf. Und jetzt komm, Byrony, wir müssen los.«
Savannah biss die Zähne zusammen, als Byrony sie ansah und kokett blinzelte. »Ja, wir müssen los«, wiederholte sie im Singsang, streifte den Schuh ab und ließ ihn auf den Teppichboden fallen, wo er einige Sekunden lang schwankte, ehe er umkippte. Sie folgte ihrer Mutter zur Tür, wo sie stehen blieb und Savannah zuwinkte. »Bye-bye«, flötete sie, ehe sie verschwand und die Tür hinter sich zuzog.
Wie gut bewältigen Sie Konflikte?
Aus irgendeinem Grund ist Konflikt neuerdings ein Wort mit einem üblen Beiklang. Warum scheinen insbesondere Frauen Probleme damit zu haben, wenn andere gegenteilige Meinungen zu einem bestimmten Thema äußern? Dann ist eben jemand nicht Ihrer Meinung. Na und? Große Sache! Finden Sie anhand unseres Tests heraus, wie gut Sie Konflikte bewältigen.
Eine Kollegin, die über geringfügig mehr Erfahrung verfügt als Sie, scheint sich bei der Arbeit immer die Rosinen herauszupicken, so dass Sie das Nachsehen haben. Bei einem Meeting schlägt Ihr Boss ein Projekt vor, das wie geschaffen für Sie wäre, aber - wie üblich - hebt Ihre Kollegin als Erste die Hand. Was tun Sie?
a. Sie nehmen sich noch ein Muffin mit Himbeercremefüllung aus der Schachtel, die Sie vor dem Meeting für alle besorgt haben, und schieben es sich in den Mund, während Sie die ganze Zeit leise vor sich hin schäumen.
b. Sie stellen Ihrem Boss ein Ultimatum: Entweder Sie kriegen dieses Projekt, oder Sie kündigen.
c. Sie legen in aller Ruhe die Gründe dar, warum das Projekt in Ihren Händen besser aufgehoben ist. Wenn Ihr Boss es trotzdem Ihrer Kollegin zusagt, bieten Sie ihr an, ihr als Stellvertreterin zur Seite zu stehen. Alle schätzen Menschen, die im Team arbeiten können.
Wenn Sie A gewählt haben, werden Weight Watchers und Ihr Gastroenterologe noch viel Freude an Ihnen haben. Seien Sie nicht so ein Weichei, und treten Sie für Ihre Überzeugungen ein.
Sollten Sie sich für B entschieden haben - wie oft wollen Sie noch wutschnaubend Ihren Job hinschmeißen, bevor Sie endlich merken, dass die Rolle der verwöhnten Primadonna nur bei Schauspielerinnen oder Opernsängerinnen gut funktioniert?
Die C-Mädels werden es noch weit bringen. Sie sind klug, gelassen und vernünftig - was könnte sich ein Arbeitgeber noch wünschen?
Zwölf
Schäumend vor Wut starrte Savannah auf den Schuh am Boden. Dieses kleine verwöhnte Miststück. Behandelte sie wie eine Haushaltshilfe. Sie konnte sich nicht erinnern, überhaupt jemals so beleidigt worden zu sein. Wenn man als Steuerberater arbeitete, waren die Leute dankbar für die Hilfe, die man ihnen zukommen ließ. Okay, der eine oder andere mochte nicht damit einverstanden sein, wie viel er von seinem Einkommen an den Staat abtreten musste, aber bestimmt hatte sie noch nie ein Mandant mit so wenig Respekt behandelt.
»Und wie lief es?«, fragte Valeen und kam aus dem Lagerraum gefegt, als wäre sie lediglich einige Sekunden lang verschwunden gewesen.
Savannah holte tief Luft und wandte sich ihrer neuen Chefin zu. Sie verabscheute es, eine Niederlage einzugestehen, aber - wie sie immer gesagt hatte, wenn ein Mandant seinen Unmut über seine Steuerlast geäußert hatte - die Zahlen logen nicht. Bekümmert schüttelte sie den Kopf. »Ich habe nichts verkauft. Schätzungsweise hätte ich netter zu dem Mädchen sein müssen, aber sie war so arrogant.«
Zu ihrer Überraschung tätschelte Valeen ihr den Rücken und lachte. »Machen Sie sich keine Vorwürfe, sie waren nicht hier, um etwas zu kaufen.«
»Was meinen Sie damit?«, fragte Savannah und runzelte verwirrt die Stirn.
»Mrs. Goldman kauft nie etwas, wenn sie ihre Tochter hier abstellt. Das tut sie nur hin und wieder, wenn ihr Kindermädchen krank ist und sie
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