Verliebt verlobt verhaftet - Roman
überaus angemessen geformten Brüsten, ehe sie ihr wieder in die Augen sah. »Wieso denn das?«, fragte sie.
»Ich versuche, jemanden auf mich aufmerksam zu machen. Jemanden, in den ich schon lange verliebt bin«, räumte sie niedergeschlagen ein.
Savannah streckte die Hand aus und drückte den Arm des Mädchens. »Christina, du siehst absolut süß aus. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Schönheitsoperationen, wenn es Leuten zu einem besseren Selbstbewusstsein verhilft, aber du solltest dich nicht für jemand anderen ändern. Besonders nicht, wenn alles an dir völlig in Ordnung ist.«
»Na ja, zuerst wollte ich es mit etwas weniger Drastischem
versuchen. Ich hoffe, es funktioniert.« Christina zuckte die Achseln und wandte wieder unbehaglich den Blick ab, so dass Savannah fürchtete, sie könnte die Studentin mit ihrer oberlehrerhaften Oprah-Antwort vergrault haben.
Außerdem sagte das genau die Richtige. Schließlich hatte sie, von einer Schönheitsoperation einmal abgesehen, alles getan, um ihr Leben zu ändern … auch wenn sie all das nur tat, um sich selbst besser zu fühlen, und nicht, um jemand anderem zu gefallen.
»Sieh mal«, sagte sie und beugte sich auf dem Wannenrand vor, »ich verstehe wirklich gut, wie es ist, wenn man sich mehr Selbstbewusstsein wünscht. Sieh einfach zu, dass du dir sämtliche Konsequenzen gut überlegt hast, bevor du etwas tust, das sich nicht rückgängig machen lässt, okay?«
Christina lächelte schwach. »Klar«, sagte sie mit dieser typischen Stimme eines jungen Menschen, der einen Ratschlag von jemandem bekommen hat, der mehr als vier Jahre älter ist als er selbst, und diese Meinung nicht teilt, aber keinen Streit vom Zaun brechen will.
Savannah stieß einen Seufzer aus und runzelte die Stirn, als ihr ein Artikel über die Nachteile von Brustimplantaten bei jungen Frauen in der Glamour wieder einfiel. Auf sie mochte Christina nicht hören, aber vielleicht auf die Experten der Zeitschrift. Eilig stand sie auf und rollte ihre Hosenbeine herunter. »Sekunde, ich habe etwas für dich.«
Sie ging zu ihrem Zeitschriftenstapel und überflog die Titelseiten nach der gesuchten Ausgabe.
»Ah«, sagte sie, als sie das Magazin aus dem unteren Teil des Stapels zog. Meine Brustimplantate bringen mich um! lautete der Aufmacher auf dem Cover.
Savannah wandte sich um und sah, dass Christina ihr in
den Wohnraum gefolgt war. Sie reichte ihr die Zeitschrift und bemerkte zu ihrer Überraschung, dass sie ein klein wenig zögerte. Okay, wenn sie ein Gefühl des Verlustes bei der Vorstellung überkam, die Glamour aus der Hand zu geben, verbrachte sie eindeutig zu viel Zeit mit den Dingern. Verstohlen verdrehte sie die Augen und zwang sich, das Magazin loszulassen.
»Hier steht ein Artikel über die Gefahren von Brustimplantaten drin. Lies ihn wenigstens, bevor du dich entscheidest«, sagte sie.
Christinas Lächeln erschien ihr eine Spur wärmer, als sie Savannah wieder ansah. »Danke, das werde ich.«
»Gern geschehen«, sagte Savannah, ehe ihr ihre bedenkliche neue Angewohnheit, Selbstgespräche zu führen wieder einfiel. »Hey, was habt ihr heute Abend vor? Ist es sicher für mich, mein Zimmer zu verlassen?«, fragte sie in gespielt lässigem Tonfall.
»Wir gehen aus. Auf dem Sunshine Parkway gibt es ein paar coole Bars, die wir uns ansehen wollten. Hast du Lust mitzukommen?«
»Aber ihr seid doch noch nicht alt genug, um Alkohol trinken zu dürfen«, protestierte Savannah.
Christinas Lächeln breitete sich zu einem frechen Grinsen aus. »Stimmt, aber ich habe einen Ausweis, auf dem steht, dass ich es bin«, gab sie zwinkernd zurück.
Savannah biss sich auf die Lippe. Hmm. Wenn die Studenten eine Kneipentour durchs Touristenviertel veranstalteten, hätte Savannah Gelegenheit, sich ein wenig wegen Vanna umzuhören. Außerdem konnte sie ein Auge auf Christina und ihre minderjährigen Freunde haben, damit sie nicht in Schwierigkeiten gerieten. Auf diese Weise würde sie zwei Fliegen mit
einer Klappe schlagen und auch noch ein gutes Werk tun. Au ßerdem wäre sie nicht gezwungen, allein in ihrem Motelzimmer zu sitzen wie die Loserin aus dem Stylish -Psychotest.
Klang, als profitierten alle davon.
Außerdem war es ein gewöhnlicher Mittwochabend im verschlafenen Naples. Wie sehr konnte das Ganze schon ausarten?
Sind Sie ein Waschlappen?
Sie und Ihre Freundinnen gehen in eine angesagte neue Bar in der Stadt. Sie haben einen harten Arbeitstag hinter sich, und Ihre Füße bringen
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