Verliebt Verlobt... Verlogen - Erotischer Liebesroman (German Edition)

mehr gesehen. Was hat denn sie hier her verschlagen?“
    Oh Oh, das war aber nicht mehr die Stimme wie Nina sie kannte, das war nicht mehr Lukas die männliche Greta. Das war........
    „Wie geht ´s deinen Eltern? Hab sie vor Ewigkeiten zum letzten Mal gesehen.“ „Denen geht es wunderbar. Sie müssen uns mal wieder an einem Wochenende besuchen kommen. Da trudeln dann nämlich alle McFlerrys pünktlich zu Hause ein.“
    .....das war Lukas, das atemberaubende Männermodel. Und Ninas Cappuccino flog mit einem dreifachen Salto, gefolgt von einem doppelten Rittberger scheppernd aus ihrer Hand auf den Unterteller. Der letzte armselige Schluck des zuckrigen Inhalts ergoss sich auf die blütenweiße Tischdecke und ihren schwarzen Minirock. Die Jury vergab für diese gekonnte Darbietung volle zehn Punkte. Augenblicklich hatte Nina die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden Männer.
    „Nina? Hast du dich verbrüht? Lass mich sehn.“ Lukas drängte Jennings, der Nina ebenfalls zur Hand gehen wollte, grob beiseite. Er beugte sich über sie, nahm ihr die Serviette aus der Hand, mit der sie sich bereits den Rock abwischte, und tupfte zärtlich die braunen Tropfen von ihren halbnackten Schenkeln. Lukas rieb ihre langen Beine ausgiebig trocken und immer mehr glichen seine Berührungen einem sanften Streicheln, sein Atem ging immer heftiger. Nina rauschte das Blut in den Ohren, ihre Schenkel zitterten unter seinen Händen und sie glaubte jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, wenn er nicht damit aufhören würde. Erst diese erregenden Blicke von ihm zu ertragen, dann seine tiefe männliche sexy Stimme zuhören und von ihm letzten Endes so intim angefasst zu werden, war mehr als eine alte Jungfrau, wie sie eine war, auf einmal verkraften konnte. Unsicher, ob ihre Zunge gehorchen würde, sagte sie nur zaghaft: „Lu ...Lukas ?“
    Doch er konnte sie nicht hören. Vollkommen gefangen von ihrer samtenen Weichheit, die er durch die Seidenstrümpfe spüren konnte war er unfähig noch irgendetwas anderes wahrzunehmen.
    Nina schluckte und schloss für Sekunden die Augen um sich zu sammeln. Das konnte doch nicht wahr sein, sie saß hier und dieses Prachtexemplar von einem Mann fummelte in aller Öffentlichkeit seelenruhig an ihren Schenkel herum. „Lukas, danke es reicht jetzt.“ Das reichte wirklich, und Himmel steh ihr bei, es war doch entschieden zu wenig. Sie wollte noch viel mehr davon, so viel mehr.
    Schließlich war es Mr. Jennings Bassstimme die Lukas wieder zur Besinnung brachte. „Sie haben mir noch gar nicht ihre reizende Begleiterin vorgestellt?“ „Oh, äh, das ist Nina Sullivan ...meine .... Verlobte.“ Völlig überrumpelt von ihrem neuen Status hielt Nina die Luft an. Dicht vor ihrem Gesicht schaute Lukas ihr bezwingend in die Augen und Nina verstand die stumme Bitte, die darin stand. Lukas wollte nicht, dass der Mann von seiner Homosexualität erfuhr. Aber wieso? War das Getue von dem heterosexuellen Lukas dann nur eine Show?
    Doch als Lukas Augen auf ihrem Mund verharrten und er mit seinen Lippen den ihren langsam aber gefährlich näher rückte , bekam Nina Panik. So zu beweisen brauchte er es doch auch nicht. Leise zischte sie in vorwurfsvollem Ton seinen Namen. Aber als er immer noch wie gebannt auf ihren Mund starrte, wich sie mit ihrem Kopf vor ihm nach hinten aus, bevor er sein Ziel erreichen konnte und sah Jennings ins Gesicht, der voller Vergnügen das Paar vor sich beobachtete.
    „Erfreut sie kennen zu lernen Mr. Jennings.“
    Endlich hatte Lukas seine fünf Sinne wieder beisammen und richtete sich wieder auf.
    Verflixt, das war knapp gewesen, fast hätte er sie geküsst , hier mitten im Lokal . Gott sei dank tat sie so als sei nichts passiert und spielt ohne Protest seine Verlobte.
    Er hatte Angst gehabt, Jennings hätte seine letzten Sätze gehört, die er zu Nina gesagt hatte, als der Alte ihn von hinten überrascht hatte. Jennings kannte ihn von Kindesbeine an und hätte seine Eltern einen schönen Schrecken versetzt, wenn er ihnen beim nächsten Treffen von ihrem vermeintlichen schwulen Sohn erzählt hätte. Auf die Schnelle war Lukas nichts Besseres eingefallen, als ihm Nina als seine Verlobte vorzustellen, um gleich jeden Verdacht im Keim zu ersticken. Falls er einen gehabt hätte. Leider hatte Lukas nicht daran gedacht, dass Nina auf sein eigentliches Ich, wie immer, mit Unsicherheit und entzückender Tollpatschigkeit reagieren würde, was ihm einerseits schmeichelte, doch andererseits verwirrte.