Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt, verlobt - verrueckt

Verliebt, verlobt - verrueckt

Titel: Verliebt, verlobt - verrueckt
Autoren: Amelie Fried , Peter Probst
Vom Netzwerk:
geschossen hat.
    Als junges Mädchen hatte ich Momente, in denen ich mich so einsam fühlte, dass ich nicht mehr leben wollte. Ich dachte, dass es außer meinen Eltern und meinen Brüdern vielleicht niemals jemanden geben würde, dem ich wirklich etwas bedeute. Dass mein Leben keinen Sinn hätte, weil niemand mich brauchte oder vermissen würde, wenn ich nicht mehr da wäre. Meine Kinder geben mir das Gefühl, gebraucht zu werden. Und wenn ich eines Tages nicht mehr da bin, ist es wenigstens nicht so, als wäre ich niemals da gewesen.
    Auch wir als Ehepaar haben uns durch die Kinder verändert und entwickelt. Sie sind unser wichtigstes gemeinsames Projekt. Peter als Vater zu erleben, zu sehen, mit wie viel Liebe, Einfühlungsvermögen und Engagement er sich um die beiden sorgt, ließ meine Liebe zu ihm in all den Jahren weiter wachsen.
    Natürlich haben uns die Kinder erschöpft, genervt und zeitweilig an unsere Grenzen gebracht. Wir haben uns– trotz grundsätzlicher Einigkeit– immer wieder heftig über Erziehung gezofft. Es gab Zeiten, in denen wir über die Behauptung, Kinder seien der Kitt einer Ehe, nur hohnlachen konnten. Mehrfach haben wir überlegt, wie wir die Kinder aufteilen sollen, wenn wir uns scheiden lassen. Denn die Wahrheit ist: Kinder sind der beste Grund zusammenzubleiben, aber auch ein hinreichender Grund, sich zu trennen. Dass wir es geschafft haben, uns (nicht nur, aber auch) ihnen zuliebe durch alle Krisen hindurchzukämpfen und nicht aufzugeben, ist vielleicht unser größter Erfolg.
    Das Problem mit Kindern ist, dass sie nur ganz selten in der richtigen Dosierung zu haben sind. Anfangs hat man sie rund um die Uhr, das ist super anstrengend, und man verpasst mehr oder weniger alles andere. In der Kindergarten - und Schulzeit fordern sie einen ebenfalls noch ganz schön, aber man beginnt zu ahnen, wie angenehm ein Leben ohne Kinder sein könnte. Jahrelang träumt man davon, wie es einmal sein wird, wenn man wieder richtig viel Zeit für sich selbst hat, wieder reisen, ins Kino gehen oder einfach abends spontan ausgehen kann. Und plötzlich, ohne dass man es richtig bemerkt, ist diese Zeit gekommen. Die Kinder gehen ihrer Wege und ziehen das Zusammensein mit Freunden Unternehmungen mit der Familie vor. Und dann wünscht man sich plötzlich, die Zeit zurückdrehen zu können.
    Jetzt, da unser Sohn aus dem Haus ist, und unsere Tochter im Begriff, ihm zu folgen, blicken wir oft mit Wehmut zurück. Zu Anfang kommt es einem vor, als würde die Zeit mit den Kindern sich endlos vor einem ausdehnen. Wenn man gleich darauf den achtzehnten Geburtstag des ersten Kindes feiert, weiß man, dass man sich getäuscht hat. Deshalb gibt es an dieser Stelle einen von wenigen Ratschlägen in diesem Buch: Genießen Sie die gemeinsame Zeit mit Ihren Kindern, sie ist viel kürzer als Sie glauben!

Szenen einer Ehe 1
    Er: Also, gestern bei der P arty , da …
    Sie: Das hast du schon erzählt.
    Er: Was?
    Sie: Na, von der Party gestern.
    Er: Du weißt doch gar nicht, was genau ich dir erzählen will.
    Sie: Doch.
    Er: Und was?
    Sie: Dass du gestern auf der Party eine Frau getroffen hast, in die du vor zwanzig Jahren verliebt warst.
    Er: Nein.
    Sie: Hast du aber gesagt.
    Er: Ich war in sie verliebt, aber das wollte ich nicht erzählen.
    Sie: Das behauptest du jetzt.
    Er: Nein.
    Sie: Doch. Weil du mich erziehen willst.
    Er: Erziehen?
    Sie: Ja, weil ich dich angeblich immer unterbreche.
    Er: Stimmt ja auch.
    Sie: Aber nur, wenn ich we iß, w as du gleich sagen wirst.
    Er: Oder glaubst, dass du es weißt.
    Sie: Also, was wolltest du denn erzählen, wenn nicht von der Frau, in die du vor zwanzig Jahren verliebt warst?
    Er: Wenn ich immer unterbrochen werde, habe ich keine Lust mehr.
    Sie: Ach komm, du hast gemerkt, dass du dich wiederholst, und jetzt machst du mir ein schlechtes Gewissen.
    Er: Ich wiederhole mich nie.
    Sie: Aha. Und wann warst du wirklich in diese Frau verliebt?
    Er: Keine Ahnung.
    Sie: Vor zwanzig oder vor zwei Jahren?
    Er: Wichtig ist, dass ich jetzt nicht mehr in sie verliebt bin, oder?
    Sie: Vor zwei Monaten?
    Er: Ich habe mich gestern echt gewundert, was ic h a n der gefunden habe…
    Sie: Das sagst du nur, um mich zu beruhigen.
    Er: Seit wann bist du beunruhigt, wenn ich auf Partys mit Frauen rede?
    Sie: Bin ich ja gar nicht. Ich bin völlig frei von Eifersucht.
    Er: Ach ja?
    Sie: Solange du mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher