Verliebt verlobt Versace Roman
Stift aus ihrer Handtasche. »Dazu braucht es nur eine gute Organisation. Lassen Sie uns eine Liste erstellen. Mein Gott, wie ich das liebe!«
Gina zog ein paar Haarsträhnen bis an mein Kinn, um
die Haarlänge zu überprüfen. »Du liebe Güte, Sie haben ein Monster geschaffen. Überlassen Sie diesem Mädchen niemals ein Projekt.« Dabei tippte sie mit ihrer Schere auf Jennys Block. »Und jetzt wird nicht mehr geredet, ich föhne dieses Baby hier aus.«
Zwanzig Minuten später hatte ich einen schönen, kinnlangen Wuschelbob mit schwungvollen Fransen, die quer über meinen rechten Wangenknochen lagen. Ich wirkte erwachsen, aber süß, gestylt, aber nicht zu bemüht. Aber ich hatte meine Zweifel, dass ich jemals wieder so gut aussehen würde.
»Und jetzt«, sagte Gina und nahm ein daumennagelgroßes Stück von einem wachsartigen Produkt, »haben wir verschiedene Möglichkeiten, abhängig davon, was Sie mit Ihrem Leben anzustellen gedenken. So wie Sie jetzt aussehen, sind Sie die Park-Avenue-Prinzessin. Sie könnten sofort bei jedem x-beliebigen Verleger reinspazieren und einen Verlagsvertrag einfordern - raffinierte Eleganz.« Jenny nickte begeistert.
»Aber jetzt«, Gina rieb das Wachs zwischen ihren Handflächen und attackierte damit mein Haar, schob es mir vorne über den Kopf und knetete es mit ihren Fingern durch. Als sie alles wieder zurückschnippte, war aus dem glatten Bob ein kabbeliges, geschichtetes Durcheinander geworden. Etwas, was ich in der Vergangenheit immer wieder versucht hatte hinzubekommen, was am Ende aber aussah, als hätte ich mit nassen Haaren geschlafen. »Jetzt können Sie losziehen und mit den übrig gebliebenen Hipsters die Lower East Side aufmischen. Gefällt es Ihnen?«
»Danke«, murmelte ich überglücklich. »Ich wusste gar nicht, dass meine Haare so gut aussehen können.« Ich
konnte gar nicht aufhören, sie zu berühren, zupfte aber nur ein wenig an den Haarspitzen, für den Fall, dass dieser Beweis bei zu viel Kontakt … verschwand.
»Ich möchte Sie von jetzt an nie wieder mit einer schlechten Frisur sehen.« Gina fixierte mich, und für einen Moment dankte ich den Managern von Rapture Paris.
»Also gut, meine entzückende Angie, nehmen Sie Ihre Handtasche. Ich führe diese Ihre schicke Frisur jetzt in die Stadt.« Jenny stopfte sich den letzten halben Brownie in den Mund und zog mich aus dem Stuhl.
»Wohin gehen wir?«, fragte ich und ließ mir von Gina noch ein wenig die Haare auskämmen, so dass am Ende etwas zwischen glattem Bob und verrückter Sturmfrisur herauskam. »Ich bin nämlich nicht danach angezogen -«
Jenny ergriff meine Hand und bedachte mich mit einem Blick, wie man das bei einer älteren Verwandten tun würde, die glaubt, es sei immer noch 1947. »Meine Liebe, das ist genau der Grund, warum wir gehen, wohin wir gehen.«
Fünf
Bloomingdale’s.
Gehört hatte ich davon, und ich hatte auch die kleinen braunen Tüten schon gesehen, aber nie ernsthaft geglaubt, je dorthin zu kommen. Im Taxi hatte Jenny mich darüber instruiert, wonach wir suchten. Sie meinte, sie habe während des Föhnens meinen neuen Lebensplan entworfen, und als Erstes müssten wir mich für einen Aufenthalt
in New York City entsprechend ausstatten. Und auf diese Weise folgten wir Jennys Regel Nummer zwei für den Umgang mit einer schwerwiegenden Trennung. Kauf dir alles neu.
Also, was Shopping war, wusste ich schon. Angriff auf den TopShop am Oxford Circus an einem Freitagabend, bis zu den Ellbogen im Ausverkauf bei Selfridges, Schnäppchenkäufe am Portobello Market, aber das hier war eine gänzlich andere Nummer. Nach einer kurzen Einschätzung meiner Make-up-Vorräte (nicht ausreichend) und einer kurzen Beschreibung meiner Kosmetiktasche (reinste Empörung) sowie der Bestätigung, dass mein Kreditkartenlimit kein Thema war, solange wir nicht leichtsinnig wurden, entschied Jenny, dass wir im Erdgeschoss anfingen, in der Kosmetikabteilung. Mit der Entschlossenheit von jemand, der den Ärmelkanal schwimmend überquert, trat sie an die MAC-Theke. Binnen Sekunden saß ich im nächsten Kosmetiksessel, um mir von Razor das Basis-Make-up entfernen zu lassen, das ich mir an diesem Morgen ins Gesicht geklatscht hatte.
Razor war der charmanteste Mann mit Irokesenfrisur, den ich je die Freude hatte kennen zu lernen. Sein Make-up war umwerfend, und ganz ehrlich, was er mit Eyeliner anstellte, war beschämend.
»Wir brauchen also eine anständige Grundierung, um den Rotstich
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