Verliebt verlobt Versace Roman
alle Entscheidungen meines Körpers sich so gut anfühlten, dann wollte ich ihn von jetzt an weitaus häufiger konsultieren.
Der Morgen kündigte sich mit dem Piepsen eines Weckers an. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie spät es war, aber es kam mir sehr früh vor. Wirklich früh. Und als ich meine Arme ausstreckte, wunderte ich mich, wie breit das Bett und wie weich die Laken waren. Wie hell die Sonne durch das riesige Panoramafenster schien … Moment mal.
»Guten Morgen«, Tyler tauchte komplett in Anzug und Krawatte in der Tür auf, und ich zog die Decke bis ans Kinn hoch. Ein kurzer Blick darunter, jawohl, ich war nackt. Er setzte sich auf die Bettkante und stellte zwei dampfende Tassen mit Kaffee auf den Beistelltisch. »Da wir gestern Abend nicht mehr dazu gekommen sind«, sagte er und beugte sich zu einem ausgedehnten, langsamen Kuss über mich.
Ich wusste noch immer nicht, was ich sagen sollte.
»Tut mir leid, dass es noch so früh ist«, plauderte er munter drauflos, nahm seinen Kaffee und trank nachdenklich einen Schluck. »Die Montage sind immer schrecklich, ich muss da sein, bevor die Sitzungen stattfinden, ansonsten habe ich keine Chance. Normalerweise hänge ich den ganzen Sonntagabend an meinem BlackBerry, aber, wie du weißt, hatte ich gestern Abend Besseres zu tun.«
Ich lächelte matt und tastete nach meinem Kaffee. »Hmm«, ich nickte und trank langsam. Je länger dies dauerte, umso weniger wahrscheinlich war es, dass ich Konversation
machen musste. Verdammt, sagte ich mir, als ich den Kaffee schlürfte, er macht wirklich einen fantastischen Kaffee.
»Nun, ich muss los.« Er strich mir über die Haare und näherte sich mir zu einem weiteren Kuss. »Geh einfach, wenn dir danach ist, okay? Die Tür verriegelt sich selbst, du brauchst dir also wegen des Alarms keine Gedanken zu machen. Rufst du mich später an?«
Ich nickte und ließ mich noch mal küssen, ehe er sich erhob, um aufzubrechen. Ich stellte meinen Kaffee ab und vergrub mein Gesicht im Kissen, ohne zu bemerken, dass Tyler in der Tür verweilte.
»Ich wollte dir nur noch Glück für dein Treffen wünschen«, rief er mir zu.
Gott sei Dank hatte er nichts davon gesagt, wie umwerfend es gewesen war. Das hätte mich überfordert. »Danke«, sagte ich und schaffte es, mich aufzusetzen.
»Und eigentlich wollte ich noch sagen, dass die letzte Nacht wirklich«, ich hatte mich zu früh gefreut, »wirklich umwerfend war.«
Oh, da war ich aber dicht dran gewesen.
Vierzehn
»Bevor du mir irgendwas anderes erzählst, sag mir, ohne nachzudenken, wie war der Sex?«, befahl sie und nahm mir die Starbucks-Tüten und Zeitungen ab, die ich gekauft hatte, um meine Schande zu tarnen.
»Der war umwerfend«, sagte ich. »Also ehrlich, ich weiß, dass mein Sexleben eine Weile ziemlich beschissen war, aber er war unglaublich. Er ist kräftig und groß, und er geht ins Fitnessstudio, und wir machten es drei Mal, und ich, o Gott, ich weiß nicht.«
»Okay, damit hast auch schon meine nächsten drei Fragen beantwortet«, sagte sie und grub ihre Zähne in einen Donut. »Und wann wirst du ihn wiedersehen?«
»Ach, halt die Klappe!« Ich nahm mir selbst auch einen Donut und schüttelte den Kopf. »Er musste zeitig los.«
»Das ist schon in Ordnung, solange er, sagen wir, heute oder morgen anruft«, meinte Jenny und sah mich eindringlich an. »Aber ich glaube nicht, dass du dir deswegen Sorgen machst. Du weißt, dass er sich melden wird, stimmt’s? Also was ist los? Warum springst du nicht an die Decke?«
»Also gut, jetzt raste nicht gleich aus, aber ich habe auf dem Heimweg nachgedacht … ich war ja immer nur mit Mark zusammen«, sagte ich und ließ mich auf einen Schemel fallen und band mein Haar hinten zu einem wirren Pferdeschwanz zusammen. »Ich weiß, dass du mir gleich eins drübergeben wirst, aber obwohl es so umwerfend gewesen war, hatte ich heute Morgen, also ich fühlte mich, als hätte ich ihn betrogen. Ich weiß ja«, ich streckte abwehrend meine Hand aus, »ich weiß, das ergibt keinen Sinn, er hat ja nicht mal gewartet, bis er sich von mir getrennt hatte, ehe er anfing, mit einer anderen ins Bett zu gehen, aber ich kann nun mal nicht gegen meine Gefühle an.«
»Stimmt, das kannst du nicht«, Jenny nickte. »Aber du wirst dich deswegen nicht abhalten lassen, ihn wiederzusehen? Wenn überhaupt, meine Liebe, dann solltest du noch ein paar Jungs mehr in die Mischung werfen.«
»Ich weiß nicht. Und wenn dieses komische
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