Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
mich nicht entschuldigen.«
    Doch das reichte ihr nicht, sie bohrte weiter. »Machen Ihre Freundinnen sich denn keine Sorgen um Sie?«
    »Wenn Sie etwas über mein Liebesleben wissen wollen, fragen Sie nur. Dann kann ich Ihnen endlich mit Vergnügen antworten, dass Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollen.«

    »Warum sollte mich Ihr Liebesleben interessieren?«
    »Das frage ich Sie.«
    Sie betrachtete ihn gelassen. »Ich habe mich nur gerade gefragt, ob Sie Ihre Frauen in internationalen Katalogen finden. Oder vielleicht aus dem Internet? Ich weiß, es gibt da diese Gruppen, die einsamen Amerikanern helfen, ausländische Frauen zu finden, ich habe ihre Bilder gesehen. Russische Schönheit, einundzwanzig, spielt am liebsten nackt Klavier, schreibt in ihrer Freizeit erotische Romane und möchte ihre Zuckerstange mit einem Yankee-Lolly tauschen!«
    Doch anstatt beleidigt zu sein, lachte er nur. »Ich habe auch amerikanische Freundinnen.«
    »Das dürften nicht allzu viele sein.«
    »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie ziemlich neugierig sind?«
    »Ich bin Schriftstellerin. Das gehört zu meinem Beruf.« Vielleicht bildete sie es sich ein, aber er schien etwas ruhiger geworden zu sein. Also bohrte sie weiter. »Erzählen Sie mir von Ihrer Familie.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich bin ein PK.«
    »Profiküsser? Protziger Klotz?«
    Er grinste und schlug seine Beine auf dem Rand des Couchtisches übereinander. »Pfarrers Kind. In der vierten Generation, je nachdem, wie Sie zählen.«
    »Oh, ja ich erinnere mich, davon habe ich gelesen. Vierte Generation, alle Achtung.«
    »Mein Vater war methodistischer Pfarrer, Sohn eines methodistischen Pfarrers, der wiederum der Sohn eines der ältesten methodistischen Wanderprediger war, die das Wort Gottes in die Wildnis brachten.«
    »Daher also Ihr Hang zu waghalsigen Unternehmungen, kein Wunder, wenn Sie von diesem Wanderprediger abstammen.«
    »Mit Sicherheit habe ich es nicht von meinem Vater geerbt.
Ein toller Typ, aber nicht das, was man einen Draufgänger nennen würde. Eher ein Intellektueller.« Er grinste. »So wie Sie. Nur höflicher.«
    Sie überhörte den Seitenhieb. »Lebt Ihr Vater noch?«
    »Er starb vor knapp sechs Jahren. Als ich geboren wurde, war er schon einundfünfzig.«
    »Und Ihre Mutter?«
    »Sie starb vor eineinhalb Jahren. Sie war auch schon etwas älter. Eine begeisterte Leserin, Leiterin einer historischen Gesellschaft, die sich mit Ahnenforschung beschäftigte. Die Sommer waren die Höhepunkte im Leben meiner Eltern.«
    »Nacktbaden auf den Bahamas?«
    Er lachte. »Nicht ganz. Wir fuhren immer alle zusammen zu einer Ferienanlage für Methodisten im nördlichen Michigan, die seit Generationen im Besitz unserer Familie war.«
    »Ihre Familie besaß eine Ferienanlage?«
    »Ja, mit Holzhütten, einer Kapelle für den Gottesdienst und allem, was dazu gehört. Ich musste dort jeden Sommer verbringen, bis ich fünfzehn war, dann habe ich mich geweigert.«
    »Ihre Eltern haben sich sicher gefragt, was sie da nur ausgebrütet hatten.«
    Sein Blick verschloss sich. »Jeden Tag. Was ist mit Ihnen?«
    »Ich bin Waise.« Sie sagte es leichthin, wie immer, wenn sie gefragt wurde, doch wie immer spürte sie einen Kloß im Hals.
    »Ich dachte, der alte Bert hat immer nur Tänzerinnen aus Las-Vegas-Shows geheiratet.« Die Art, wie sein Blick von ihren roten Haaren zu ihrer eher bescheidenen Oberweite wanderte, verriet ihr, dass er erstaunt war, wie wenig Paillettengeglitzer anscheinend in ihre genetische Erbmasse geraten war.
    »Meine Mutter war Tänzerin im The Sands. Sie war Berts dritte Frau und sie starb, als ich zwei war. Sie wollte nach Aspen fliegen, um ihre Scheidung zu feiern.«

    »Sie und Phoebe haben nicht dieselbe Mutter?«
    »Nein, Phoebes Mutter war seine erste Frau, eine Tänzerin im The Flamingo.«
    »Ich habe Bert Somerville nie kennen gelernt, aber nach allem, was man so hört, war er kein leichter Mensch.«
    »Glücklicherweise schickte er mich ins Internat, als ich fünf Jahre alt war. Davor erinnere ich mich nur an eine Flut höchst attraktiver Kindermädchen.«
    »Interessant.« Er ließ seine Füße vom Tisch rutschen und griff nach seiner silbernen Revo-Sonnenbrille. Molly konnte sich einen neidischen Blick nicht verkneifen.
    Zweihundertundsiebzig Dollar bei Marshall Fields.
    Daphne nahm die Sonnenbrille, die aus Bennys Tasche gefallen war, setzte sie auf und beugte sich vor, um ihr Spiegelbild im Teich zu

Weitere Kostenlose Bücher