Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
sagen hoch intelligent - und war besessen wie ein sexhungriger
Groupie, auch wenn sie noch so sehr versuchte, es abzustreiten.
Oder war es die perverse Form einer weiteren Persönlichkeitsentwicklung? Immerhin ging es bei ihrer Besessenheit nur um Sex und nicht um die große Liebe, die sie niemals erleben würde.
Obwohl es vielleicht sicherer war, von der großen Liebe zu träumen. Dan hatte Phoebe das Leben gerettet! Die romantischste Geschichte, die Molly sich nur ausmalen konnte, doch sie fürchtete, es hatte in ihr unerfüllbare Erwartungen geweckt.
Also gab sie den Gedanken an die große Liebe doch wieder auf und konzentrierte sich vorerst nur auf Sex. Ob Kevin wohl Englisch sprach, wenn er es tat, oder hatte er ein paar passende fremdsprachige Sätze auswendig gelernt? Mit einem lauten Stöhnen vergrub sie das Gesicht in ihrem Kopfkissen.
Als sie nach ein paar Stunden Schlaf aufwachte, blickte sie hinaus in einen kalten grauen Morgen. Kevins Ferrari war verschwunden. Gut so! Sie ging mit Ruh kurz nach draußen, bevor sie duschte. Während sie sich abtrocknete, summte sie betont fröhlich ein Liedchen über Pu der Bär vor sich hin, doch als sie eine abgetragene graue Hose und den Dolce & Gabbana-Pullover überstreifte, war es mit ihrer aufgesetzten guten Laune auch schon vorbei.
Was war nur los mit ihr? Sie hatte ein wunderbares Leben. Sie war gesund. Sie hatte viele gute Freunde, eine fantastische Familie und einen witzigen kleinen Hund. Und es machte ihr nichts aus, ständig pleite zu sein, für ihre Wohnung gab sie gern den letzten Penny her. Sie liebte ihre Arbeit. Ihr Leben war perfekt. Mehr als perfekt, jetzt wo Kevin Tucker endlich weg war.
Angewidert von ihren Launen schlüpfte sie in die pinkfarbenen Pantoffeln, die ihr die Zwillinge zum Geburtstag geschenkt
hatten, und tapste mit den wippenden Kaninchenköpfen auf ihren Zehen nach unten in die Küche. Ein schnelles Frühstück, und dann nichts wie an die Arbeit.
Sie war gestern Abend zu spät angekommen, um noch einzukaufen. Also kramte sie eine Packung Dans Pop-Tarts aus dem Schrank. Gerade als sie sie in den Toaster stecken wollte, fing Ruh an zu kläffen. Die Hintertür ging auf und herein kam Kevin, voll beladen mit Plastiktüten aus dem Supermarkt. Ihr idiotisches Herz setzte einen Schlag aus.
Ruh knurrte, aber Kevin ignorierte ihn. »Guten Morgen, Daphne.«
Ihr Freudenschrei verwandelte sich umgehend in Ärger. Slytherin!
Er ließ die Tüten auf die Insel in der Mitte fallen. »Die Vorräte wurden etwas knapp.«
»Was macht das schon? Sie reisen doch ab, schon vergessen? Vous partez. Salga«, fügte sie mit besonderer Betonung hinzu und stellte befriedigt fest, dass sie ihn damit verärgerte.
»Es wäre keine gute Idee jetzt abzureisen.« Mit einem kräftigen Ruck drehte er die Milchflasche auf. »Ich habe keine Lust, es mir mit Dan noch mehr zu verscherzen, also sind Sie diejenige, die abreisen muss.«
Genau das hätte sie tun sollen, aber ihr gefiel sein Ton nicht und so ließ sie ihrem Ärger freien Lauf. »Das steht völlig außer Frage. Als Sportler werden Sie das nicht verstehen, aber ich brauche absolute Ruhe, ich muss nämlich tatsächlich denken, wenn ich arbeite.«
Die Beleidigung war ihm sicher nicht entgangen, aber er ignorierte sie. »Ich werde hier bleiben.«
»Ich auch«, gab sie ebenso starrsinnig zurück.
Man merkte ihm an, dass er sie am liebsten im hohen Bogen rausgeschmissen hätte. Aber er konnte nicht, immerhin war sie die Schwester seiner Chefin. Er schenkte sich betont
langsam ein Glas Milch ein und lehnte sich an die Küchentheke. »Das Haus ist groß. Dann teilen wir es uns eben.«
Sie wollte ihm schon sagen, das könne er vergessen, dann würde sie lieber abreisen, als etwas sie zurückhielt. Vielleicht war es gar nicht so verrückt, wie es klang. Vielleicht war es sogar der schnellste Weg, sie von ihrer fixen Idee zu befreien, wenn sie jeden Tag den Mistkerl hinter der schönen Schale vor Augen hätte. Schließlich war es nie Kevin als menschliches Wesen, sein Charakter, gewesen, was sie an ihm interessiert hatte, dafür kannte sie ihn viel zu wenig. Nein, es war allein das äußere Bild von seinem aufregenden Körper, den betörenden Augen, seiner alles beherrschenden Männlichkeit.
Sie sah zu, wie er sein Glas Milch hinunterspülte. Ein Rülpser. Das würde schon genügen. Sie fand nichts abstoßender als einen Mann, der laut rülpste, oder sich im Schritt kratzte, oder schlechte Tischmanieren
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