Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
begannen gefährlich zu zucken. »Wer ist es?«
»Das werde ich euch nicht sagen«, entgegnete sie ruhig.
»Das ging ganz allein von mir aus, nicht von ihm. Ich will ihn nicht in meinem Leben haben.«
»Du hast ihn verdammt noch mal lange genug in dein Leben gelassen, um schwanger zu werden!«
»Dan, bitte.« Phoebe hatte sich noch nie von Dans aufbrausendem Temperament einschüchtern lassen, ihre einzige Sorge galt Molly. »Triff keine übereilten Entscheidungen, Moll. Wie weit bist du denn?«
»Sechste Woche. Und ich werde meine Meinung nicht ändern. Es wird nur mich und das Baby geben. Und euch, hoffe ich.«
Dan sprang auf und wanderte nervös auf und ab. »Du hast ja keine Ahnung, in welche Lage du dich da bringst.«
Sie hätte darauf hinweisen können, wie viele Tausend allein stehender Frauen jedes Jahr Babys bekamen und dass seine Ansichten vielleicht etwas überholt waren, aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass sie bei ihm damit auf taube Ohren stoßen würde. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die praktischeren Aspekte.
»Ich kann euch natürlich nicht davon abhalten, euch Sorgen zu machen, ich erinnere euch nur daran, dass ich weitaus besser in der Lage bin, ein Kind zu haben, als die meisten allein erziehenden Frauen. Ich bin fast dreißig, ich liebe Kinder und bin emotional ausgeglichen.« Und es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie das wirklich von sich behaupten konnte.
»Außerdem bist du die meiste Zeit pleite.« Dan hatte einen verkniffenen Zug um den Mund.
»Meine Daphne-Bücher verkaufen sich langsam besser.«
»Sehr langsam«, bemerkte er.
»Außerdem kann ich mehr freie Aufträge annehmen. Und ich muss nichts für die Kinderbetreuung zahlen, weil ich von zu Hause aus arbeite.«
»Kinder brauchen einen Vater«, beharrte er.
Sie stand auf und trat zu ihm. »Sie brauchen vielleicht ein männliches Vorbild in ihrem Leben, und ich hoffe, dass du das sein kannst, denn einen Besseren kann ein Kind sich kaum wünschen.«
Gerührt schloss er sie in die Arme. »Wir wollen doch nur, dass du glücklich bist.«
»Das weiß ich. Und dafür liebe ich euch auch.«
»Ich will doch nur, dass sie glücklich ist«, wiederholte Dan gegenüber Phoebe, als sie nach einem etwas angespannten Abendessen nach Hause fuhren.
»Meinst du ich nicht? Aber sie ist eine erwachsene Frau, und sie hat ihre Entscheidung getroffen.« Voller Sorge zog sie ihre Stirn in Falten. »Alles, was wir jetzt tun können, ist, sie zu unterstützen.«
»Es muss irgendwann Anfang Dezember passiert sein.« Dans Augen verengten sich zu gefährlichen Schlitzen. »Eins verspreche ich dir. Ich werde den Kerl finden, der ihr das angetan hat, und dann reiße ich ihm den Kopf ab.«
Das war jedoch leichter gesagt als getan, und die Wochen verstrichen, ohne dass Dan der Wahrheit einen Schritt näher gekommen war. Er erfand irgendeinen Vorwand, um Mollys Freunde anzurufen und mögliche Informationen aus ihnen herauszuquetschen, doch niemand wollte sich daran erinnern, dass sie zu besagter Zeit mit einem Mann zusammen gewesen war. Er versuchte das Gleiche bei seinen Kindern, ebenfalls ohne Erfolg. Aus lauter Verzweiflung heuerte er ohne Wissen seiner Frau schließlich sogar einen Privatdetektiv an, sie hätte ihm doch nur geraten, sich lieber um seine Angelegenheiten zu kümmern. Am Ende zahlte er eine nicht unbeträchtliche Summe, für das, was er ohnehin schon wusste.
Mitte Februar fuhren Phoebe und Dan mit den Kindern für ein verlängertes Wochenende zum Snowmobilfahren ins
Door County. Sie hatten Molly eingeladen, sich ihnen anzuschließen, doch sie entschuldigte sich mit einem dringenden Abgabetermin bei Chik. Doch Dan vermutete richtig, dass sie nur weiteren Vorhaltungen aus dem Weg gehen wollte.
Am Samstagnachmittag, als er gerade mit Andrew aus dem Schnee zurück war, und sie in der Garderobe ihre nassen Sachen auszogen, kam Phoebe zu ihnen.
»Na, hat es Spaß gemacht, mein kleiner Wildfang?«
»Ja!«
Dan grinste, als Andrew auf Strümpfen über den nassen Boden rannte und seiner Mutter stürmisch in die Arme fiel, wie er es immer tat, wenn er einen von beiden länger als eine Stunde nicht gesehen hatte.
»Das freut mich.« Sie drückte ihm einen Kuss aufs Haar und schob ihn Richtung Küche. »Du hast bestimmt Hunger. Der Cider ist schon heiß, Tess gibt dir sicher etwas davon.«
Als Andrew davonstürzte, stellte Dan fest, dass Phoebe in ihrer goldfarbenen Hose und dem schmeichelnden braunen
Weitere Kostenlose Bücher