Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
Trubel um Daphne und gab das Manuskript in derselben Woche zur Post, in der die Stars die AFC Championship verloren. Fünfzehn Sekunden vor Spielende hatte Kevin Tucker beschlossen, nicht auf Sicherheit zu spielen und mitten in eine doppelte Deckung geworfen. Sein Pass wurde abgefangen und die Stars verloren mit einem Field Goal Rückstand.
Molly hatte sich gerade eine Tasse Tee gemacht, um sich an diesem eisigen Januarabend etwas aufzuwärmen. Eigentlich musste sie noch ihren Artikel für Chik beenden, doch anstatt ihren Laptop anzuschalten, nahm sie ihren Notizblock zur Hand, um ein paar Ideen zu ihrem neuen Buch, Daphne findet ein Babyhäschen, zu Papier zu bringen.
Als sie sich gerade an ihren Schreibtisch gesetzt hatte, klingelte das Telefon.
»Daphne? Hier ist Kevin, Kevin Tucker.«
Tee schwappte auf ihre Untertasse, und das Blut wich ihr aus den Adern. Sie war einmal verliebt gewesen in diesen Mann. Jetzt reichte der Klang seiner Stimme, um ihr einen Heidenschrecken einzujagen.
Sie zwang sich, tief durchzuatmen. Da er sie immer noch Daphne nannte, hatte er offensichtlich mit niemandem über sie gesprochen. Gut so. Sie wollte nicht, dass er über sie sprach, nicht einmal denken sollte er an sie. »Woher haben Sie meine Nummer?«
»Ich habe sie mir von Ihnen geben lassen.«
Das hatte sie doch tatsächlich vergessen. »Ich, äh - Was kann ich für Sie tun?«
»Die Saison ist vorbei, und ich werde die Stadt für eine
Weile verlassen. Ich wollte nur sicher gehen, dass es keine unerwünschten Folgen gegeben hat bei - dem, was passiert ist.«
»Nein, es hat keine Folgen gegeben. Natürlich nicht.«
»Dann ist es ja gut.«
Trotz des eisigen Tonfalls hörte sie seine Erleichterung heraus. Gleichzeitig fiel ihr ein, wie sie die Sache ein für alle Mal beenden konnte. Sie zögerte keine Sekunde. »Ich komme gleich, mein Schatz!«, rief sie einer imaginären Person zu.
»Ach, ich verstehe, Sie sind nicht allein?«
»Nein, bin ich nicht.« Dann rief sie in den Raum: »Ich bin gerade am Telefon, Benny. Ich komme sofort, Sweetheart.« Sie verzog das Gesicht. Hätte ihr nicht ein besserer Name einfallen können?
Ruh kam aus der Küche getrottet, um nachzusehen, was los war. Sie umklammerte den Hörer noch fester. »Nett, dass Sie angerufen haben, Kevin, aber es war wirklich nicht nötig.«
»Dann ist ja alles -«
»Danke, es geht mir hervorragend, aber ich muss jetzt wirklich gehen. Das mit dem Spiel tut mir Leid. Und danke für den Anruf.« Als sie aufgelegt hatte, zitterte ihre Hand immer noch.
Soeben hatte sie mit dem Vater ihres ungeborenen Babys gesprochen.
Sie legte ihre Hand auf den noch flachen Bauch. Sie hatte immer noch nicht ganz verdaut, dass sie tatsächlich schwanger war. Als ihre Periode nicht pünktlich eingesetzt hatte, hatte sie es zunächst auf zu viel Arbeit und Stress geschoben. Doch ihre Brüste waren zunehmend empfindlicher geworden, sie hatte eine leichte Übelkeit verspürt und vor zwei Tagen hatte sie dann endlich einen Schwangerschaftstest gekauft. Das Ergebnis hatte sie derart in Panik versetzt, dass sie gleich darauf einen zweiten gekauft hatte, um ganz sicher zu gehen.
Kein Zweifel, sie erwartete ein Baby von Kevin Tucker.
Doch ihre ersten Gedanken hatten nicht ihm gegolten, sondern Phoebe und Dan. Die Familie war der Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens, und keiner von ihnen könnte sich vorstellen, ein Kind ohne den anderen aufzuziehen. Die Nachricht würde sie treffen wie ein Schlag.
Als sie dann schließlich an Kevin dachte, wusste sie, dass er nie etwas erfahren durfte. Schließlich war er ihr willenloses Opfer gewesen, und natürlich würde sie die Konsequenzen ganz allein tragen.
Es wäre nicht einmal besonders schwierig, ihm alles zu verheimlichen. Die Saison war zu Ende und die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihm zufällig über den Weg laufen würde, war äußerst gering. Und wenn das Training im Sommer wieder begann, würde sie sich eben von der Zentrale der Stars fern halten. Außer auf ein paar Teampartys bei Phoebe und Dan war sie ohnehin selten mit den Spielern zusammengekommen. Vielleicht würde Kevin irgendwann hören, dass sie ein Baby bekommen hätte, aber nach dem Anruf heute Morgen, musste er glauben, sie sei mit einem anderen Mann zusammen.
Durch die Fenster ihres Lofts sah sie in den Winterhimmel. Es war nicht einmal sechs und schon dunkel draußen. Sie streckte sich auf dem Sofa aus.
Bis vor zwei Tagen hatte sie nie darüber nachgedacht, allein
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